Nach langer Pandemiepause war es am 24.04.24 endlich wieder soweit. Eine Baustellenführung stand an. Der BDB-HESSENFRANKFURT konnte auf Einladung von Instone Real Estate das Projekt FRANKY im Gallus besichtigen.
Auf 93.000 m² entsteht hier ein Wohnquartier mit rund 1300 Wohnungen für unterschiedlichste Bedürfnisse. Vom Microappartment zur Großwohnfläche kombiniert mit Kitas, Gastro und Einzelhandel sowie Gemeinschaftsgrün- und -aussenflächen findet man zukünftig aufgeteilt auf vier Karrees und zwei Querriegel fast alles was man für den tägliche Bedarf benötigt. Soweit so selbstverständlich bei den Ansprüchen an Planen und Bauen heutzutage möchte man meinen.
Jedoch sticht Franky in vielerlei Hinsicht hervor. Es wird eines der ersten Projekte sein, welches mindestens 60 % Abwärme eines benachbarten Rechenzentrums klimaentlastend nutzen wird. Dies bedeutet eine CO2 Reduktion von etwa 600 Tonnen pro Jahr. Bei einem erwarteten jährlichen Wärmebedarf des Quartiers von 4.000 MWh werden die noch fehlenden 40 % durch Fernwärme ergänzt. Das ehemalige Avaya-Areal, welches durch seine industrielle Vornutzung starke Grundwasserverunreinigungen und belastete Auffüllungen aufwies, bedingte nicht nur ein Abbruchvolumen von rund 238.000 m³ BRI.
Die notwendige Boden- und Grundwassersanierung wurde hier durch das inovative „In-Situ-Verfahren“ vollbracht. Bei diesen Verfahren ist zu unterscheiden ob es sich um ein physikalisches, chemisches oder biologisches handelt. Im vorliegenden Fall kam ein biologisches In-Situ-Verfahren unter Verwendung von speziellen Mikroorganismen zum Einsatz, welche die Verunreinigungen
abbauten (gefräßige kleine Dinger…). Die Nachhaltigkeit des FRANKY im Gallus wird abgerundet durch weitere unterstützende Maßnahmen, wie der Aufbau als Schwammstadt oder die Dachbegrünung zur optimalen Verwertung von Niederschlag und Begünstigung der Luftreinhaltung.
Durch alle diese und noch weitere Mosaiksteine im Bauen erfüllt das gesamte Wohnquartier den KfW-Standard Effizienzhaus 55.
Sabine Wellmann
BDB-HESSENFRANKFURT