Novellierung HBO – Es darf keine Verschärfungen geben

Simone Zapke, Leiterin der Bauaufsicht Frankfurt (BAF), Leitende Magistratsdirektorin (zweite v.l.), Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1.Vorsitzender BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (erster v.r.), Architekt BDB Tobias Rösinger, Referat Baumeister (Projektentw./gewerbl. Arch.) BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (zweiter v. r.), Dipl.-Ing. Architekt BDB Dietmar Kletti, Referat Architekten BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (erster v.l.)

 

„Alles, was das Bauen teurer macht, muß außen vor bleiben bei der Novellierung der HBO. In der derzeitigen Situation weisen wir bei allen Stellungnahmen, die bei uns angefragt werden, stets auf eines hin: Es darf keine Verschärfungen geben.“ sagt Simone Zapke, Leiterin der Bauaufsicht Frankfurt im Gespräch mit dem BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.

 

Das Vereinfachen des Baurechts ist auch das Ziel der Expertengruppe, die sich im BDB zusammengefunden hat, um mit Impulsen die Diskussion um die Novellierung der HBO anzuregen.

 

Den Fokus haben die Architekten der Arbeitsgruppe auf die bauaufsichtlich eingeführten Technischen Baubestimmungen gelegt:

Derzeit werden auch ohne neue Bauordnung immer wieder neue, zusätzliche Normen zu öffentlichem Baurecht. „Es ist überhaupt nicht erforderlich, in dem Maße das Baurecht auf Baubestimmungen auszuweiten, die nicht im regulären Gesetzgebungsverfahren legitimiert werden. Wir fordern, im Rahmen der Novellierung der HBO diesen Automatismus aus der HBO herauszunehmen.“ so Tobias Rösinger, Dipl.-Ing. Architekt BDB (Referat Baumeister, Projektentwickler/gewerbl. Architekten im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.). „Das macht das Bauen übersichtlicher, stetiger und kalkulierbarer – sowohl für den Planer als auch für den Bauherrn – und wäre ein echter Beitrag zur dringend notwendigen Kostensenkung beim Bauen.“

 

Weiterer Ansatzpunkt der Diskussion sind die Regelungen zu Sonderbauten. Hier ist vieles heute Standard, was aufgrund der Regelungen der HBO noch umfangreichen Prüfungen mit aufwendigen Gutachten unterzogen werden muß. Die Expertengruppe will hier in Kürze konkrete Vereinfachungsvorschläge benennen.

 

Der BDB wünscht sich auch eine offene, positive Debatte zur Dichte von Stadträumen. Die gründerzeitlichen Stadtviertel in Frankfurt sind lebenswert und stark nachgefragt. Bornheim, das Nordend oder Bockenheim sind zum Teil sehr dicht bebaut und gehören in Frankfurt zu den beliebtesten Wohnstandorten.

Zapke sieht hier interessante Ansatzpunkte für eine Diskussion: „Mit Regelungen zu urbanen Quartieren können entsprechende Strukturen auch in anderen Stadtteilen neu geschaffen werden.“

 

Einen konkreten Vorschlag zur Vereinfachung trägt Dipl.-Ing. Dietmar Kletti, Referat Architekten im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V., vor: Die Unterschiedlichen Höhen für Umwehrungen, Fensterbrüstungen und Geländer ist nicht erforderlich: Hier könnte generell ein Meter als Höhe für Umwehrungen gelten.

 

Auch das Thema Barrierefreiheit soll neu diskutiert werden. Der Begriff Barrierefreiheit wird mittlerweile fast schon inflationär angewendet. Häufig kommt es bei den derzeitigen Vorgaben gerade im Wohnungsbau zu Zielkonflikten mit anderen Anforderungen, die das Bauen zumindest stark verteuern, oft aber gar nicht lösbar sind oder zu unsinnigen Situationen führen. Derzeit gibt die HBO bei Mehrfamilienhäusern vor, sämtliche Wohnungen eines Geschosses mit sehr hohen Anforderungen bezüglich Barrierefreiheit zu errichten. Daher ist es besser, in der Regel alle Wohnungen barrierefrei auszubilden, aber die diesbezüglichen Anforderungen auf ein vernünftiges Maß abzusenken. „Wir wollen diese Diskussion anregen und führen“, sagt Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (1.Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.). „Es gilt dabei, den Ausgleich der Interessen mit Augenmaß zu suchen.

 

„Als Bauaufsicht sind wir sehr an einem engen Austausch mit den Verbänden interessiert.“ sagt Zapke und will diesen fortsetzen: „Wir überlegen daher – unabhängig von der Novellierung der HBO – einen festen Gesprächsrahmen für den Meinungsaustausch mit den Verbänden zu installieren. Der BDB ist schon jetzt herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.“

 

 

BDB-HessenFrankfurt




auf ein WORT: Andreas Ostermann

 

Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,

 

der BDB-Frankfurt Rhein Main macht  seinen Mitgliedern ein umfangreiches berufspolitisches Angebot zu einem preiswerten Beitragssatz zugänglich. Wir schaffen das mit engagierter ehrenamtlicher Arbeit und einem Blick für das Wesentliche.

 

Seitens des BDB-Bundesverbandes wird immer wieder der Wunsch an uns herangetragen, den Mitgliedsbeitrag für Einzelmitglieder auf 320 EUR zu erhöhen. Das wäre der Mitgliedsbeitrag für Sie als Einzelmitglied im BDB-Bundesverband.

 

Wir wollen aber unseren Mitgliedern auch weiter mit bezahlbarem Beitrag aktiver Partner für die Interessen der Bauschaffenden sein. Dem mit großer Mehrheit auf unserer Mitgliederversammlung 2016 angenommenen Antrag folgend haben wir daher den bestehenden Kooperationsvertrag mit dem BDB-Bundesverband gekündigt und wollen so einer baumeisterlichen Zusammenarbeit ein neues Fundament geben. Wir sind zuversichtlich, daß wir damit in eine positive Zukunft des BDB in Frankfurt und in Hessen gehen können.

 

Damit verbunden ist der Wechel des Mitgliedermagazins. Ab 2017 wird wieder die db deutsche bauzeitung (db) – Deutschlands älteste Architekturfachzeitschrift – das Mitgliedermagazin sein, welches Sie im Rahmen Ihrer Mitgliedschaft im BDB-Frankfurt erhalten.

Darüber hinaus haben wir in Verhandlungen mit dem Konradin Verlag erreicht, daß alle Mitglieder im BDB-Frankfurt zusätzlich die Zeitschrift md Interior Design Architecture erhalten. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unserem Angebot.

 

Viel Lob von Kollegen in Hessen

 

Im Rahmen der letzten Landesvorstandssitzung des BDB-Hessen haben wir angeregt über die Aktivitäten des BDB in Frankfurt gesprochen. Für unsere engagierte Verbandsarbeit erhalten wir viel Lob von den Kollegen.

Den Kollegen in Hessen wurde sogar seitens des stellv. Landesvorsitzenden des BDB-Hessen, Dipl.-Ing. Udo Raabe, empfohlen, dem BDB Frankfurt Rhein Main in Hessen beizutreten. Über die damit verbundene Anerkennung unserer intensiven berufspolitischen Arbeit freuen wir uns sehr und begrüßen natürlich jedes Neumitglied gerne in unseren Reihen.

 

Wir sind in diesem Sinne für ein gemeinsames Miteinander aller, die in Hessen sich dem baumeisterlichen Gedanken verpflichtet fühlen.

 

 

Mit kollegialem Gruß, Ihr
Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann




Förderpreise für innovative Ideen im Baugewerbe verliehen

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Zum mittlerweile 33. Mal hat der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (VbUH) seine Förderpreise für die jeweils besten Examensarbeiten in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Bauwirtschaft vergeben. Zur Feierstunde im Haus der Wirtschaft in Frankfurt hatten sich zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eingefunden.

 

„Mit dieser Auszeichnung wollen wir Studierende, die in besonderer Weise fachlich begabt sind, mit einem finanziellen Anreiz unterstützen und an die besonderen Anforderungen der Praxis heranführen“, erläuterte VbU-Präsident Frank Dittmar. Kostenbewusstes Planen und Bauen, bei gleichzeitig guter Qualität und anspruchsvoller Architektur seien dabei die Leitthemen der Förderpreise. Die erfolgreichen Absolventen der Hochschulen stellten die Führungskräfte dar, auf deren Fähigkeit zu innovativem Denken und praxisgerechten Lösungen es für die Zukunft des Baugewerbes entscheidend ankommen werde. Als ein Beispiel für praxisgerechte Innovation präsentierte ein Team der TU Dresden ihr mit dem bauma Innovationspreis ausgezeichnetes Projekt „ConPrint3D – 3D-Druck mit Beton wird das Bauverfahren der Zukunft!“.

 

Bei der Preisverleihung wurde mit einem Preisgeld von EUR 1.000,– die Siegerin in der Kategorie Architektur, Isabel Rosenbaum, von der Frankfurt University of Applied Sciences ausgezeichnet. Die Arbeit wurde von Prof. Jean Heemskerk und Dipl.-Ing. Dominik Wirtgen betreut. In ihrer Abschlussarbeit hatte sie Entwurf und Konstruktion eines Bürogebäudes für die Stadtwerke Heidelberg vertieft und verschiedene Bauweisen auf hervorragende Art und Weise verglichen. Platz 2 belegte Dominik Metz von der Hochschule Darmstadt für seine Arbeit eines imposanten Entwurfs zur sinnvollen Vernetzung von „Work und Life“ in einem Bürogebäude. Er erhielt EUR 750,–. Betreuende Professoren waren Lars Uwe Bleher und Alexander Reichel. Den 3. Platz und ein Preisgeld von EUR 500,– sicherte sich Patryk Brandt von der Frankfurt University of Applied Sciences. In seiner Arbeit demonstriert er virtuos, dass es eben nicht reicht, als Architekt eine anspruchsvolle Form zu entwerfen, sondern es in besonderer Weise darauf ankommt, sich mit der konstruktiven Umsetzung zu beschäftigen. Die Arbeit wurde ebenfalls von Prof. Jean Heemskerk und Dipl.-Ing. Dominik Wirtgen betreut.

 

In der Kategorie Bauingenieurwesen siegte Kristin Follmann von der Hochschule Darmstadt mit ihrer Arbeit „Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur der Zukunft in der Stadt Neu-Isenburg“. Betreut wurde die Arbeit von den Professoren Dr. Roland Weber und Dr. Klaus Habermehl. 2. Siegerin wurde Mona Wickert von der Universität Kassel, die sich mit dem in der Praxis überaus relevanten Thema der Ertüchtigung veralteter Trinkwasseranlagen befasste. Betreut wurde diese Arbeit von Prof. Dr. Peter Racky und Peter Machner. Den 3. Platz sicherte sich Mareike Stössel von der Technischen Hochschule Mittelhessen. Sie widmet sich in ihrer Arbeit einem der schwierigsten und gleichzeitig wirtschaftlich bedeutsamsten Bereiche der Bauabwicklung – der außergerichtlichen, im Optimal-Fall bauausführungsbegleitenden Streitschlichtung. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Katja Silbe.

 

Die Preise für die Kategorie Wirtschaft wurden in diesem Jahr wieder von der VHV-Versicherung gestiftet. Sieger wurde Henrik Etz von der Hochschule RheinMain, Betreuer der Arbeit war Prof. Dr.-Ing. Bernhard Griebel. Thema seiner Arbeit war eine „Analyse des Soll-Ist-Vergleiches eines Bauvorhabens anhand von Arbeitspaketen. Platz 2 ging an Daniela Di Palo von der Hochschule Darmstadt. Sie hatte sich mit der „Aufbauorganisation und Projektabläufen im mittelständischen Bauunternehmen unter Einbeziehung des technischen Controllings befasst. Die Arbeit wurde von Prof. Dr.-Ing. Axel Poweleit sowie Dipl.-Ing. Kai Uwe Vest-Winkler betreut. Der 3. Platz wurde gleich zweimal vergeben. Jeweils EUR 500,– Preisgeld erhielten Pascal Wurst von der Universität Kassel (Betreuer Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Racky) und Kai Preußler von der Hochschule RheinMain (Betreuer Prof. Dr.-Ing. Bernhard Griebel).

 

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Alle Gewinner mit Michael Kollings (VHV) und Frank Dittmar (VbUH)

 

Neun Expertinnen und Experten aus Verbänden, Wissenschaft und Praxis bilden die unabhängige Preis-Jury des Wettbewerbs:
• Prof. Dr. Ing. Peter Böttcher, Fachgebiet Baubetrieb und Baumanagement, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Saarbrücken
• Dipl.-Ing. Karlheinz Brömer, Brömer & Sohn GmbH, Wiesbaden
• Dipl.-Ing. Architekt BDB Dietmar Bücher, Schlüsselfertiges Bauen, Idstein
• Prof. Dipl.-Ing. Jean Heemskerk BDA, Professur für Baukonstruktion, Entwerfen und Technischen Ausbau, Frankfurt University of Applied Sciences, Frankfurt am Main
• Dipl.-Ing. Roland Heese, VHV-Versicherungen, VHV Verbands- und Kooperationsmanagement Bau, Hannover
• Prof. Dr.-Ing. Michael Küchler, Professor für Bauschadenslehre, Bauen im Bestand, Hochschule Mainz
• Dipl. Ing. Architektin Petra Klein-Haardt, Teamleitung Bauaufsicht Frankfurt
• Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und Vizepräsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V.
• Dipl.-Ing. (FH) Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten- und Ingenieure Frankfurt-Rhein-Main e.V.

 

Bilder ©Frank Kleefeldt

VbUH, Anna Dieckhöfer




Novellierung HBO – Baustandards nicht weiter erhöhen

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Ulrich Caspar, MdL, Verkehrs- und Wohnungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im hessischen Landtag (zweiter v.r.), Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1.Vorsitzender BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (erster v.r.), Architekt BDB Tobias Rösinger, Referat Baumeister (Projektentw./gewerbl. Arch.) BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (zweiter v. l.), Dipl.-Ing. (FH) BDB Carsten Steiner, Referat Ingenieure BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (erster v.l.)

 

Das Baurecht vereinfachen, Planungs- und Rechtssicherheit schaffen und die Kosten reduzieren um bezahlbares Wohnen zu ermöglichen – das sind zentrale Forderungen, die bei der Novellierung der HBO Berücksichtigung finden sollten. Die Baustandards dürfen deshalb nicht weiter erhöht werden.

 

Vertreter des BDB-Frankfurt Rhein Main haben sich mit Ulrich Caspar, Verkehrs- und Wohnungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, zu einem Gedankenaustausch getroffen und über die bevorstehende Novellierung der HBO gesprochen.

 

Wichtiger Kritikpunkt ist dabei das umfangreiche Einbeziehen von Technischen Baubestimmungen in das Baurecht der HBO: „Die hessische Bauordnung wird turnusmäßig alle fünf Jahre novelliert. Nur wenige Sachverhalte sind aber so wichtig, dass sie unverzüglich baurechtlich eingeführt werden müssten. Das System der bauaufsichtlich eingeführten Technischen Baubestimmungen macht das Baurecht der HBO unübersichtlich und unstetig. Für Bauherren und Planer sind das Unsicherheiten, die immer schwerer kalkulierbar werden.“ so Dipl.-Ing. Architekt BDB Tobias Rösinger (Referat Baumeister, Projektentwickler/gewerbl. Architekten im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.)

 

Eine weitere Möglichkeit, Planungs- und Rechts- und Investitionssicherheit – auch gerade im Wohnungsbau – zu erhöhen, ist, die Kriterien für Sonderbauten hochzusetzen. Nicht alles, was nach HBO ein Sonderbau ist, ist wirklich ein besonderer Bau.
„Krankenhäuser, Flughäfen, Hochhäuser sind Sonderbauten – gar keine Frage. Aber Geschosswohnungsbauten mit Tiefgarage sind in Frankfurt mittlerweile die Regel. Solche Gebäude können mit den Vorgaben aus der HBO und ggf. mit ein paar noch zu ergänzenden Festlegungen als Regelbau errichtet werden. Das macht Bauen sicherer und reduziert die Kosten.“ sagt Carsten Steiner (Referat Ingenieure im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.)

 

Und auch ein wichtiger städtebaulicher Ansatz sollte in die Diskussion um die Novellierung der HBO einfließen: Gerade in Frankfurt sind neue Stadtteile umstritten. Politisch will sich die Stadt nicht auf neu geplantes Wachstum an den Rändern festlegen.
Zudem gibt es in vielen Köpfen von Stadtplanern noch ein negatives Bild von Dichte und Nutzungsmischung.
„Es liegt an uns Architekten und Bauschaffenden, hier herauszustellen, dass Dichte nichts Negatives sein muss, sondern vielmehr Ressourcen schonen hilft und für ein funktionierendes städtisches Gefüge unabdingbar ist.“ sagt Rösinger.

 

Hierfür müssen diverse Regelungen der HBO auf den Prüfstand: Sind die vorgegebenen Abstandsflächenregelungen, insbesondere auf dem eigenen Grundstück, zwingend erforderlich? Muss für einen Dachausbau ein neuer Aufzug gebaut werden? Wer nutzt einen bei Nachverdichtung geforderten Kinderspielplatz wirklich? Bedarf es bei einer Nutzungsmischung innerhalb eines Gebäudes tatsächlich eines separaten Zugangs zu den Wohnungen?

 

Einige Regelungen der HBO gehen zudem mittlerweile an der Lebenswirklichkeit vorbei, weiß Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (1.Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.): „Kaum ein größeres Gebäude wird noch komplett im Rohbau erstellt und der Ausbau erst nach der Rohbaufertigstellungsmeldung an die Bauaufsicht begonnen.
Die Gewerke laufen parallel. Das muss auch in der HBO ankommen.“

 

Caspar signalisiert Verständnis, weiß aber dass trotz der intensiven Diskussion um bezahlbaren Wohnraum die Bürger selbst kaum Abstriche bei den Ansprüchen an die Wohnstandards machen wollen. „Hier gilt es, das Mögliche auszutarieren.“ so Caspar.

 

BDB-HessenFrankfurt




Weniger EnEV wagen – Für mehr Baufreiheit für Hessen

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v.l.n.r.: Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (1. Vorsitzender BDB-Frankfurt), Architekt BDB Carsten R. Kulbe (2. Vorsitzender BDB-Frankfurt), Dr. h.c. Thomas M. Reimann (Referat Unternehmer BDB-Frankfurt), Jürgen Lenders (MdL, stv. Vorsitzender FDP-Fraktion, RA Jürgen H. Conzelmann (Vorsitzender Haus&Grund, Frankfurt), Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn (MdL, Staatsminister a.D.)

 

 

Die Baustandards sind zu hoch. Um die aktuellen Herausforderungen bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum meistern zu können, müssen viele Vorgaben für das Bauen auf den Prüfstand. Wir müssen aktiv Wohnungsbau attraktiver machen und ein investorenfreundliches Klima fördern.

 

Zu einem Arbeitstreffen haben sich Vertreter der Immobilien- und Baubranche in Wiesbaden mit Mitgliedern der FDP-Fraktion im hessischen Landtag getroffen. Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister a.D. und Jürgen Lenders, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, nehmen die Anregungen der Branche gerne auf:

 

Jürgen H. Conzelmann, Vorsitzender von Haus&Grund in Frankfurt setzt stark auf private Investoren: „Weniger als 20% des Wohnungsangebotes stellen Wohnungsbaugesellschaften bereit. Die privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Hessen verfügen über rund 2,5 Millionen Wohnungen, also über mehr als 85,4 Prozent des gesamten hessischen Wohnungsbestandes.“
Das große Potential für die Schaffung von Wohnraum liegt in der Mobilisierung des privaten Engagements für den Wohnungsbau. „Wir brauchen ein Investorenfreundliches Klima.“ sagt Conzelmann, und rechnet vor: „Wenn ein Wohnungsbauunternehmen 2000 Wohnungen baut, dann ist das gut. Wenn aber 200 private Investoren nur jeweils 20 Wohnungen bauen erreichen wir viel mehr.“

 

Architekt Carsten R. Kulbe, (2. Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.) und selbst baugewerblich tätig, sieht Kostenfaktoren vor allem auch im Baurecht und in behördlichen Auflage.

 

„Die jetzige HBO verhindert Wohnen im stark nachgefragten innerstädtischen Bereich. Wer Aufstocken und damit Wohnraum schaffen will, scheitert oft am geforderten Aufzug oder Kinderspielplatz. Das kann an der Zielgruppe vorbeigehen. Die HBO muß hier sich mehr dem aktuellen Bedarf öffnen und Nachverdichtung leichter zulassen.“ stimmt auch Dr. Herbert Hirschler, Staatssekretär a.D. und ehemaliger Wohnungsbaukoordinator der hessischen Landesregierung, zu.

 

„Aktuell erarbeiten wir Empfehlungen für Änderungen der HBO. Wir wollen aus der Praxis Vorschläge für bessere Regelungen in der Bauordnung machen. Wenn Politik und die Verbände da gemeinsam in die gleiche Richtung laufen, erreichen wir die größten Effekte für den Wohnungsbau,“ so Dip.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (1.Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.).

 

Dr. h.c. Thomas M. Reimann, Unternehmervertreter im Vorstand des BDB – Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main e.V. formuliert die Forderungen an die politischen Entscheidungsträger präzise:

– Absenkung von unnötigen Baustandards
– Aussetzung der EnEV
– Reduzierung der Anforderungen an die Barrierefreiheit

 

Die Signale der Branche sind klar: Die in den letzten Jahren immer höher geschraubten Forderungen müssen auf deren wirkliche Notwendigkeit geprüft werden. Dort, wo der tatsächliche Nutzen weit hinter dem wirtschaftlichen Aufwand zurückbleibt, muß das Bauen für den gesunden Menschenversand zurückgewonnen werden. Wir brauchen mehr Baufreiheit in Hessen. Wir sollten geringere Anforderungen an die Barrierefreiheit zulassen, wir müssen weniger EnEV wagen.

 

BDB-HessenFrankfurt

 




POESIE DES WOHNENS – Experimentelle Zonen der Nutzungsmischung

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19.08.2016 – Opening Night

02.09.2016 – Symposium

 

Poesie des Wohnens sucht die Qualitäten der Nutzungsmischung. Sie entzieht sich dem starren Regelwerk deutscher Bauverordnungen und hinterfragt das Dogma der Stille im alltäglichen Leben und Arbeiten.

Nichts ist für Frankfurt fataler, als ein gern zitiertes Klischee zu bestätigen: „Frankfurt ist halb so groß und doppelt so tot wie der Friedhof von Manhattan“. Die individuellen Bedürfnisse an Wohnen wandeln sich stetig und sind so vielfältig wie unsere Gesellschaft. Allen Menschen gemeinsam ist das Bedürfnis, „Austausch und Rückzug“ selbstbestimmt dosieren zu können. Hierfür müssen neue und innovative Lösungsansätze gesucht werden. Als Folge der Globalisierung leben immer mehr Menschen für immer kürzere Zeiträume in Metropolen, teilweise an mehreren Orten gleichzeitig. Wohnen und Leben der Zukunft sollte daher diesen Menschen, eine individuelle „Heimat“ in urbanem Kontext ermöglichen und die Vorteile von innerstädtischer Vielfalt, Verkehrsanbindung und Rückzugsort miteinander kombinieren. Ideale Zonen experimenteller Nutzungsmischung könnten hierfür innerstädtische Flächenpotentiale im Umfeld von gewerblichen Nutzungen und Verkehrsinfrastrukturen werden, als Wohn- und Lebensort für eine neue kreative Bewohnerschaft. Die Beheimatung dieser kreativen „Stadtnomaden“ birgt eine große Chance für unsere Stadt. Denn tatsächlich besitzt Frankfurt alle Potentiale für eine bunte, lebendige Metropole in Taschenformat.

 

Der BDB-Frankfurt RheinMain unterstützt das Projekt und beteiligt sich am Symposium.

Alle Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Poesie des Wohnens

 




Neuer Flyer BDB-HessenFrankfurt

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Neuer Flyer des BDB-HessenFrankfurt erschienen

Seit mittlerweile über zehn Jahren gibt der BDB-HessenFrankfurt einen eigenen Flyer heraus, der eine Übersicht über das Programm des BDB in Hessen gibt und die Ansprechpartner vorstellt. Dieser wird im Rahmen unserer Veranstaltungen verteilt und von uns auch zur Mitgliederwerbung in Frankfurt eingesetzt.

 

 

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16_06 Flyer 'wir stellen uns vor', innen (web 600x94)_BDB-Frankfurt

 

Flyer ‚wir stellen uns vor’_BDB-HessenFrankfurt

 

BDB-HessenFrankfurt




Muss neuer Wohnraum teuer sein? – alternative Wege durch innovatives Bauen

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v.l. Ulrich Caspar, MdL, CDU, Dr. h.c. Thomas M. Reimann, CEO ALEA AG, Anna Bleser, Referentin VhU-Bauausschuß, Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer VbU

 

Thomas M. Reimann, Vorstandsvorsitzender der ALEA AG mit Niederlassung in Bad Vilbel, stellvertretender Vorsitzender des VhU-Bauausschusses und Mitglied im Vorstand des BDB Frankfurt-Rhein-Main hat heute zum Thema „Kostengünstiger Wohnraum durch serielles Bauen“ beim 1. VhU-Bauforum in Frankfurt am Main referiert. Nach seinem Vortrag mit dem Titel „Muss neuer Wohnraum teuer sein – alternative Wege durch innovatives Bauen“, sagte er: „Durch eine Absenkung von Baustandards können serielle Bauweisen deutlich vergünstigt werden. Konkrete Ansatzpunkte wären die Begrenzung des Schallschutzes auf die Mindestanforderungen, eine Flexibilisierung der Stellplatzordnung durch die Kommunen, der Verzicht auf Fassaden- und Dachbegrünung oder eine temporäre Aussetzung von Anforderungen an die Barrierefreiheit, vor allem dann, wenn durch intelligente Systembauweise Nachrüstungen möglich sind!“

 

Dem Vortrag schloss sich eine Diskussion mit Elke Barth, MdL, SPD-Fraktion, Ulrich Caspar, MdL, wohnungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Bettina Stark-Watzinger, Generalsekretärin des FDP Landesverbandes und Thomas Platte, Direktor Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen an.

 

Reimann nutzte die Gelegenheit, um auf die seiner Meinung nach überzogene Verschärfung der EnEV ab 01.01.2016 hinzuweisen, die Bauen teurer und zugleich auch unwirtschaftlicher macht. Die EnEV, die ab 01.01.2014 galt, war seiner Auffassung nach völlig ausreichend. „Es macht keinen Sinn Verordnungen zu erfüllen, die mehr Energie verbrauchen, als man letztendlich einsparen kann.“ Die Landespolitiker forderte er auf, den Weg zurück zur ab 01.01.2014 geltenden EnEV zu unterstützen.

 

VhU




Studenten entwerfen Zukunft für Langener Wohngebiet

Preisverleihung eröffnet Ausstellung zu Städtebau-Studentenwettbewerb im Langener Rathaus

 

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Frieder Gebhardt, Bürgermeister der Stadt Langen stellt gleich zu Beginn der Veranstaltung fest: „Ich freue mich darüber, dass die Studenten so viele gute Vorschläge zur Zukunft Langens gemacht haben. Das Wohngebiet Liebigstraße ist ein Meilenstein für die Entwicklung unserer Stadt. Dass hier ein Riesen-Projekt mit rund 3000 neuen Einwohnern entstehen soll, zeigt, wie attraktiv Langen als Wohnort ist.“

 

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Es ist ein Filetstück für Stadtplaner: In Langen befindet sich eine Neubaufläche von gut 20 Hektar, die direkt an der wichtigen Eisenbahnverbindung zwischen Frankfurt und Darmstadt liegt. Dort könnten gut 3000 Menschen eine neue Bleibe finden – und das im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet. Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences, vormals Fachhochschule Frankfurt, haben bei einem Städtebauwettbewerb ihre Zukunftsvisionen für das Projekt „Liebigstraße“ entwickelt. Am Dienstag, 19. April, präsentierten sie ihre Arbeiten im Langener Rathaus. Die besten Entwürfe wurden prämiert. Die studentischen Arbeiten werden bis Mitte Mai im Foyer des dritten Obergeschosses des Rathauses, Südliche Ringstraße 80, zu den üblichen Öffnungszeiten für Besucher zu sehen sein.

 

Dr. Falk Raschke, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, und Andreas Ostermann, Vorstand des BDB – Bund Deutscher Baumeister Frankfurt Rhein Main, überreichten den zwei Projektgruppen mit den gelungensten Entwürfen einen Preis von jeweils 250 Euro. Eine weitere wurde für ihren Wettbewerbsbeitrag geehrt. Alle dieser drei Gruppen erhielten einen Buchpreis. Die Studentinnen und Studenten untersuchten mit dem Gebiet Liebigstraße ein Areal, das sich momentan aus Brachflächen, einem Betonschwellenwerk und einem kommunalen Wertstoffhof zusammensetzt.

 

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Zu einer der beiden Gewinnergruppen gehörten Beatrix Baltabol, Rebecca Faller und Amelie Ewert. In ihrem Entwurf haben die Studentinnen die vorhandene Bebauung aufgegriffen und logisch fortentwickelt. Damit erreichen sie eine bessere Anbindung der Stadt an die umgebende Landschaft. Darüber hinaus haben sie die Straßenführung geändert und dadurch eine neue, bessere Struktur mit Blickachsen geschaffen.

 

 

16_04_19 Preis Blick auf die Flaniermeile_Brehm, Großblottekamp, Heinze, Wagner

16_04_19 Preis Quartiersplatz (web 600x286)_Brehm, Großblottekamp, Heinze, Wagner

Auch der zweite Entwurf setzt sich mit der Frage auseinander, wie Stadt- und Freiraum miteinander verbunden werden können. Thorsten Wagner, Jeremias Heinze, Marieke Brehm und Tim Großblotekamp schlagen dazu „Flanierstreifen“ vor, die sich durch das Neubaugebiet ziehen.

 

Eine Anerkennung erhielt die Gruppe von Kristin Gerster, Jan Schmidt Benjamin Schmid und Sebastian Nawroth für ihren Ansatz der „Wohn-Felder“.

 

Insgesamt 33 Master-Studenten aus den Fachrichtungen Architektur, Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen haben acht Konzepte für das Baugebiet in Langen ausgearbeitet. Unter Leitung von Dr. Marcus Gwechenberger und Dr. Mathias Hölzinger verbrachten sie das komplette Wintersemester 2015/2016 im Seminar Stadtentwicklung und Quartiersplanung damit, Datenmaterial auszuwerten, die Flächen vor Ort zu erkunden und eigene Entwürfe zu erstellen. Dabei wurden sie von Fachleuten des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, des BDB und der Stadt Langen unterstützt.

 

„Das Projekt verdeutlicht, dass in der Region noch vielfältige städtebauliche Potenziale schlummern. Die studentischen Arbeiten zeigen, dass Urbanität und Grün kein Gegensatzpaar sind, sondern in einer wachsenden Region zusammengedacht werden müssen. Erfolgversprechend sind auch hier gemeinschaftliche Wohnprojekte, die Nachbarschaften stärken. Die Siegerbeiträge verdeutlichen darüber hinaus, dass Neuplanungen auch für den benachbarten Bestand Vorteile bringen können.“ stellt Dr. Marcus Gwechenberger von der Frankfurt University of Applied Sciences fest.

 

 

Initiatoren des Wettbewerbs sind der Regionalverband und der BDB.

 

„Mit diesem Wettbewerb haben wir gezeigt, wie die Angebote des Runden Tisches Wohnen konkret und vorbildhaft in die Tat umgesetzt werden könnten. Es ist beeindruckend, wie die Studierenden sich in kurzer Zeit dem Thema Wohnen angenähert haben. Sie haben gezeigt, wie man ein ganzes Quartier konzeptionell zu einem städtebaulichen Vorzeigegebiet machen kann.“ so Dr. Falk Raschke, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung im Regionalverband FrankfurtRheinMain.

Und auch Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, Vorsitzender des BDB – Bund Deutscher Baumeister Frankfurt Rhein Main ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Bauen braucht Ideen! Zusammen mit dem Regionalverband haben wir in der Frankfurt University eine Ideenwerkstatt organisieren können. Aus dem ‘Runden Tisch Wohnen‘ sind so visuell erfahrbare Anreize für den Wohnungsbau in Rhein-Main geworden.“

 

Der Wettbewerb findet im Zuge der Regionalverbands-Initiative „Runder Tisch Wohnen“ statt. Dahinter steht die Idee, junge Talente im Bereich Stadtplanung zu fördern und zugleich den Kommunen neue kreative Ideen und Impulse zur Flächennutzung zu vermitteln. Die Studenten entwerfen Bebauungskonzepte für Flächen, die der „Runde Tisch Wohnen“ als besonders entwicklungswürdig eingestuft hat. Eine weitere Intention des Wettbewerbs ist es, die Bauvorhaben aktiv voranzutreiben. Dabei geht es nicht darum, in Konkurrenz zu etablierten Planungsbüros zu treten, sondern diesen Ideen zu geben, die sie für ihre eigene Projektumsetzung aufgreifen können.

 

Die Stadt Langen war als erste Kommune dazu bereit, als Wettbewerbs-Partner teilzunehmen. Im Sommersemester 2016 werden Architekturstudenten in einem weiteren Seminar unter Leitung von Professor Jean Heemskerk Hochbauentwürfe für das Projekt Liebigstraße erstellen – und dabei auf die Konzepte ihrer Vorgänger zurückgreifen.

 

 

 

Runder Tisch Wohnen – was ist das?

In der Regionalverbands-Initiative „Runder Tisch Wohnen“ haben sich Kommunen der Metropolregion FrankfurtRheinMain und Vertreter der Wohnungswirtschaft zusammengetan. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Grundgedanke besteht darin, dass Städte und Gemeinden im Umkreis der Ballungszentren Bauland bereitstellen. Auf diesem sollen dann öffentliche Wohnbaugesellschaften, aber auch private Investoren, Reihen- oder Mehrfamilienhäuser errichten, die einen Miet- oder Kaufpreis unter dem ortsüblichen Niveau aufweisen. Dazu sammelt der Regionalverband Informationen über geeignete Wohnbauflächen und vermarktet diese auf der Immobilienfachmesse Expo Real und über das Kommunale Immobilienportal der Metropolregion www.kip-frankfurtrheinmain.de/entwicklungsareale).

 

Regionalverband Frankfurt Rhein Main, BDB-Frankfurt




Expertengespräch der ‚Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN‘

‘Fachdialog – Lebendige Bürostadt‘ soll die Entwicklung des Quartiers begleiten

In der Bürostadt Niederrad geht es jetzt um Lebensqualität

 

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Mit zwei neuen Bebauungsplänen hat die Stadt Frankfurt gute Voraussetzungen für den Bau von Wohnungen in der bisherigen Bürostadt Niederrad geschaffen. Jetzt geht es darum, das Wohnumfeld für diese neue Struktur weiterzuentwickeln. Im Rahmen von Fachdialogen unter dem Motto „Lebendige Bürostadt“ sollen dafür Eckpunkte entwickelt werden. Dies ist das Ergebnis eines Expertengespräches, zu dem die Vereinigung „Impulse für den Wohnungsbau“ sowie die Standort-Initiative „SINN“ eingeladen hatten.

 

In der Vergangenheit drehte sich in der Bürostadt Niederrad alles um das Thema Arbeiten. Rund 25.000 Beschäftigte zahlreicher kleiner und großer Unternehmen pendeln noch immer mit dem Auto oder der S-Bahn in das Quartier zwischen Main und Stadtwald ein. Mittags trifft man sich in den Kantinen, die jedes größere Unternehmen unterhält, oder in einem der wenigen Restaurants. Einkäufe erledigt man in Supermärkten. Kleinere Geschäfte wie Bäcker, Metzger, Drogerien, Friseure oder gar Cafés gibt es aber noch nicht. Nach Feierabend leert sich das Quartier dann wieder, weil bisher nur wenige Menschen dort wohnen.

 

Doch das wird sich ändern. Zwischen 6.000 und 10.000 Menschen sollen in den kommenden Jahren in der Bürostadt ihr Zuhause finden. Welche Auswirkungen das auf die Struktur des Quartiers hat und welche Veränderungen nötig sind, darüber wollen sich die Mitglieder der SINN mit Fachleuten des Frankfurter Planungsdezernates sowie Fachleuten anderer für die jeweiligen Themen zuständiger Ämter und Institutionen bei regelmäßigen Fachdialogen künftig austauschen. Dabei soll es um Lösungen für Themen gehen, wie Einzelhandel und Gastronomie, Verkehr und Wegenetze, Schulen und Kindergärten, Gestaltung der Ortseingänge und Sicherheit. In den Fachdialogen sollen neben den jeweils zuständigen Dezernenten aus dem Römer auch Politiker des zuständigen Ortsbeirates und der Stadtverordnetenversammlung einbezogen werden.

 

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Aufenthaltsqualität verbessern

Grundlage für die geplanten Fachdialoge haben bei einem Expertengespräch Planungsdezernent und Bürgermeister Olaf Cunitz, sowie Vertreter der Initiative ‘Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN‘ und der Standort-Initiative Neues Niederrad (SINN e.V.) gelegt. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität für Bewohner und Arbeitnehmer weiterzuentwickeln.
Olaf Cunitz unterstützt dieses Vorhaben: „Wir haben den Anstoß für die Weiterentwicklung des früher monofunktional genutzten Areals in ein gemischtgenutztes Quartier gegeben und mit Bebauungsplänen auch die nötigen Voraussetzungen für Veränderungen geschaffen. Jetzt gilt es dem Stadtteil, gemeinsam mit den Akteuren vor Ort, Leben einzuhauchen“, erklärt der Bürgermeister bei dem Expertengespräch.

 

 

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Anregung durch Initiative ‘Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN‘

Mit dem Vorhaben zufrieden ist auch die Initiative „Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN“. Sie war Impulsgeber für das Expertengespräch mit der Stadt und dem Verein SINN. „Wohnen braucht ein lebendiges Umfeld. Wenn alle an einem Strang ziehen, sollte dies auch gelingen“, so Gerald Lipka, Sprecher der Initiative. In der Bürostadt Niederrad sehen die ‘Impulse‘ ein Modellbeispiel für die Umwandlung eines traditionellen Bürostandorts in ein gemischtes Quartier.

 

Auch die Standort-Initiative Neues Niederrad (SINN) freut sich über die geplanten Fachdialoge. „Wir vertreten die Interessen vieler ansässiger Unternehmen und deren Mitarbeiter. Mit so einem ‚Runden Tisch‘ haben wir jetzt die ideale Plattform, um Interessen und Ideen zu bündeln und im direkten Dialog mit der Stadt voranzutreiben“, erklärt Dr. David Roitman, Vorsitzender der SINN.

 

 

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Enge Zusammenarbeit mit Stadtplanern

Kreative Ansatzpunkte für künftige Fachdialoge boten Ideen der Architektin Sonja Moers vom Stadtplanungs- und Architekturbüro „raumwerk“. Sie stellte die Vorzüge des europaweit einmaligen Quartiers heraus, das nach ihren Worten als eine Art ‚Trittstein‘ optimal zwischen Flughafen und Innenstadt liegt. Alleinstellungsmerkmale seien unter anderem die parkähnliche Struktur mit teilweise hochwertiger Architektur und die Internationalität des Quartiers, so Moers. Hieran könne angeknüpft werden. Die Architektin machte Vorschläge für lebendige Plätze, attraktive Quartierseingänge, die Regelung des Autoverkehrs, einen veränderten Zuschnitt der Straßen sowie verbesserte und sichere Wegebeziehungen für Fußgänger und Radfahrer.

 

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IW-Hessen, Stadt Frankfurt, SINN