Gewinnexplosion bei Stahl- und Baustoffherstellern
Verwöhnt durch die niedrigen Zinsen der letzten 6 Jahre, durchleben wir -nicht nur durch den unsäglichen Krieg in der Ukraine- gerade eine Situation im Baubereich wie wir es noch nie in der Historie erlebt haben.
Die Hiobsbotschaften der Industrie mit fast täglichen Preiserhöhungen der Baustoffe reißt nicht ab.
Die Begründung : Rohstoffmangel – vor dem Krieg in der Ukraine – war die Pandemie Schuld!
Jetzt kommt natürlich die Auswirkungen des Krieges – quasi vor unserer Haustüre- dazu.
Die Kostenspirale erhält eine noch nie dagewesene Eigendynamik.
Und ja: einige Dinge, die mit Kostenerhöhungen zusammenhängen kann man nachvollziehen.
Aber alles auf diese beiden Ereignisse zu schieben ist zu einfach.
Wie kann es sein das der Stahlpreis für Baustahl in den letzten 24 Monaten um mehr als das doppelte angestiegen ist. Begründung die Rohstoffe sind exorbitant teurer geworden – und gleichzeitig veröffentlicht u.a. ein großer Stahlhersteller (in Deutschland!) eine Gewinnsteigerung um teilweise das 10fache!!
Gleiches gilt für andere Materialen – z.B. Polystyrol, Bitumen, usw.
Auch die Hersteller von Heizungen – Luftwärmepumpen: bestes Umsatzjahr und die Gewinne vervielfacht, lautet die Überschrift. Und die Berichtssaison hat erst angefangen.
Natürlich freuen wir uns, wenn es den Gesellschaften wirtschaftlich gut geht.
Jedoch hat das alles einen bitteren Beigeschmack für die Bau- und Immobilienbranche. Denken wir nur an die Devise der Regierung: die Branche muss „bezahlbaren“ Wohnraum schaffen. Die Frage sei gestattet – wie dies realisiert werden soll bei diesen Kosten. Hinzu kommen immer wieder neue Auflagen und Verschärfungen vom Gesetzgeber. In der derzeitigen Kostenproblematik ist noch nicht einmal die Thematik der Lohnerhöhungen eingeflossen. Diese wird in den nächsten Monaten auch eine Rolle spielen, denn das Thema „Inflation“ wird uns dieses und nächstes Jahr beschäftigen.
Der Kommentar von
Joachim Pfeil