
Bereits ein viertel Jahr nach Übernahme der Amtsgeschäfte hat im April letzten Jahres der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori mit der Aufstiegsprämie den Meisterbrief im Handwerk quasi kostenfrei möglich gemacht. Ein großer Schritt in Richtung Gleichstellung der beruflichen Bildung gegenüber der akademischen. Und ein Signal, dem Fachkräftemangel im Handwerk ernsthaft etwas entgegensetzen zu wollen.
Mansoori selbst hatte auf dem Hessischen Handwerkstag festgestellt, daß eine der drängendsten Aufgaben der Zukunft die Sicherung der Fachkräftebasis ist. Er wolle deshalb um die betriebliche Ausbildung werben. Und man nimmt ihm dieses klare Bekenntnis zum Handwerk auch ab.
Mit der Akzeptanz des Wunsches Vieler nach den eigenen vier Wänden und dem Traum vom Eigenheim, auch natürlich als Einfamilienhaus, positioniert er sich jenseits akademischer Diskussionen nah beim Bürger.
Mag das Hessengeld auch nicht der entscheidende Faktor für die Finanzierung des Eigenheims sein, so ist es aber doch eine klare Formulierung des politischen Willens für eine höhere Eigentumsquote.
Mit dem Baupaket I gibt es einen klaren Kurs zur Novellierung der HBO und die Bauwirtschaft verbindet damit die begründete Erwartungshaltung, daß der jetzt in die richtige Richtung eingeschlagene Weg mit einem Baupaket II fortgesetzt wird. Nicht wenige sagen, hier ist bisher mehr erreicht worden als in den 10 Jahren des Bestehens der ‘Allianz für Wohnen‘.
In ähnlicher Form wie bei beim Baupaket I soll im Dialog mit der Wirtschaft in einer Kommission die Verwendung von mehr Recyclingmaterial beim Straßenbau und im Erdbau erreicht werden. Ein Thema, das seit Jahren auf der Agenda steht und bisher auf Seite des Gesetzgebers nur überwiegend fruchtlose Absichtserklärungen erzeugt hat.
Mansoori will es anpacken.
Wort und Bild bieten die Möglichkeit, schnell Signale für die eigene Agenda zu setzen, Denkweisen neu auszurichten und Themenfelder in den Fokus zu nehmen. Diesbezüglich hat Mansoori die richtigen Akzente schon setzen können. Jetzt gilt es, dem zurückliegend guten, distanzabbauenden Dialog mit dem Handwerk und den Bauschaffenden, auch weiter handfeste gesetzgeberische Taten folgen zu lassen.
Der Handlungsbedarf ist da und die Erwartungen sind hoch.
