Große Feier zum 40. Geburtstag des Architekturbüros Carsten Kulbe

Nico Bensing, Carsten R. Kulbe, Tobias Rösinger, Andreas Ostermann, Matthias Möller

„Wichtiger und kritischer Ratgeber“

Das Architekturbüro buero kulbe hat seit seiner Gründung im Jahr 1985 Maßstäbe gesetzt und viel für den Städtebau getan. Insgesamt 1200 Wohneinheiten hat Carsten Kulbe mit seinem Team Team neu gebaut oder saniert. Bei der Feier zum 40. Geburtstag auf dem Firmengelände Elmland 1 in Schlüchtern mit mehr als 100 geladenen Gästen würdigten die Redner besonders die Verdienste, den Mut und die Kreativität des Firmengründers.

„Wir sind dankbar für dein Wirken. Du bist ein wichtiger Ratgeber, der auch kritisch ist“, sagte Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller in Richtung Kulbe. Besonders die Entwicklung des ehemaligen Knothe-Areals sei eine wichtige Säule beim Städtebau in Schlüchtern. Auch das Post-Gelände in der Innenstadt sei ein tolles und wichtiges Projekt, das bei Kulbe in den besten Händen liege. Und besonders wichtig sei, so Möller, dass Carsten Kulbe eine Nachfolgerin aus der eigenen Familie habe. „Ich kenne seine Tochter Katharina Jürgensen aus gemeinsamen Studienzeiten. Sie war schon zu dieser Zeit wissbegierig und zielstrebig“, sagte Möller. Deshalb mache er sich um die Zukunft des Büros keine Sorgen.

Auch Landrat Thorsten Stolz freute sich, dass die Nachfolge im Hause Kulbe bereits geregelt sei. „Wir kennen Sie als verlässlichen Partner, der etwas bewegen will“, sagte Stolz, der von „40 Jahren Begeisterung für die Region“ sprach. Kulbe habe sich nie vor schwierigen Projekten gescheut. „Auf der grünen Wiese kann jeder bauen“, so der Landrat, „aber Carsten Kulbe übernimmt Aufgaben, an die sich nicht jeder herantraut.“

Kulbe bezeichnete das Jubiläum als einen denkwürdigen Tag, auf den er sehr stolz sei. Und mindestens genau so stolz ist der Architekt auf seine Tochter Katharina, mit der er eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet. Er blickte zurück auf das Gründerjahr 1985. In dieser Zeit wurden 284.500 Wohnungen jährlich gebaut, heute seien es 215.000 pro Jahr. „Es geht nach einer Flaute wieder aufwärts“, sagte Kulbe, der mit einem Blick in die Zukunft „jedem raten würde, einen Handwerksberuf zu lernen“.

Nico Bensing, Gesellschafter der Kommunikationsagentur Bensing & Reith, moderierte eine Talkrunde, an der neben Kulbe und Bürgermeister Möller auch der Architekt Tobias Rösinger, Vorstandsmitglied der Stadtplanerkammer Hessen, sowie Andreas Ostermann, Vorsitzender des Bunds Deutscher Baumeister Hessen, teilnahmen.

„Bauen früher und heute“ war das Thema der Runde, bei der nicht mit Kritik am Bürokratismus der Behörden gespart wurde. „Und natürlich müssen wir es schaffen, den Fachkräftemangel zu beheben“, sagte Andreas Ostermann.

Nico Bensing stellte zum Abschluss der Runde an alle Beteiligten die nicht ganz ernst gemeinte Frage, welches Projekt sie gerne verwirklichen würden, wenn sie einen Wunsch frei hätten. Carsten Kulbe würde gerne ein „Hochhaus in Schlüchtern“ bauen, Andreas Ostermann den „Transrapid von Hamburg nach Berlin“ verwirklichen, Tobias Rösinger einen „Raketenbahnhof“ errichten und Matthias Möller entsprechende Maßnahmen für den „Hessentag 2029 in Schlüchtern“ einleiten.

In guter Stimmung gingen die Gäste zum gemütlichen Teil der hervorragend organisierten Veranstaltung über. Bei kühlen Getränken und leckerem Essen lauschten sie dabei den Klängen der Jazzband „Trio Mayence“.




Christiane und der BDB

Als ich im Frühjahr 1957 meinen Gesellenbrief als Schreiner in der Tasche hatte, meinte die Chefin, ich solle mit einem Volontärvertrag in der Firma bleiben. Das konnte ich nicht: ich war Geselle! Ein mit meinem Vater befreundeter Meister stellte mich zum normalen Lohn – 1,88 DM – ein. Mein Vater hat sich in dieser Zeit auch nach den Aufnahmebedingungen der Staatsbauschule erkundigt und mich überredet die Aufnahmeprüfung abzulegen. Dem schulischen Betrieb ziemlich entwöhnt, war ich doch sehr aufgeregt als es soweit war. Ich bekam einen Tag Urlaub und fuhr nach Frankfurt. Es lief alles sehr gut bis auf’s Rechnen. Da hat mich der aufsichtsführende Dozent so aus der Fassung gebracht dass selbst 1+1 nicht mehr funktioniert hat. Die folgende mündliche Prüfung war wieder sehr gut…. Aber ich bin durchgefallen. Ein paar Tage später bin ich wieder nach Frankfurt gefahren und habe mit dem Direktor gesprochen und um Aufklärung gebeten. Es war nur das Rechnen! Alles andere war gut bis sehr gut. Er schlug mir vor, das Vorsemester zu besuchen. Es koste zwar Geld sei aber gut.

Ich habe mich sofort angemeldet. Dieses Vorsemester wurde vom BDB betrieben. Die Dozenten der Staatsbauschule und ein pensionierter Deutschlehrer unterrichteten junge Männer aus allen Bauhauptgewerken. Es waren alle Berufe vertreten: Tiefbau als auch Hochbau – Volksschüler, Mittelschüler, Gymnasiasten sogar Abiturienten. Die Prüfung danach war dann kein Problem mehr. In den ersten Semestern war Baurat Döhner unser Semesterleiter. Nach den ersten Eingewöhnungswochen empfahl er uns sehr nachdrücklich, zu den Vorträgen des BDB zu gehen. Diese monatlichen Vortragsabende fanden im Saal des „Steinernen Haus“ in der Braubachstraße in Frankfurt statt. Die Vorträge zum Teil mit Lichtbildern auch mal ein kleiner Film, waren in den 50iger Jahren eine wichtige Informationsquelle. Einzelheiten weiß ich heute nicht mehr, bis auf einen Film: eine Firma stellte ihre Riesengeräte für Autobahn- und Straßenbau vor. Es war einfach faszinierend! Es entstanden auch Freundschaften, die zum Teil heute noch bestehen. So bin ich 1959 als Studentenmitglied eingetreten und 1961 nach dem Saatsexamen Vollmitglied geworden.

BDB-Ball im Palmengarten 1988

Ende 1961 haben wir dann geheiratet und unsere 3 Kinder haben auch nicht lange auf sich warten lassen So habe ich in den frühen 60iger Jahren manchen BDB-Abend verpasst. Aber… mein Mann war Tiefbauingenieur und auch BDB-Mitglied, so dass ich vom Beruf doch nicht ganz abgeschnitten war. Als die Kinder etwas älter waren, haben wir uns bei den Vorträgen abgewechselt. Einmal im Jahr gab es einen großen festlichen Ball entweder im Zoogesellschaftshaus oder im Palmengarten.

Ab 1970 konnten wir auch wieder an Exkursionen und Besichtigungen teilnehmen.

1971 haben wir München besucht und das fast fertige Olympiastadion besichtigt.

1990 waren wir in Dresden und der „Sächsischen Schweiz“. Die Frauenkirche war noch ein Trümmerhaufen und man wusste noch nicht ob man sie wieder aufbauen sollte, weil hunderte von Toten unter den Trümmern lagen. Die Semperoper war ein Erlebnis! Es gab auch einen Ausflug nach Meisen und Moritzburg, leider nur von außen. Irgendwann begann die Partnerschaft mit der Untec Rhone in Lyon – Frankfurts Partnerstadt. Wir fuhren nach Lyon und die Kollegen kamen zu uns.

Partnerschaft Untec Rhone – Exkursion nach Lyon, Frankreich
1996 London, England – Wetter gut, Laune gut , Sicht auf Westminster und Big Ben auch gut

Es entstanden einige Freundschaften für die ich Französischunterricht genommen habe. Briefwechsel war intensiv. Auch die Kinder wurden wechselseitig ausgetauscht. Erst mit dem hohen Alter ist dies eingeschlafen. Wir waren mit dem BDB noch oft in Frankreich, England war auch zwei Besuche wert.

Gruppenbild Exkursion Euro-Tunnel

Als der Tunnel unter dem Ärmelkanal fertig war, sind wir von Paris aus mit dem Zug nach England gefahren. Auf der Heimreise Richtung Belgien fiel in unserem Waggon das Licht aus: mit der Notbeleuchtung konnten wir wunderbar die Tunnelwände sehen. War doch Sinn der Reise? Oder?

In Frankfurt habe ich an der Besichtigung des Hochhauses an der Messe teilgenommen. Von da oben waren die Autos auf der Straße nur Fingerglied groß. Bevor die U-Bahn nach Sachsenhausen fuhr haben wir die Baustelle unter dem Main besucht. Dass der Main über unseren Köpfen fließt, war schon ein ganz besonderes Gefühl.

Wir haben auch die Baustelle des Brennertunnels besucht.

Schade, dass heute so vieles virtuell stattfindet. Das unmittelbare Erlebnis fehlt da.

Empfang im Römer

Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich das einzige Mädchen bei den Schreinern auch in der Berufsschule war. In der Staatsbauschule waren wir dann 5 Mädchen verteilt über alle Semester. Da das Gebäude zu der Zeit Baustelle war, haben wir uns so gut wie nie gesehen. Der Unterricht fand sowohl frühmorgens als auch abends statt: immer 6×45 Minuten.

Exkursionen gab es auch: Baustelle Henninger Turm mit Bierprobe und Schokoladenfabrik in Hattersheim. Die Schokolade ist mir entgangen, weil sich für mich keine Mitfahrgelegenheit ergab. Dafür gabs am nächsten Tag eine Standpauke vom Dozenten. Dies alles hat nicht mit dem BDB zu tun, fällt aber in die Frühzeit der „Gleichberechtigung“

Nun freue ich mich darauf, dass es wieder möglich wird an Seminaren teilzunehmen.

2024 ist Christiane Hellwich 65 Jahre Mitglied im BDB-HESSENFRANKFURT. In einem selbstverfassten Beitrag schaut sie zurück auf die Zeit im BDB und ihre Zeit als Ingenieurin in einer männlich geprägten Branche. Wir veröffentlichen ihren Beitrag mit Bildern als Einblick in eine vergangene Zeit und Anregung für Neues.




ARCHITEKT BDB acr+

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MITGLIED BDB MAS

MITGLIED BDB MAS




UNTERNEHMER BDB MTB

UNTERNEHMER BDB MTB




INGENIEUR BDB Ulrich Felber

INGENIEUR BDB Ulrich Felber




INGENIEUR BDB Gerhard Klingelhöfer

INGENIEUR BDB Gerhard Klingelhöfer




UNTERNEHMER BDB XWAY

UNTERNEHMER BDB XWAY




MITGLIED BDB Gräbert

MITGLIED BDB Gräbert




MITGLIED BDB INSTONE




MITGLIED BDB INSTONE