Thomas M. Reimann, Vorstandsvorsitzender des mittelständischen Familienunternehmens ALEA Hoch -und Industriebau AG und Vorstand des BDB-HESSENFRANKFURT empfing am 23.04.2019 auf einer Baustelle in Frankfurt am Main eine Chinesische Delegation.
SINDE hat für den „Chinesischen Verband des Bauens und der Dekoration“ beim BDB-HESSENFRANKFURT um einen Termin gebeten. Zu Gast waren 19 Kompetenzträger, die sich über den gerade entstandenen Rohbau einer Wohnanlage innerhalb einer Metropolregion informieren wollten. In diesem Zusammenhang ging es bei einem regen Austausch an Informationen um Fragen zu Genehmigungsverfahren, der Anzahl des benötigten Wohnraums, zu Kosten und zeitlichen Abläufen.
In diesem Zusammenhang erklärte Reimann, dass es in der Rhein-Main-Region eine deutlich höhere Nachfrage nach Wohnraum gibt, als derzeit angeboten werden kann. Besonders ausgeprägt sei die Situation bei sogenanntem bezahlbaren Wohnraum, was auch immer stärker zu einem Problem für die Mittelschicht wird. „Wir haben in Deutschland einen Fachkräftemangel, der durch den Mangel an Wohnraum zusätzlich verschärft wird. Das ist für eine Volkswirtschaft nicht gut“, so Reimann. „Durch das knappe Angebot sind die Mieten in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und ein Ende ist nicht in Sicht.“
Interessiert zeigten sich die Teilnehmer zum Ablauf der großen Wohnungsbaustelle, die innerhalb weniger Wochen gewachsen ist und kurz vor der Rohbaufertigstellung steht. Hier lobt der Firmenchef sein Management: „Wir machen viele Dinge noch selbst, haben Mitarbeiter, die über große Erfahrung verfügen. Das sind Logistikprofis der Bauwirtschaft, eingespielte Teams.“ Beeindruckt waren die Gäste von einem neuen Baustoff, der die strengen Normen der EnEV erfüllt. Der Polier vor Ort erklärte, dass man auf dieser Baustelle erstmals mit einem innengedämmten Stein arbeitet, was dazu führt, dass ein Wärmedämmverbundsystem auf der Fassade nicht mehr erforderlich macht.
Überrascht war man von den relativ langen und aufwendigen Genehmigungsverfahren und der Fülle an Vorschriften. Der Unternehmer machte den Teilnehmern aber auch deutlich, wie man einen vernünftigen Weg beschreiten kann, um das Problem sinnhaft zu lösen. „Unsere Politik muss verstehen, dass es drei Kernforderungen gibt: 1. Die Bauintensität muss deutlich erhöht werden, 2. Regularien und Verordnungen müssen reduziert und Investitionen stimuliert werden und 3. dürfen wir uns nur langsam an BIM herantasten, was die Branche nicht überfordern darf, da auch hier beispielsweise eine Vielzahl von Fachkräften fehlt.“
Erfreut zeigte sich der Firmenchef über den Besuch von Ann-Kristin Engelhardt, die den Ausschuss Bau- und Immobilienwirtschaft der IHK Frankfurt am Main betreut und mit wertvollen Informationen aus diesem Bereich zur Verfügung stand. Worte des Danks fand Frau Chen Yueh Hsu, die sich für die Besuchergruppe begeistert zeigte und deren Wünsche nach einem fachlichen Austausch mehr als erfüllt wurden. „Das war großartig und hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen.“
Thomas M. Reimann