Bettina Stark-Watzinger (MdB) und Martina Sertic waren auf Einladung von Dr. h.c. Thomas M. Reimann Gäste am 30.04.2018 in der Geschäftsstelle des BDB-HESSENFRANKFURT. Nach der Bundestagswahl 2017 ist die Generalsekretärin aus Hessen für die FDP als Mitglied des Bundestages nach Berlin gegangen. „In der Politik muss sich etwas ändern – davon bin ich überzeugt. Die Stärkung des Einzelnen muss wieder Schwerpunkt politischer Entscheidungen werden.“
Grund genug für den 1. Vorsitzenden Andreas Ostermann und den verantwortlichen Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit Dr. h.c. Thomas M. Reimann das Gespräch mit Bettina Stark-Watzinger zu suchen, um über ausgesuchte Kernthemen des BDB-HESSENFRANKFURT zu diskutieren.
Andreas Ostermann stellte den BDB-HESSENFRANKFURT inhaltlich vor und erklärte, dass es zur berufspolitischen Forderung zählt, die Unabhängigkeit freischaffender Architekten und beratender Ingenieure sicherzustellen, damit diese allein im Interesse ihres Bauherren agieren und Garanten für die Qualität der von ihnen verantworteten Leistungen sind.
Er führte aus, dass insbesondere ausufernde Standards und Normen zunehmend zu Problemen im Wohnungsbau führten. „Auf Grund vieler investitionshemmender Regulierungen findet kein ausreichender Mietwohnungsneubau statt. Öffentliche Eingriffe wie Mietpreiseingriffe, Milieuschutzsatzungen, Erhaltungssatzungen oder Umwandlungsverbote bewirken, wie die Situation in München zeigt, eine Investitionszurückhaltung“, so Ostermann.
Man ist sich einig, dass Technologie und Innovation Verkehrsinfrastrukturen verändern, die Digitalisierung Industriestrukturen prägt und Umweltaspekte eine immer wichtigere Rolle spielen. „Moderne Stadtplanung muss sich auf eine stark im Wandel begriffene Gesellschaft beziehen“, so die Bundestagsabgeordnete Stark-Watzinger.
Reimann bricht es herunter auf die Ballungsregion Frankfurt Rhein Main. „Die Sogkraft der Metrolpolregion FrankfurtRheinMain hält ungebrochen an. Allein in den letzten zehn Jahren wuchs Frankfurt am Main um 100 000 Einwohner. Eine Folge davon ist ein dramatischer Mangel an Wohnungen. Fachkräftemangel bei Ausführenden, Planern und Behörden verzögern den Bauprozess bereits heute erheblich. Entwicklungen in Metropolregionen muss man immer ganzheitlich sehen, da müssen auch die Gemeinden um die großen Städte herum mitgenommen werden.“
Nach den Worten von Stark-Watzinger wird immer wieder festgestellt, dass als großes Problem die Baulandknappheit in den Großstädten gilt. Hier hat Ostermann einen pragmatischen Lösungsansatz: „Ein gutes Zusammenwirken von allen Beteiligten, Investoren, Vermietern, Mietern und Politik bildet die Basis für die Zukunft. Jeder muß seinen Beitrag leisten.“
„Die Lösung ist nicht ein um 500 Mio. € erhöhtes Investitionsprogramm für den Sozialwohnungsbau in Berlin zu beschließen, denn auch nicht Berechtigte mit geringeren und mittleren Einkommen müssen versorgt werden. In öffentlicher Hand befindliche Wohnungsgesellschaften sollen sich auf das Kerngeschäft, der Schaffung von preisgünstigem Mietwohnraum konzentrieren“, so Reimann in seiner Forderung an die Politik. „Wir müssen schneller werden, wir haben zu Zeiten der Wiedervereinigung die Beschleunigungsgesetze gehabt. Ich würde mir wünschen, dass wir mit gleichem oder ähnlichem Instrumentarium wieder agieren.“
Die Idee von Reimann zum Thema Beschleunigungsgesetze möchte man aufgreifen, die Ausführungen vom BDB-HESSENFRANKFURT auch mitnehmen in die FDP, auf Bundes- wie auch auf Landesebene. Nach einer intensiven Stunde der angeregten Diskussion bedanken sich Ostermann und Reimann für den offenen und guten Dialog bei Bettina Stark-Watzinger und Martina Sertic.
BDB-HESSENFRANKFURT