BDB kritisiert Mietendeckel des Berliner Senats

Der BDB-Berlin-Brandenburg wendet sich in einem offenen Brief gemeinsamen mit anderen Akteuren des Bauwesens und der Bauwirtschaft gegen den geplanten Mietendeckel des Berliner Senats. Kritisiert wird, dass es der Senat nicht geschafft hat, bei dem anhaltend starken Zuzug nach Berlin den Wohnungsbau entsprechend anzukurbeln: So sind 2012-2017 bei 287.000 neuen Einwohnern nur rund 55.000 Wohnungen gebaut worden.

Dieses Missverhältnis sorgt für die gegenwärtige Verknappung des Wohnungsangebots. Die steigenden Baukosten, auch ein Grund für die steigenden Mieten, entstehen durch die bewusst angehobenen Anforderungen an Brandschutz, Denkmalschutz, Barrierefreiheit, Schallschutz und Energieeinsparung. Dazu kommen die steigenden Materialkosten, Löhne, Gebühren und Baulandpreise, argumentieren die Unterzeichner.  Sie sehen die Lösung ist nicht in einem Mietendeckel, sondern in der konsequenten Ausrichtung auf das Bauen und warnen, dass mit Mietendeckel die Wohnungswirtschaft ihre Investitionen drastisch reduzieren werde. Die Investoren würden sich auf Gewerbe- und Eigentumswohnungsbau konzentrieren.

Angesichts der möglichen Konsequenzen, dass sich die Mietensituation nicht entspannen, das Neubauvolumen abnehme, die Bestandswohnungen nicht modernisiert würden, kein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werde und das vor dem Hintergrund eines wahrscheinlich verfassungswidrigen Gesetzes, appellieren die Unterzeichner gegen die Verabschiedung des Mietendeckels.

Offener Brief der Verbände und Kammern an den Berliner Senat:
Hier können Sie den offenen Brief herunterladen

BDB-Berlin-Brandenburg




Fachkräfteentwicklung ist eine Schlüsselfrage für die hessische Wirtschaft

Thomas M. Reimann, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit im BDB-HESSENFRANKFURT (mitte), Rene Rock, MdL, Fraktionsvorsitzender FDP-Fraktion im hessischen Landtag (rechts), Dr. Stefan Naas, MdL, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im hessischen Landtag (links)

Thomas M. Reimann, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit im BDB-HESSENFRANKFURT stellt die INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT der FDP-Fraktion im hessischen Landtag vor:

ROCK: Fachkräfteentwicklung ist eine Schlüsselfrage für die hessische Wirtschaft

Die Initiative Zukunft Fachkraft ist ein gutes Beispiel, wie Verbände das Thema Fachkräftesicherung in die öffentliche Wahrnehmung bringen. Schon heute können in Hessen 190.000 Stellen nicht besetzt werden, weil Fachkräfte fehlen. Und das Problem wird weiter zunehmen. Bis 2030 geht die Zahl der erwerbsfähigen Menschen deutlich zurück.

Nur mit Zuwanderung alleine werden wir die Fachkräftelücke nicht schließen. Daher müssen wir die berufliche Ausbildung stärken und berufliche Weiterbildung fördern. Alle Branchen, Privatwirtschaft und öffentliche Verwaltung, stehen in Zukunft noch stärker im Wettbewerb um die besten Köpfe und Talente. Umso wichtiger, dass die hessische Bauwirtschaft für Berufe rund um das Thema Bauen offensiv wirbt. Eine Tätigkeit auf dem Bau ist mehr als nur ein Job. Bauen ist Faszination, Kultur, Technik, Arbeit mit Mensch und Material an deren Ende ein Werk steht, das man mit erschaffen hat. Kleine Kinder sind begeistert von Baggern, Kränen und Kippern. Wenn es gelingt diese Begeisterung lebendig zu halten und Bauberufe als Berufe mit Zukunftsperspektiven darzustellen, wird es auch gelingen junge Menschen für den Bau zu gewinnen. Eine gute Ausbildung mit der Perspektive Meister ist für viele junge Leute attraktiv, wenn man ihnen zeigt, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, die daraus folgen.  Wie dies gehen kann, zeigt die Initiative Zukunft Fachkraft eindrucksvoll.

FDP-Fraktion Hessen




Grußwort des hessischen Kultusministers Prof. Dr. R. Alexander Lorz zur INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Bauwirtschaft ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Insbesondere die Schaffung von günstigem Wohnraum sowie die Instandsetzung und der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur sind herausfordernde und wichtige Aufgaben, die es in der heutigen Zeit zu meistern gilt.

Einer durch den vermehrten Bau von Wohnungen und Straßen steigenden Nachfrage nach Fachkräften in der Bauwirtschaft stehen offene Ausbildungsplätze in den Bauberufen gegenüber. Somit droht der Fachkräftemangel in der Branche zum limitierenden Faktor in der Bauwirtschaft zu werden.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat der BDB-HESSENFRANKFURT die „INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT“ ins Leben gerufen, die bereits jetzt die Unterstützung von Industrie- und Handelskammern sowie von Wirtschaftsverbänden genießt. Ziel der Initiative ist es, über den vorhandenen Fachkräftemangel der Branche nicht nur zu sprechen, sondern diesem aktiv entgegenzuwirken. Speziell bei Schülerinnen und Schülern soll Neugierde auf die Karriere- und Entfaltungsmöglichkeiten in den Bauberufen geweckt werden. Damit kommt einer intensiveren Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen eine wichtige Bedeutung zu.

Die „INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT“ informiert insbesondere mit Erfahrungsberichten, Videos und Baustellenerkundungen darüber wie attraktiv die Berufe der Baubranche sind. Eventuell vorhandene Vorurteile von Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern können so beseitigt und die Chancen und Perspektiven der vielfältigen Berufe rund um den Bau dargelegt werden. Auf diese Weise wird sicht- und greifbar gemacht, dass die Bauwirtschaft, auch durch die zunehmende Digitalisierung, anspruchsvolle und interessante Aufgaben zu bieten hat, die für Schülerinnen und Schüler sowie für junge `Studienabbrecher` eine gleichwertige Alternative außerhalb der Hochschulausbildung darstellen.

Damit leistet die von vielen engagierten, ehrenamtlich tätigen Unterstützern begleitete „INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT“ einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels der Branche und damit auch zur Stärkung der gesamten Wirtschaft.

Unser Land, jede Stadt, jede Gemeinde benötigt gut ausgebildete Fachkräfte, denn diese bilden die tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Sie sind das ‚Rückgrat‘ des Mittelstandes in unserem Land und sorgen für Wachstum und Wohlstand.

Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. R. Alexander Lorz

Hessischer Kultusminister

Grußwort als .pdf-Datei

www.INITIATIVE-ZUKUNFT-FACHKRAFT.de

BDB-HESSENFRANKFURT




CO2-Steuer hat keinen hohen ökologischen Nutzen und führt zu sozialen Härten

Thomas M. Reimann in der Landespressekonferenz Hessen der VhU

Der Vorstandsvorsitzende des mittelständischen Bauunternehmens ALEA AG, sowie ehrenamtlich engagierter BDB-Vorstand und Vorsitzender des VhU-Bau- und Immobilienausschusses Thomas M. Reimann mit einem Statement zum Klimaschutz in der Landespressekonferenz am 02. Juli 2019 in Wiesbaden:

Ich halte es für einen Irrglauben, dass eine CO2-Steuer einen hohen ökologischen Nutzen hat. Das zeigt die Einführung der Ökosteuer vor 20 Jahren, die nicht dazu geführt hat, dass der CO2-Ausstoß im Bereich Straßenverkehr signifikant gesunken wäre. Das ist auch nur logisch. Die Leute müssen schließlich irgendwie zur Arbeit kommen und wollen auf individuelle Mobilität nicht verzichten. Deshalb sind sie bereit, auch hohe Spritpreise zu zahlen.

Als mittelständisches Bauunternehmen haben wir 23 LKW und Transporter im Hoch- und Tiefbau im Einsatz. Was würde sich für uns durch einen deutlich höheren Spritpreis ändern? Nicht viel. Denn unsere Konkurrenten kommen genauso wenig um den Einsatz von LKW herum wie wir. Solange Baumaterialien an- und abtransportiert werden müssen, so lange ließen sich die Mehrkosten auf den Kunden abwälzen. Eine CO2-Steuer müsste für unseren Bereich also mit dem mehr oder weniger offenen Zwang zu Elektromobilität ergänzt werden.

Gleichzeitig brauchen wir aber möglichst sofort vorzeigbare Erfolge beim Klimaschutz im Straßenverkehr. Und deshalb halte ich ein System für richtig, dass den Unternehmen ebenso wie den Friday-for-Future-Bewegung die Gewissheit gibt, dass die politischen Ziele auch erreicht werden.

Wenn der CO2-Ausstoß durch Benzin, Diesel und Gas im Straßenverkehr gedeckelt ist und von Jahr zu Jahr sinkt, bedeutet das für uns Planungssicherheit und eine Vielzahl interessanter Optionen. Wir wüssten, dass fossile Kraftstoffe knapper würden und hätten eine breite Palette an Möglichkeiten, uns darauf einzustellen: E-LKW habe ich genannt, aber auch Brennstoffzellen sind eine Möglichkeit im Verteilverkehr und schließlich könnten wir auch verstärkt auf alternative, treibhausgasneutrale Kraftstoffe setzen. Die Anbieter müssten mich im Wettbewerb um die beste Lösung mit innovativen und preisgünstigen Lösungen überzeugen. Das setzt bei Unternehmen viel mehr Kraft frei, als das stumpfe Befolgen von Vorschriften.

Gleichzeitig gäbe es dann auch keine klimapolitische Rechtfertigung mehr, Regulierungen zu verschärfen oder neue zu erfinden. Vier Beispiele zum Straßenverkehr:

  1. Steuern auf fossile Kraftstoffe sollten nicht erhöht oder neu eingeführt werden! Ziel der Klimapolitik darf nicht die Verteuerung von Produkten und Verhaltensweisen sein, sondern es geht um die Verringerung des CO2-Ausstoßes.
  2. Auch die CO2-Grenzwerte für neue PKW und LKW sollten nicht weiter als aktuell beschlossen verringert werden. Das wäre auch gar nicht nötig, weil ich als Kunde ja weiß, dass ein hoher Verbrauch mich eher teuer kommt.

Klimapolitisch ist zu bedenken: Die Grenzwerte verringern nur den CO2-Ausstoß von Neuwagen, nicht aber den von Millionen Bestandsfahrzeugen. Und sie berücksichtigen nicht die Laufleistung der Autos. Hingegen leistet genau das der CO2-Deckel für den Straßenverkehr.

Und, lassen Sie mich das als Familienunternehmer sagen: Der CO2-Deckel hat auch den Vorteil, dass er nicht durch kriminelle Seilschaften in einem Autokonzern umgangen werden kann.

Thomas M. Reimann

Im Sektor Gebäude geht es beim Energieverbrauch vornehmlich um die Raumwärme und um die Kühlung. Wenn ich die klimapolitische Debatte verfolge, so fällt mir auf, dass sie sehr praxisfern geführt wird. Da wird über die Frage gestritten, ob selbst erzeugter Solarstrom auch dann vom Gesetzgeber als Eigenverbrauch gewertet werden soll, wenn damit eine Elektroheizung betrieben wird und wie Warmwasserspeicher gegenüber Batteriespeichern zu behandeln sind. Da werden die geltenden Effizienzstandards für Neubau und Sanierung immer weiter verschärft, obwohl schon heute die Wirtschaftlichkeit oft nicht mehr gegeben ist.

Mit der Lebensrealität meiner Kunden hat das alles nur sehr wenig zu tun. Niemand, der neu baut, will ein Haus, bei dem der Wind durch die Fenster zischt. Aber es gibt eben auch Menschen, deren Haus vielleicht gerade einmal 50.000 Euro wert ist. In Nord- und Mittelhessen ist das keine Seltenheit. Diese Menschen haben dann in der Regel auch nicht das Einkommen, einen sechsstelligen Betrag für eine vollständige energetische Sanierung auszugeben.

Und nun diskutiert die Politik darüber, Ölheizungen zu verbieten oder Heizöl so teuer zu machen, dass die Leute freiwillig aufhören, mit Öl zu heizen.

Gerade im Eigenheimbereich sind die immer anspruchsvolleren Bauvorschriften aus klimapolitischer Sicht kontraproduktiv. Viel sinnvoller wäre es, jeder könnte an seinem Häuschen das machen, was er sich gerade leisten kann. Das heißt dann vielleicht in einem Jahr die Fenster, in einem anderen das Dach und später dann auch die Fassade dämmen. Oder auch die Ölheizung erneuern. 50 Prozent der Ölheizungen in Deutschland sind älter als zwanzig Jahre, eine Erneuerung spart sofort 30 Prozent Heizöl – und somit CO2 – ein. Aber was macht die Politik? Sie droht mit einem Verbot von Ölheizungen und verspricht seit Jahren die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung – und liefert nicht.

Und der Eigenheimbesitzer? Der wartet ab. So kann das nicht weiter gehen.

Mit einem CO2-Deckel hätten Hausbesitzer die Sicherheit, dass sie etwas tun müssen. Es stünde ihnen aber frei, was sie tun. Ob sie schrittweise ihr Haus energetisch sanieren, auf Elektroheizung oder Wärmepumpe setzen, von Öl auf Gas umsteigen, die Heizung erneuern, alternative Brennstoffe oder Brennstoffzellen nutzen oder einfach sparsamer heizen – jeder könnte sich frei entscheiden. Das Klimaschutzziel würde durch den Deckel so oder so garantiert erreicht.

Eine CO2-Steuer hingegen würde ebenso wie ein Sanierungszwang zu nicht vertretbaren sozialen Härten führen. Sollen nur noch die Reichen heizen, während den Armen das Häuschen gepfändet wird, weil sie sich die Sanierung nicht leisten können?

Die Europawahl hat doch gezeigt, dass die Klimafrage unser Land zu spalten droht. In arm und reich, Land und Stadt, Ost und West. Das dürfen wir nicht zulassen. Richtig ist, dass es Klimaschutz nicht zum Nulltarif gibt. Aber gerade deshalb ist ein CO2-Deckel einer CO2-Steuer vorzuziehen. Denn die gesetzliche Deckelung der CO2-Emissionen würde es dem Staat erlauben, die Bürger dort, wo soziale Härten drohen, zu entlasten. Bislang belastet der Staat Energie mit 80 Milliarden Euro pro Jahr. Drohen soziale oder wirtschaftliche Härten, könnte er leicht auf einen Teil dieses Betrags verzichten – die ökologische Wirkung des CO2-Deckels wäre davon nicht berührt. Ganz im Gegenteil zur CO2-Steuer, deren Wirkung erst durch Kostendruck entsteht.

Wenn der CO2-Ausstoß durch Heizöl und Erdgas auch in diesem Sektor gedeckelt wäre und von Jahr zu Jahr sinkt, gäbe es keine klimapolitische Rechtfertigung mehr, einzelne Regulierungen zu verschärfen oder Neue einzuführen. Drei Beispiele dazu:

  1. Die Energieeinsparverordnung müsste nicht weiter verschärft werden.
  2. Im Rahmen eines Systems der CO2-Obergrenzen sind auch Umbaupflichten in bestehenden Gebäuden oder ein Verbot von Öl- oder Gasheizungen völlig nutzlos und könnten weiterhin unterbleiben.

Wir in der Bauwirtschaft kennen unsere Kunden persönlich und sind durchaus in der Lage, jedem Kunden ein für ihn passendes Angebot zu unterbreiten. Und genau diese Entscheidung über die beste Technik soll die Politik dem Wettbewerb im Markt überlassen.

Ich danke Ihnen.“

Thomas M. Reimann




Der Frankfurter Cosmopolit verschanzt sich in seinem Quartier

Liebe Teilnehmer des 3. IMMOTALK hier in Bad Vilbel,

der Frankfurter Planungsdezernent Mike Josef hat ein Stadtentwicklungskonzept vorgelegt.

Gut so.

Der letzte Planungsdezernent, der weitreichende städtebauliche Entwicklungen in Frankfurt voranbrachte, war Martin Wentz. Wir hatten ihn als Hauptredner zu Gast bei unserem letzten IMMOTALK hier in Bad Vilbel.

Unter Cunitz ist die mögliche Bebauung des Pfingstberg in seiner Partei zum Tabu geworden – wenn auch wohl gegen seine eigene Überzeugung, das mag man ihm zugute halten, aber: Cunitz war für aktive Stadtentwicklung zu zögerlich und zu entscheidungsschwach.

Dass im Stadtplanungsamt aktiv Stadtentwicklung betrieben wird, tut Not.

Der Bedarf an Wohnungen in Frankfurt bis 2030 wird auf 90.000 prognostiziert.

In den letzten Jahren sind die Grundstückspreise stark angestiegen. Und auch die Mieten.

Die Politik beschäftigt sich aber überwiegend mit den Symptomen:

Mietpreisbremsen werden ausgeweitet, Milieuschutzsatzungen erlassen.

Der Frankfurter Cosmopolit verschanzt sich in seinem Quartier. Offene Grenzen: ja, aber Nachverdichtung und Stadterweiterung ‘not in my backyard‘.

Dass Josef Stadtentwicklung mit erkennbarer Ernsthaftigkeit und zielorientiert gestalten will, ist positiv.

Das vorgelegte Stadtentwicklungskonzept setzt aber überwiegend auf Innenentwicklung im Stadtgebiet. Nachverdichtung und Aufstockung kann die Stadt dabei nur bei Liegenschaften der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft selbst steuern.

Will Josef zeitnah Erfolg haben, dann muß er die privaten Akteure des Bau- und Immobilienmarktes ansprechen und mit einbeziehen.

Mittel- und Langfristig muß klarer die Stadterweiterung auf unbebauten Flächen am Stadtrand in den Focus genommen werden.
Hier darf es keine Tabus geben.

Aber dafür muß Frankfurt die Region mehr einbeziehen. Mehr den Dialog mit den umliegenden Gemeinden suchen.

Diesen Dialog auch im Rahmen unseres IMMOTALKS zu führen, dazu laden wir hiermit herzlich ein.

Ich möchte nicht enden, ohne meinen Mitinitiatoren Thomas Reimann von der ALEA AG und Michael von Gruenewaldt von Zinsland für Ihr großartiges Engagement zu danken. Wir wirken im eingespielten Team zusammen und es macht Spaß, jede nächste Veranstaltung vorzubereiten. Vielen Dank dafür.

Und auch Ihnen allen vielen Dank für Ihr Kommen und noch einen guten Abend mit interessanten Gesprächen zur Lage der Bau- und Immobilienwirtschaft in Frankfurt Rhein Main. Sie sind bereits heute alle herzlich eingeladen am 17.10.2019 zum nächsten IMMOTALK am Golfplatz hier in Bad Vilbel.

Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann
1. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT




Stadtentwicklungskonzept Frankfurt: Frankfurt muß die Region mehr einbeziehen

Der BDB-HESSENFRANKFURT begrüßt ausdrücklich, dass es erstmals in der Geschichte Frankfurts ein umfassendes Stadtentwicklungskonzept gibt. Ob es jedoch der von Mike Josef beschriebene „große Wurf“ ist, wird sich noch zeigen müssen. „Da sind noch Hürden zu nehmen“, so Reimann. „Das beste Konzept nutzt nichts, wenn es im Stadtparlament nicht als offizielle Linie beschlossen wird.“ Dabei ist es für den Verband nicht nachvollziehbar, warum der Pfingstberg fehlt. Andererseits beurteilt man es als positiv, dass die städtebauliche Entwicklung auch zukünftige Gewerbegebiete berücksichtigt.

Grundsätzlich hat der BDB-HESSENFRANKFURT aber eine Sorge beim Handeln Frankfurts, denn man agiert wieder einmal als Solist, was der Vorstellung von einem „Miteinander“ in einer Metropolregion widerspricht. „Großstädte werden sich nur erfolgreich entwickeln können, wenn man sich als Region versteht und andere Betroffene mitnimmt.“ BDB-Vorstand Reimann hatte bereits zum Demografiekongress 2018 der IHK Frankfurt eindrücklich auf diese Notwendigkeit hingewiesen.

BDB-HESSENFRANKFURT




Mietwahnsinn im Rhein-Main-Gebiet

Enteignungen sind der falsche Weg

Wie kann man von einer Reform sprechen, wenn 500 Millionen Euro an zusätzlichen Personalkosten und Zusatzarbeit für die Bürger entstehen?

Mit Unverständnis nimmt der BDB-HESSENFRANKFURT zur Kenntnis, dass Finanzminister Scholz sein Grundsteuer-Modell nun zügig durchdrücken will. „Es ist ein wunderbares Beispiel für eine sinnfreie Reform, die unserer Forderung nach Vereinfachung vollumfänglich widerspricht. Wir haben schon zu Beginn der Diskussion erklärt, dass mit dem Flächenmodell eine einfache und unkomplizierte Umsetzung der Forderungen möglich ist. Wir alle sprechen von bezahlbarem Wohnraum und dem Abbau von Verordnungen und Normen. Wir leisten einen Ideenbeitrag als Verband, um zeitnah neuen Wohnraum in Metropolregionen herzustellen und erleben durch das Handeln des Finanzministers, dass es abermals schwieriger werden wird. Da muss man sich doch die Frage stellen, ob es politisch gewollt ist, dringend benötigten Wohnraum zügig schaffen zu wollen, das ist doch ein völlig falsches Signal“, so Vorstandsmitglied Thomas M. Reimann.

Der BDB-HESSENFRANKFURT warnt ausdrücklich vor einer Bürokratielawine, denn es gilt 36 Millionen Grundstücke und Gebäude neu zu bewerten. „Es entstehen nach den Ausführungen des Finanzministers zusätzliche Gesamtpersonalkosten von 462 Millionen Euro bei den Finanzämtern und 76 Millionen Euro für Postverteilung oder eine IT-Stelle. Es ist für den Verband der falsche Weg, auch weil dieses Geld sicher sinnvoller im Wohnungsbau angelegt wäre. „Diese 500 Millionen wären im Mietwohnungsbau mehr als nur der Tropfen auf den heißen Stein“, so Reimann.

BDB-HESSENFRANKFURT




Einhausung und Bebauung A 661

Sinnvolle Entscheidung zu Gunsten von Bauland für die Metropolregion kann Modellcharakter haben

Wie Thomas M. Reimann, Sprecher des Vorstandes des BDB-HESSENFRANKFURT mitteilt, begrüßt der Verband die Entscheidung der Koalition im Frankfurter Rathaus, mit der beschlossenen Einhausung der A 661 zugleich ein Jahrhundertprojekt angestoßen zu haben. „Wir brauchen in Metropolregionen mutige Entscheidungen, um auch zukünftig für ausreichend Wohnraum zu sorgen. Auch wenn die Finanzierung noch weitgehend unklar ist, hat diese Entscheidung eine Signalwirkung für die Mainmetropole.“ Man nutzt sinnhaft städtebauliches Potential an schwieriger Stelle und entwickelt die Stadt auch in ökologischer Hinsicht vorbildhaft weiter, indem man mit einem Grünzug markante Punkte wie den Güntherburgpark und den Huthpark verbindet.

„Diese Entwicklungen in einer pulsierenden und wachsenden Stadt sorgen für einen hohen Wohn- und Freizeitwert, haben Wiederholungscharakter in der Region verdient“, so Reimann. Die notwendigen Vereinbarungen zur Realisierung sollten nach Auffassung des Verbandes nun zügig geschlossen werden, um Zeit nicht unnötig zu verlieren. Man appelliert in diesem Zusammenhang an die Verantwortlichen, Forderungen des Verbandes zu berücksichtigen und auf überflüssige Normen und Verordnungen zu verzichten. Auch genüge das Niveau der EnEV von 2014, um guten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

BDB-HESSENFRANKFURT




Frankfurt hat in der Wohnungsfrage bisher versagt: Gebt den Privaten endlich Bauland!

2. IMMOTALK am Golfplatz in Bad Vilbel

Die letzten Zwischenwände im Golfhotel Bad Vilbel mussten geöffnet werden, um allen interessierten Gästen ausreichend Platz zu bieten. Rund 150 Gäste begrüßte der Bad Vilbeler Unternehmer und Initiator des IMMOTALK Thomas M. Reimann am Donnerstagabend. Pünktlich um 18.00 Uhr eröffnete er die Veranstaltung mit klaren Worten: „Wohnraum zu schaffen, wird besonders in den Ballungsräumen eine der Elementaraufgaben der nächsten Jahre sein und uns fordern. Die Anforderungen an uns, an die Politik und die Unternehmer wird weiter steigen und gerade auch deswegen benötigen wir vernünftige, sinnhafte und umsetzbare Wege in der Bau- und Immobilienwirtschaft.“

Der renomierte Stadtplaner Prof. Dr. Martin Wentz überzeugte mit einem engagierten Impulsvortrag zum Thema „Die Herausforderung: Metropolregion im 21. Jahrhundert“ und machte deutlich, dass es ein weiter so nicht geben kann, um die Probleme zu lösen. Die Politik müsse sich mit sinnvollen Konzepten der Aufgabe schnell stellen. Wentz forderte in seinem Vortrag eine umgehende Realisierung, da es nach den vorliegenden Prognosen in der Metropolregion über viele Jahre einen nachhaltigen bis starken Zuzug geben wird. Und wie man zu möglichen Lösungen gelangen kann, machte er anhand von Beispielen fest. Kritisch hinterfragte Wentz beispielsweise, ob es in Frankfurt am Main wirklich 25% Ackerland geben müsse, wenn es nur wenige Kilometer weiter bestens geeignete Flächen für Ackerbau gebe. „Die Kernursache des Wohnraummangels ist fehlendes Bauland“, so Wentz.

Mitinitiator und 1. Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT Andreas Ostermann kommentiert es mit den Worten: „Man hätte die Stecknadel fallen hören, das war faszinierend und fesselnd zugleich, ein großartiger Beitrag.“

Dem Vortrag von Wentz folgte der CFO von Zinsland und Mitinitiator Michael von Grünewaldt, der über erfolgreich umgesetzte Projekte in der Metropolregion berichtete und die Bedeutung von dem noch relativ unbekannten Instrument des Crowdinvestings vorstellte. „Crowdinvesting ist ein intelligentes und effizientes Instrument, um die wohnwirtschaftlichen Herausforderungen der Ballungszentren anzugehen und regionale Projektentwickler bei der Finanzierung ihrer Bauvorhaben schnell und unkompliziert zu unterstützen.“

„Wir folgen der Bitte unserer Gäste aus dem 1. IMMOTALK, wir setzten die Diskussion mit einer Expertenrunde auf dem Podium fort“, erläutert Reimann das gewählte Format. Neben Prof. Dr. Martin Wentz und Michael von Grünewaldt begrüßte Reimann in der Rolle des Moderators den ehemaligen Landtagsabgeordneten und wohnungspolitischen Sprecher der CDU Ulrich Caspar, sowie den Geschäftsführer von Jahns und Gramberg, Jürgen Hähnlein auf der Bühne. Caspar machte deutlich, dass erfolgreiche Ansiedlung von Arbeitsplätzen im Ballungsraum mehr Wohnraum erfordert. Der Wohnungsmarkt steht nach seinen Worten sehr wohl bereit, um diese Aufgabe zu lösen. Er verlangte, dass die Kommunen endlich Bauland ausweisen und Nachverdichtungshindernisse beseitigen. Für einen erfahrenen Bauträger wie Hähnlein sind Normen und Verordnungen ein Problem, um gute Lösungen für den Wohnungsmarkt zu erreichen. „Wir können als private Bauträger der Region einen wesentlichen Beitrag zur Entspannung bei Wohnraum leisten, man muss es uns nur auch möglich machen“, so Hähnlein. Er plädiert für einen dringend erforderlichen Bürokratieabbau, um die Aufgaben zielorientiert lösen zu können.

Ausgesprochen zufrieden zeigt sich Andreas Ostermann in seinem Schlusswort. Er freut sich, dass mit dem IMMOTALK eine neu ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe sich großer Nachfrage erfreut. „Mit den ausgewählten Themen und der lockeren Atmosphäre haben wir doch ganz offensichtlich ins Schwarze getroffen. Nahezu 150 Menschen zur zweiten Veranstaltung begrüßen zu dürfen, ist ein Erfolg. Es ist unser Anspruch, mit neuen Ideen in der Metropolregion Impulse zu geben und das ist uns gelungen.“

Ein Get-together im Nachgang zum Schlusswort lies die Gäste bis 22.00 Uhr einen regen und intensiven Austausch pflegen. Und Reimann verrät: „Der 3. IMMOTALK kommt am 06.06. und er wird wieder brilliant besetzt sein.“

BDB-HESSENFRANKFURT




Bauen würde auch günstiger gehen

ZIA veröffentlicht Frühjahrsgutachten in Berlin

Am Dienstag veröffentlichte ZIA in Berlin das Frühjahrsgutachten und die Feststellungen haben kaum überrascht. Nach Auffassung des BDB-HESSENFRANKFURT werden die Mieten in Frankfurt auch weiterhin steigen. „Es ist unverständlich, warum man den steigenden Mieten in der Rhein-Main-Region nicht mit sinnvollen Maßnahmen begegnet, wie wir sie seit langer Zeit schon fordern“, so Reimann. Unstrittig sind für den Verband die Kostensteigerungen von rund 6% im Jahr 2018, die maßgeblich durch höhere Materialpreise und Tariflohnerhöhungen zustande kamen.

„Natürlich geht Bauen und Wohnen günstiger. Wir haben Baulandknappheit in und um Frankfurt, brauchen mehr Bauland, weniger Normen und Verordnungen.“ Der Vorstand macht es an zwei einfachen Beispiel fest: Angebot und Nachfrage bilden den Preis. Wenig Bauland im Angebot sorgt für hohe Preise und das ist unnötig, da es ausreichend Baulandreserve in der Region gibt. Man muss sie als Angebot auf den Markt bringen.

Und dann der Kostentreiber EnEV! Vernünftig war die Einführung der Energie-Einsparverordnung, mit dem Stand 2014 das Optimum erreicht, mit der Verschärfung 2016 wurde der Bogen überspannt. Die Herstellungskosten sind mit dieser Verschärfung um bis zu 10% gestiegen, die Einsparung an Energie marginal.

Auch die Frage nach Raumgrößen oder Wohnungszuschnitten im sozialen Wohnungsbau treiben den Preis. Es stellt sich beispielsweise die berechtigte Frage, ob wirklich jedes Bad ein Fenster benötigt, was im privaten Wohnungsbau schon lange nicht mehr der Fall ist.

Nun werden sinnfreie Gesetze in Berlin vorbereitet, die noch einmal an der Kostenschraube drehen. Es geht um die Ersatzbaustoffverordnung, was sicher viele zukünftige Erwerber und Mieter noch gar nicht gehört haben, aber Bauen und somit Wohnen verteuern wird. Nun soll plötzlich aus Receyclingmaterial ein Produkt werden, was man auf ohnehin schon knappen Deponiekapazitäten entsorgen soll. Wir erinnern uns, dass dieses Material über viele Jahre sehr sinnvoll im Straßenbau als Unterbau eingesetzt und somit dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt wurde.

Auch sieht der BDB-HESSENFRANKFURT das von der Politik gelobte Baukindergeld kritisch. „Das führt zu Mitnahmeeffekten und erinnert mich an die Sonder-AfA zu Wiedervereinigungszeiten. Was es vom Staat gab, wurde auf dem Kaufpreis aufgeschlagen. Viel sinnvoller wäre es, auf das Baukindergeld zu verzichten und stattdessen einen Freibetrag auf die Grunderwerbsteuer bei selbstgenutztem Wohnraum einzuführen“, so Reimann weiter. Ohnehin biete sich Spielraum, gerade in Hessen, um sich von 6% Grunderwerbsteuer auf 3,5% zurückzunehmen und mit einer erhöhten AfA von 4% statt 2% einen Beitrag zu bezahlbarem Wohnraum zu leisten.

BDB-HESSENFRANKFURT