Einmal mehr Verunsicherung und Kürzung für die Baubranche
Die Verkaufszahlen von Wärmepumpen sind dramatisch eingebrochen. Das liegt vor allem daran, daß der Wohnungsneubau, bei dem Wärmepumpen mittlerweile die standardmäßig Heizungsart geworden sind, sehr stark zurückgegangen ist.
Das Bundeswirtschaftsministerium unter Robert Habeck hatte bei der Wärmewände stark auf die Wärmepumpe gesetzt. Im Bestand kann aber eine Öl- oder Gasheizung nicht einfach gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht werden. Hier bedarf es in aller Regel einer umfangreichen Gesamtbetrachtung des Gebäudebestandes vorzugsweise durch einen Fachmann, einen Energieberater.
Den Rotstift jetzt quasi über Nacht bei diesem ersten Schritt jeder energetischen Sanierung eines Gebäudebestandes anzusetzen konterkariert die Bemühungen der Eigentümer, die sich aufmachen, den Immobilienbestand fit für die Zukunft zu machen. Wenn man die Wärmewende will, dann muß man gerade beim ersten Schritt einer kostenintensiven Gesamtmaßnahme nicht verunsichern, sondern muß Förderzusagen einhalten oder Änderungen langfristig ankündigen, sodaß sich die Betroffenen darauf einstellen können.
Mit der Kürzung der Förderung der Energieberatung legt Habeck die Axt an das, was am Beginn einer jeden nachhaltigen Sanierung steht, nämlich die Bestandsaufnahme und die technische Bewertung des Machbaren. Daß abermals drastische Einschnitte bei Fördermaßnahmen nicht mit den Branchenvertretern im Vorfeld besprochen werden und man die Branchenvertreter nicht mitnimmt, überrascht indes mittlerweile niemanden mehr.
„Es scheint, als wolle man Wärmewende und Wohnungsbau ohne Einbeziehung der Akteure der Branche realisieren“, stellt Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT fest. „Viel Vorzeigbares ist bei dieser Vorgehensweise aber bisher noch nicht herausgekommen. Von 400.000 neuen Wohnungen spricht mittlerweile keiner mehr und das Hoch beim Verkauf von Ölheizungen spricht für sich.“
BDB-HESSENFRANKFURT