Baumeistertag 2015

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Hans Georg Wagner wird auf dem Deutschen Baumeistertag als BDB-Präsident bestätigt

Hans Georg Wagner ist auf dem Deutschen Baumeistertag 2015 in Halle/Saale von den Delegierten in einer weiteren Legislaturperiode von 4 Jahren als Präsident des größten Verbandes von Architekten und Ingenieuren in Deutschland gewählt worden. Er erhielt 87,6 Prozent der Stimmen. Der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär und langjährige Bundestagsabgeordnete aus dem Saarland übt das Ehrenamt des BDB-Präsidenten bereits seit 1999 aus.

Die vier Beisitzer im BDB-Präsidium, Hartmut Miksch, Christoph Schild, Klaus Schneider und Helmut Zenker, wurden ebenfalls mit sehr großer Mehrheit wiedergewählt. Die Legislaturperiode des Vizepräsidenten Hubert Borchert und des Vizepräsidenten für Finanzen Walter von Wittke dauert bis zum nächsten Deutschen Baumeistertag 2017 in Berlin.

Auch berufspolitisch stellte der Deutsche Baumeistertag unter Beweis, warum er für das Planen und Bauen in Deutschland eine der zentralen Veranstaltungen ist. So sprachen neben BDB-Präsident Wagner mit Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister der Stadt Halle/Saale, und Günther Hoffmann, Abteilungsleiter aus dem Bundesbauministerium, gleich drei prominente Redner auf der Öffentlichen Kundgebung. Zudem verabschiedeten die Delegierten neben weiteren berufspolitischen Anträgen zwei Resolutionen mit folgendem Wortlaut:

1. Resolution des Deutschen Baumeistertages 2015:

„Die Delegierten der Bundesdelegiertenversammlung des Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure lehnen die erneute Lockerung der EU zur Abschaffung der HOAI und der Abschaffung oder Lockerung der Kapitalbindung ab!
Sie fordern die Bundesregierung auf, mit allen Mitteln die bewährten Strukturen der freiberuflichen Tätigkeit zu erhalten und allen Versuchen, diese abzuschaffen, entgegenzuwirken!
Kein EU-Bürger wird durch die HOAI, die eine reine Inländer-HOAI ist, an der Tätigkeit in Deutschland gehindert.“

2. Resolution des Deutschen Baumeistertages 2015:

„Der Deutsche Baumeistertag 2015 in Halle/Saale begrüßt den Entwurf eines Antrages der Fraktion der CDU/CSU und der Fraktion der SPD vom 22. April 2015 mit dem Titel ‚Transparenzinitiative der Europäischen Kommission mitgestalten – Bewährte Standards im Handwerk und in den Freien Berufen erhalten‘. Insbesondere begrüßt der Baumeistertag des BDB die Forderungen der Koalitionsfraktionen im Hinblick auf:
• den Erhalt des bestehenden Systems der Selbstverwaltung und der Kammern mit demokratischer Legitimation, das sich als äußerst effizient bewährt hat und die staatliche Bürokratie und den Steuerzahler entlastet
• den Erhalt der geltenden Regelungen der Fremdkapitalbeteiligung für die Freien Berufe sowie die Unabhängigkeit der Berufsausübung nicht durch wirtschaftliche oder sachfremde Interessen zu gefährden
• das bestehende System der Kosten – und Honorarordnung für die Freien Berufe nicht zu gefährden, um die gemeinwohlorientierte Leistungserbringung sicherzustellen und einen Preiswettbewerb auf Kosten der Qualität zu verhindern.“

 

BDB-Bund, Tobias Hintersatz




BDB-Studentenförderpreis 2015: Jury verleiht drei Förderpreise und einen Sonderpreis

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BDB-Studentenförderpreis 2015: Jury verleiht drei Förderpreise und einen Sonderpreis

Unter dem Vorsitz von Burkhard Fröhlich, Chefredakteur der Deutschen BauZeitschrift (DBZ), bewertete die Fachjury bei ihrer Sitzung in der Berliner Universität der Künste (UdK) die insgesamt über 60 Arbeiten, die in den drei ausgelobten Kategorien „Gebäude“, „Ingenieurbauwerke/Konstruktionen“ und „Städtebauliche Planungen“ für den BDB-Studentenförderpreis eingegangen waren. Letztendlich entschied sich die Fachjury, in welcher der BDB durch das für die studentische Arbeit im Verband zuständige Präsidiumsmitglied Christoph Schild vertreten war, in allen drei Kategorien jeweils eine eingereichte Arbeit mit einem Förderpreis auszuzeichnen und zudem einen Sonderpreis zu verleihen.

Die Preisträger im Überblick

Förderpreis in der Kategorie „Gebäude“:
„Relikt“, Paul Künzel, Philipp Obkirchner

Förderpreis in der Kategorie „Ingenieurbauwerke/Konstruktionen“:
„Luft+Schiff+Hafen“, Philipp Schaefer

Förderpreis in der Kategorie „Städtebauliche Planungen“:
„Hafenareale Delta und Baros in Rueka (Kroatien)“, Konrad Lubej

Sonderpreis:
„Studio Gelatat: Healthcare Centre Mondikolok“, Christoph Lachberger, David Kraler

Die Förderpreise sind mit jeweils 1.750 Euro und der Sonderpreis mit 750 Euro dotiert. Die feierliche Verleihung des BDB-Studentenförderpreises 2015 findet am 15. Mai auf dem Deutschen Baumeistertag in Halle/Saale statt.

 

BDB-Bund, Tobias Hintersatz




BDB verurteilt Scheitern des zentralen Instruments zum Klimaschutz!

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Keine Einigung der Koalition zur Steuerlichen Förderungen der energetischen Gebäudesanierung – Bund Deutscher Baumeister (BDB) verurteilt Scheitern des zentralen Instruments zum Klimaschutz!

 

Der von der Bundesregierung soeben veranlasste Stopp der zuvor bereits fest zugesicherten und öffentlich verkündeten Maßnahme zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung hat beim BDB-Präsidium auf seiner heutigen Sitzung massiven Unmut und Verärgerung hervorgerufen. Es ist nicht hinnehmbar, dass einzelne Interessen dazu führen, dass die von BDB seit Jahren geforderte Aufgabe der energetischen Gebäudesanierung als größtes Potenzial zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen nicht in Angriff genommen wird, zumal sich wichtige Investoren bereits auf die steuerliche Förderung eingestellt hatten und nunmehr ihr Vertrauen in die Zusagen der Bundesregierung stark erschüttert worden ist.

 

BDB-Präsident Hans Georg Wagner, PStS. a.D., machte in einem ersten Statement nach Bekanntwerden dieses Beschlusses der Bundesregierung deutlich, dass diese Entscheidung fatale Folgen für die Zielsetzung der Bundesregierung haben wird, den CO2-Ausstoß bis zum Jahre 2020 um 25 % zu reduzieren. „Es ist geradezu unverantwortlich, dass die Bundesregierung damit die selbst formulierten und umweltpolitisch dringend notwendigen Ziele auf diesem Wege konterkariert“, so Hans Georg Wagner in seiner Analyse. Des Weiteren trage auch eine derartig sprunghafte Meinungsänderung nicht dazu bei, das Vertrauen in längerfristige kalkulierbare Rahmenbedingungen der Wohnungseigentümer und der Wohnungswirtschaft zu festigen. Diese Entscheidung werde auch Arbeitsplätze und Wachstum im bauausführenden Handwerk sowie bei den mittelständischen Architektur- und Ingenieurbüros gefährden.

 

BDB-Präsident Wagner appellierte an Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder, kleinliche Bedenken oder Partikularinteressen zurück zu stellen und diese wichtigste Maßnahme im Gesamtinteresse von Gesellschaft und Umwelt – wie ursprünglich beabsichtigt und kommuniziert – rückwirkend zum Januar 2015 in Kraft zu setzen.

 

BDB-Bundesgeschäftsstelle




BDB-Bundesstudententreffen

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Das Bundesstudententreffen in Berlin
vom 23. bis zum 25. Januar 2015

 

Am Freitag war die Anreise für das 1. Bundesstudententreffen 2015 in Berlin. Der erste Abend wurde traditionsgemäß für ein „Get Together“ mit lockeren Gesprächen und einem gemeinsamen Essen begangen.

 

Beim Treffen war das Rahmenprogramm auf den Nachmittag des zweiten Tages terminiert. Es sah eine Besichtigung von Berlin am zweiten Tag vor. Da jedoch sehr schnell klar wurde, dass der Aufwand an wichtigen studentischen Themen groß war, entschieden wir unsere inhaltliche Arbeit am Samstag durchzuziehen und das Rahmenprogram erst am Sonntag einzubauen. Es waren Themen, wie zum Beispiel die Nachbereitung des BDB-Camps in Düsseldorf, sowie die Planung des kommenden BDB-Camps zum Bauhaus nach Dessau.

 

Nach einem gemeinsamen Frühstück begann dann am Samstagmorgen
um 9:30 Uhr das Bundesstudententreffen mit Teilnehmern aus den Landesverbänden und den Bezirksgruppen. Die beiden wichtigsten Tagesordnungspunkte waren das kommende BDB-Camp 2015 (Treffen aller Studenten im BDB) und die Nachbereitung des letzten.
Zu klären war unter anderem, was gut war, und was Verbesserungspotenzial hat. Es wird wohl eine weitere Ausdifferenzierung der Teilnahmegebühr für BDB-Studenten und Nicht-BDB-Studenten geben, um eine Mitgliedschaft für noch unentschlossene Studenten im BDB attraktiver zu machen. Daneben wurden auch etwas „nebensächlichere“ Themen, wie die zukünftige Struktur der Studenten im BDB hinsichtlich der wahrscheinlich kommenden Beschlüsse des Baumeistertages 2015 besprochen. Auch das schon seit längerem anstehende Thema eines einheitlichen Flyers für Studenten fand seine Zeit.
Am dritten Tag ging es noch darum, an welchem Ort das nächste Bundesstudententreffen stattfinden soll.

 

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Zeilen einen kurzen Einblick in die aktuelle Arbeit des Studenten im BDB geben konnte.

 

Richard Bill




BDB CAMP Düsseldorf.2014

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Studierende des Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. auf Entdeckungsreise in und um Düsseldorf.

 

BDB CAMP Düsseldorf.2014

„Auch der Herbst hat schöne Tage“ – darauf setzten wir und nutzten die letzten freien Tage vor dem neuen Semester für ein inspirierendes, informatives und geselliges verlängertes Wochenende vom 2. bis 5.Oktober 2014. Das Jubiläums-Camp führte (BDB-) Studierende und Jungabsolventen in diesem Jahr in die schöne Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen – nach Düsseldorf.

 

Wir starteten das Camp 2010 mit dem Gedanken, einen überregionalen Treffpunkt für Studenten und Jungabsolventen im BDB zu etablieren, um Kontakte zu knüpfen und Freunde zu gewinnen, sprich ein junges Netzwerk aufzubauen. Mittlerweile kommen Teilnehmer zum wiederholten Male mit, verbreiten ihre Erfahrungen vom Camp und werben selbst neue Teilnehmer. Diesen Effekt hatten wir uns erhofft und sind dankbar, dass unsere Idee aufgeht.

 

Nachdem wir die letzten Jahre an der südlichsten Spitze mit Sprung über die Ländergrenzen hinweg, im hohen Norden von Deutschland und in der Bundeshauptstadt waren, trafen wir uns in diesem Jahr wieder zentraler: im Nordwesten. Unser allererstes Camp ging schon in die Tiefen des Ruhrgebietes, für dieses Mal hatten wir uns ein Programm in und um die schöne Landehauptstadt von NRW ausgedacht!

 

Der Anreiseabend galt dem Kennenlernen und Gespräch in gemütlicher kulinarischer Runde und wir wurden im „Himmel & Ähd“ von Reiner Stracke, Landesgeschäftsführer des BDB-NRW, und Lothar Jansen, neuer Referent der ortsansässigen Bezirksgruppe, empfangen.

 

Spaziergang durch das "Le Quartier Central" (Fotocopyright: Richard Bill)Freitags wurden wir von Herrn Bruckhoff von der Exkursionsagentur FAR geführt, der uns versteckte Orte und aktuelle Architekturmomente (auf)zeigte: Los ging es mit einem informativen Spaziergang durch das „Quartier Central“, das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Düsseldorf-Derendorf.Dieser wurde in den späten 1990er-Jahren stillgelegt, die Gleisanlagen vollständig zurückgebaut und auf der rund 360.000 m² großen Entwicklungsfläche entstand ein neuer Stadtteil mit 190.000 m² BGF Wohnfläche und 210.000 m² BGF für Büro, Hotel, Gastronomie und Handel sowie 82.000 m² öffentlichen Grün- und Freiflächen – Raum für 2.000 Wohnungen und für bis zu 6.000 Arbeitsplätze. Im Jahr 2011 wurde Le Quartier Central von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als eine der ersten Quartiersentwicklungen mit dem Silber-Zertifikat für nachhaltige Stadtquartiere ausgezeichnet, u.a. wegen der nachhaltigen Revitalisierung einer ehemaligen Verkehrsbrache und die städtebauliche Einbindung des Quartiers.

 

Bei strahlendem Sonnenschein ging es vorbei an der Baustelle der FOM Hochschule von Jürgen Mayer H. und dem Mahnmal an der Toulouser Allee, das an die Deportation von über 6.000 Juden aus Düsseldorf und der Region zwischen Oktober 1941 und Januar 1945 vom damaligen Güterbahnhof in die NS-Vernichtungslager im Osten erinnern soll. Der nahegelegene Schlachthof diente dabei als Sammelstelle. Auf diesem historisch denkwürdigen Gelände in Derendorf entsteht gerade der neue Campus der FH Düsseldorf.

 

Dank der guten Kontakte der Bezirksgruppe Aachen – der BDB macht´s möglich – wurde uns sogar an einem Feiertag eine Baustellenbesichtigung ermöglicht. Bauleiter Wolfgang Stock vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW Düsseldorf führte uns über den neu entstehenden Campus in innerstadtnaher Lage: durch die denkmalgeschützte Viehhalle, in die die FH-Bibliothek und die Campus-IT einziehen wird und die teilweise im Rohbau fertigen Neubauten des Siegerentwurfes von Nickl + Partner Architekten.

 

Nach einem leckeren Mittagessen setzten wir den Spaziergang fort. Spontan ergab sich sogar die Möglichkeit die Kirche St. Rochus, eine Zusammensetzung aus einem neuromanischen Kirchturm und modernem Kuppelbau, von innen zu besichtigen.

 

Schauspielhaus Düsseldorf (Fotocopyright: Anna Solovyeva)Durch den Herrengarten mit Informationen zur Stadtgeschichte kamen wir zum Schauspielhaus des Düsseldorfer Architekten Bernhard Pfau und in direkter Nachbarschaft dazu zum Thyssen-Hochhaus, das sogenannte Dreibscheiben(hoch)haus. Das über 94 Meter hohe, 26-geschossige Büro- und Verwaltungsgebäude, das zu den bedeutendsten Zeugnissen der Nachkriegsmoderne im Internationalen Stil zählt und als Symbol des sogenannten Wirtschaftswunders gilt, wurde gerade durch die Architektenpartnerschaft HPP denkmalgerecht umgebaut und revitalisiert.

 

Kö-Bogen (Fotocopyright: Richard Bill)Ebenfalls in direkter Nachbarschaft das Projekt Kö-Bogen, ein komplexes städtebauliches Konzept, das sich auf die historischen Qualitäten der Innenstadt zurückbesinnt. Die in zwei Bauabschnitte und -phasen unterteilte Baumaßnahme besteht aus dem markanten Gebäudekomplex für Einzelhandels-, Büro- und Gastronomienutzungen des New Yorker Architekten Daniel Libeskind und aus der Neu-Strukturierung der Verkehrs- bzw. Straßensituation, um alte Wunden in der Stadtstruktur zu schließen.

 

Weiter eilten wir durch die Altstadt mit einem kurzen Blick in das puristische, denkmalgeschützte Gebäude der Galerie Schmela des niederländischen Architekten Aldo van Eyck und leider nur einzelnen von uns gelang ein kurzer Blick in den 2007 eröffneten Ausstellungsraum von „Kunst im Tunnel“ (KIT), einen sogenannten Tunnelrestraum zwei Meter unterhalb der Rheinuferpromenade, der während des Baus des Rheinufertunnels entstand.

 

Mariendom in Neviges (Fotocopyright: Richard Bill)Vom Medienhafen ging es schließlich mit dem Bus auf „Wallfahrt“ in den ca. 35 km entfernten Velberter Ortsteil Neviges. Dort begaben wir uns auf einen kurzen Pilgerweg zum 1968 von Gottfried Böhm konzipierten Mariendom, der Raum für fast 7.000 Gläubige bietet und nach dem Kölner Dom das zweitgrößte Kirchenbauwerk nördlich der Alpen ist. Die Verschmelzung des Innen- und Außenraumes und den marktplatzartigen Kirchenraum konnten wir leider auf Grund einer Messe nur bedingt besichtigen.

 

Und als wäre der Tag nicht schon voll genug gewesen, machten wir uns auch abends noch auf den Weg. Ein  interessanter Spaziergang der besonderen Art stand auf dem Programm. Gemeinsam mit Wulf Metzmacher, erster Vorsitzender der Geschichtswerkstatt, stürzten wir uns in das feiertägliche Nachtleben der Altstadt und erfuhren auf dem Brauereiweg so einige amüsante und interessante historische Anekdote.

 

Führung auf der Museums-Insel Hombroich (Fotocopyright: Delia Moritz)Den Samstag verbrachten wir bei schönstem Herbstwetter auf dem Kulturraum Hombroich in Neuss. Wir starteten unsere Erkundungstour mit einer fachkundigen Führung von Hans-Willi Notthoff auf der Museums-Insel. Als Ort des Zusammenspiels von Bildender Kunst, Architektur und Natur, liegt das „Museum“ Insel Hombroich eingebettet in eine 24 ha große renaturierte Park- und Auenlandschaft an der Erft. Zehn begehbare skulpturale Architekturen, entworfen von dem Bildhauer Erwin Heerich, stehen als autonome Kunstwerke in dieser Landschaft.

 

Nach einer kurzen Stärkung in der Cafeteria hasteten wir vorbei am Kirkeby-Feld mit seinen fünf skulpturalen Ausstellungspavillons zur Raketenstation Hombroich. Dort erhielten wir ebenfalls von Herrn Notthoff eine Führung über das 13 ha große Gelände der ehemaligen Raketenstation, das seit 1994 auch zur Stiftung gehört. Militärische Elemente wie Stacheldrahtzäune, Scheinwerfersysteme und schusssicheres Glas wurden beseitigt; die Hallen, Hangars, Bunkersysteme, Erdwälle und der Beobachtungsturm blieben jedoch bestehen, wurden renoviert und teilweise umgestaltet. Neubauten von Raimund Abraham, Tadao Ando, Erwin Heerich, Oliver Kruse, Katsuhito Nishikawa und Alvaro Siza ergänzen das bestehende Ensemble ebenso wie die Skulpturen von Heinz Baumüller, Eduardo Chillida, Erwin Heerich, Dietmar Homann, Oliver Kruse und Katsuhito Nishikawa und bilden im Gesamten ein einmaliges Kultur- und Kunstraumprojekt. Auch wenn wir kein Leben und Arbeiten von Langen Foundation auf der Raketenstation Hombroich (Fotocopyright: Delia Moritz)Bildenden Künstlern, Literaten, Komponisten und Wissenschaftler aus verschiedenen Nationen und Kulturkreisen beobachten konnten, so besichtigten wir doch das 2004 eröffnete Kunst- und Ausstellungshaus des japanischen Architekt Tadao Ando, der Erinnerungen an das „BDB Camp Dreiländer.2012“ wecken ließ, sowie den Pavillon von Álvaro Siza.

 

Nach einer gemütlichen Kaffee- oder Tee- und Kuchen-Pause ging es zurück auf die Insel und wir genossen noch die letzten Sonnenstrahlen, um fotografische Erinnerungen in dem wunderschönen Areal einzusammeln.

 

Den Abend ließen wir gemütlich mit der praktischen Fortsetzung des vorigen Abends in der Altstadt ausklingen.

 

Normalerweise ist Sonntag reiner Abschieds- und Abreisetag. Doch am Vormittag war noch eine Besonderheit als Programm-Abschluss geplant: die einzige bombensichere Kirche Deutschlands, im Volksmund „die stabilste Kirche der Welt“ genannt oder auch das einzigartige Gotteshaus der Welt. Bei der unter Denkmalschutz stehenden Bunkerkirche „Sankt Sakrament“ im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt handelt es sich um einen ehemaligen Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg und ist heute Kirche, Mahnmal und Kunstort in einem. Dort bekamen wir von Dr. Bruno Kaufmann von der Initiative Friedensort Bunkerkirche eine äußerst interessante und authentische Führung und frischten dabei ganz nebenbei unser Geschichtswissen auf. Ein krönender Abschluss eines gelungenen Wochenendes!

 

Tafel an der Bunkerkirche „Sankt Sakrament“ in D-Heerdt (Fotocopyright: Richard Bill)

Bunkerkirche „Sankt Sakrament“ in D-Heerdt (Fotocopyright: Richard Bill)Nach einer kurzen Feedback-Runde mit viel Lob und Begeisterung hieß es dann aber doch Abschied nehmen.

 

Ein kleiner Teil der Gruppe hatte immer noch nicht genug und so ergab es sich, dass sich ein paar von uns bis zum späten Nachmittag im Ständehaus, dem K 21 der Kunststammlung NRW, die lohnenswerte Ausstellung und spannende Installation von Tomás Saraceno ansahen oder eher gesagt erklommen.

 

Ein rundum unvergesslich schönes Wochenende mit vielen neuen Eindrücken und Inspirationen fürs neue Semester liegt hinter uns und das nächste Camp ist schon jetzt kaum zu erwarten!

 

Zu guter Letzt wollen wir, die Studentenberater des BDB, dem Präsidium und der Bundesgeschäftsstelle danken, dass auch dieses Jahr wieder ein Camp stattfinden konnte. Weiter möchten wir uns herzlich beim Landesverband Nordrhein-Westfalen, besonders bei Herrn Stracke, und der Bezirksgruppe Düsseldorf für den ersten Abend und die hilfreiche Unterstützung im Vorfeld bedanken. Außerdem ein großen Dankeschön an die genannten Personen der Führungen vor Ort, die an einem Feiertag(swochenende) und Sonntag nicht selbstverständlich sind!

 

Wir freuen uns schon auf das nächste Camp mit euch und wünschen euch bis dahin alles Gute im Studium bzw. beim Start ins Berufsleben!

 

Delia Moritz, stellvertr. Bundesstudentenberaterin

Laura Koch, Landesstudentenberaterin NRW




BDB begrüßt Wiederbelebung des KfW-Zuschusses zum Programm für das „Altersgerechte Umbauen“

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Seit dem 1. Oktober 2014 gibt es sie endlich wieder: die Zuschussvariante im KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ (Programmnummer 455). Dieser Zuschuss wurde 2012 nur ein Jahr nach seiner Einführung wieder aus dem Bundeshaushalt gestrichen, was seinerzeit vom BDB hart kritisiert worden war.

 

Nun müssen private Eigentümer und Mieter nicht mehr zwangsläufig einen Kredit aufnehmen, wenn sie die Beseitigung von Barrieren in ihrer Wohnung nicht vom Ersparten bezahlen können, sondern können stattdessen einen Zuschuss über die KfW-Förderbank beantragen. Hierfür stellt der Bund bis zum Jahr 2018 insgesamt 54 Millionen Euro zur Verfügung, davon 10 Millionen Euro noch im laufenden Jahr. „Angesichts eines Defizits von mindestens 2,5 Millionen altersgerechten Wohnungen in Deutschland ist die Wiedereinführung des Zuschuss-Modells eine zwingend notwendige und wichtige Entscheidung“, betont BDB-Präsident Hans Georg Wagner.

 

Der Zuschuss, für den derselbe Förderstandard wie für das bestehende Kreditprogramm gilt, kann unabhängig vom Alter und Vermögen des Antragstellers in Anspruch genommen werden. Antragsberechtigt für die KfW-Förderung zum Altersgerechten Umbauen sind sowohl private Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern und Eigentumswohnungen als auch Mieter. Bei Einzelmaßnahmen beträgt der Zuschuss 8 Prozent der förderfähigen Kosten, insgesamt maximal 4.000 Euro pro Wohneinheit. Im Standard „Altersgerechtes Haus“, der eine Bündelung von Einzelmaßnahmen vorsieht, sind es bis zu 10 Prozent und maximal 5.000 Euro pro Wohneinheit. Gegenüber dem früheren Zuschussmodell wurde die Fördersumme pro Vorhaben damit erfreulicherweise mehr als verdoppelt. Mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ werden dabei beispielsweise bodengleiche und moderne Duschen, großzügig geschnittene Räume sowie schwellenlose Haus- und Wohneingangstüren gefördert. Zudem werden fortan auch Maßnahmen zum Einbruchsschutz, wie Bewegungsmelder, Videokameras oder eine verbesserte Beleuchtung, im Rahmen des KfW-Programms 455 gefördert.

 

„Sehr positiv“, so stellt BDB-Präsident Wagner dar, „ist auch die Tatsache zu bewerten, dass der Zuschuss künftig flexibel mit anderen KfW-Förderprogrammen, z.B. ‚Energieeffizient Sanieren‘, ergänzt werden kann. Umbauwillige Wohneigentümer können so ihre Immobilie in einer Sanierungsmaßnahme energieeffizient, komfortabel und sicher gestalten.“

BDB-Bund




BDB-Studentenförderpreis 2015

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Im Rahmen der Förderung des studentischen Nachwuchses lobt der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) zum 18. Mal den Förderpreis für Studenten aus. Die Schirmherrschaft hat Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, übernommen.

 

Wettbewerbsaufgabe
Prämiert werden solche Studienarbeiten, die für die Entwicklung des Bauens unserer Zeit beispielhafte Lösungen zeigen. Dafür sind Arbeiten aus folgenden Themenbereichen zugelassen:

1. Gebäude
2. Ingenieurbauwerke
3. Konstruktionen
4. Städtebauliche Planungen

Studienarbeiten aus den vorbenannten Gebieten können im Einvernehmen mit den entsprechenden Lehrstühlen oder mit den Dozenten der Hochschulen durchgeführt werden. Sie können auch im Rahmen einer Seminararbeit behandelt worden sein oder behandelt werden.
Im Bereich Gebäude werden nur Studienarbeiten zugelassen, die sich kreativ mit den Thema „Energetisch Sanieren“, beschäftigen.

 

Teilnahme
Teilnahmeberechtigt sind alle Studenten an Hochschulen der Fachrichtung Architektur und Bauingenieurwesen sowie Berufsanfänger bis zwei Jahre nach Studienabschluss.

 

Preisgericht
Der Jury gehören folgende Mitglieder an:

Architekt: Prof. Arno Brandlhuber, Akademie der bildenden Künste, Nürnberg,
Ingenieur: Prof. Dr.-Ing. Kai Kürschner, HfT Stuttgart,
Stadtplaner: Prof. Dr.-Ing. Detlef Kurth, HfT Stuttgart,
Architekturkritiker: Dipl.-Ing. Burkhard Fröhlich, Chefredakteur der DBZ,
Auslober: Dipl.-Ing. Christoph Schild, Architekt, Mitglied des Präsidiums.

 

Preise
Für die Preise wird vom BDB ein Gesamtbetrag von 5.200 Euro zur Verfügung gestellt. Die Aufteilung dieses Gesamtbetrages erfolgt durch die Jury. Es sollten zwei Förderpreise und ein Sonderpreis verliehen werden.

 

Termine
Die Wettbewerbsarbeiten müssen der Bundesgeschäftsstelle bis zum 28. Februar 2015 vorliegen. Es gilt der Poststempel. Es dürfen keine Originale eingesandt werden.
Die Jurysitzung findet im März statt.

Hier finden Sie die Wettbewerbsrichtlinien und die Anmeldung zum Wettbewerb zum downloaden:

Wettbewerbsrichtlinien

Anmeldung

 

Die Anmeldung geht an die BDB-Bundesgeschäftsstelle, Willdenowstraße 6, 12203 Berlin, Tel. (030) 841897-0, Fax (030) 841897-22 oder per E-Mail an: info@baumeister-online.de.

 




BDB lehnt geplante erhebliche Kürzungen bei Städtebauförderung ab

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BDB lehnt die von der Großen Koalition geplanten erheblichen Kürzungen bei der Städtebauförderung ab

 

Die Große Koalition plant nach Informationen der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gemäß dem Haushaltsentwurf für 2015 eine Kürzung der Städtebauförderung um 50 Millionen Euro. Dies widerspräche dem Koalitionsvertrag, in dem als prioritäre Maßnahme 700 Millionen Euro für die Städtebauförderung festgeschrieben sind. BDB-Präsident Hans Georg Wagner äußert sich ablehnend zu diesen Plänen: „Der BDB war sehr erfreut, dass die Bundesregierung die Städtebauförderung auf 700 Millionen Euro erhöht hat und dies auch im Koalitionsvertrag hat festschreiben lassen. Umso enttäuschter sind wir darüber, dass es nun anscheinend Pläne der Großen Koalition gibt, davon abzurücken und die Städtebauförderung wieder zu verkleinern. Dies wäre aus Sicht des BDB ein völlig falsches Signal und ein Schritt in die verkehrte Richtung“.

 

In den Bundeshaushalt 2015 sollen nur noch 650 Millionen für die Städtebauförderung eingestellt werden. Vorgesehen ist demnach eine Kürzung der Programme für „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ von 125 Millionen Euro (2014) auf 110 Millionen Euro, der Programme „Kleinere Städte und Gemeinden“ sowie „Denkmalschutz Ost“ von jeweils 80 Millionen Euro (2014) auf 70 Millionen Euro und „Denkmalschutz West“ von 45 Millionen Euro (2014) auf 40 Millionen Euro. Zudem soll der Stadtumbau Ost und West jeweils von 110 Millionen Euro (2014) auf 105 Millionen Euro abgesenkt werden.

 

Besonders hart träfe die Kürzung die kleineren Städten und Gemeinden sowie die Förderung der aktiven Stadt- und Ortsteilzentren, denn sie müssten die Hälfte der 50 Millionen-Kürzungen verschmerzen. Aber auch in den anderen Bereichen würde die Kürzung Löcher reißen, da für den Stadtumbau und den Denkmalschutz in Ost und West notwendige und teilweise bereits geplante Projekte vorläufig nicht umgesetzt werden könnten. BDB-Präsident Wagner betont: „Der BDB wird sich auf allen Ebenen intensiv dafür einsetzen, die Streichung der Mittel bei den Programmen der Städtebauförderung zu verhindern, denn sie sind ein wichtiges Instrument zur Bewältigung der wichtigen Zukunftsaufgaben wie dem demographischen Wandel, dem sozialen Zusammenhalt und dem Klimaschutz“.




BDB im Bundeskanzleramt bei Bundesminister Peter Altmaier

 

Bild Besuch Bundeskanzleramt Bundesminister Altmaier (web 600x286)Zu Besuch bei „alten Freunden“, unter dieses Motto hätte man ein Treffen des Europaverbandes der Selbständigen unter Mitwirkung des BDB-Präsidenten Hans Georg Wagner und des BDB-Hauptgeschäftsführers Herbert Barton mit dem neuen Kanzleramtsminister Peter Altmaier am 14. Mai 2014 im Bundeskanzleramt stellen können. Nach dem erfolgreichen Redebeitrag von Peter Altmaier beim Deutschen Baumeistertag 2013 in Münster – damals noch in seiner Funktion als Bundesumweltminister – war es das erste Gespräch, das der Minister mit dem BDB in Berlin zu aktuellen berufspolitischen Themen der Architekten und Ingenieure führen konnte.

Im Eingangsstatement des Ministers berichte dieser über die intensive Beteiligung am Bun-destagswahlkampf mit insgesamt 134 persönlichen Terminen, die Verhandlungen zur Gestal-tung des Koalitionsvertrages „schwarz-rot“ und den Sachstand zu aktuell anstehenden Gesetzesvorhaben der Großen Koalition, z.B. die Rente mit 63 und 45 Versicherungsjahren, Mütterrente und die Einführung des flächendeckenden Mindestlohnes in Deutschland.

BDB-Präsident Wagner sprach in seinem Statement als aktuelle berufspolitische Handlungs-felder die Problematik der gesamtschuldnerischen Haftung mit den negativen Auswirkungen, verstärkt durch die Novellierung der Handwerksordnung und Aufweichung des Meisterzwan-ges an, stellte die Forderungen des BDB im Hinblick auf Abschaffung des Kopplungsverbots dar, forderte im Hinblick auf die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) insbesondere die Rückführung der sogenannten Beratungsleistungen in den verbindlichen Teil und erläuterte die Forderungen der Aktion Impulse für die Wohnungs- und Städtebaupolitik in Deutschland. In allen diesen Feldern erhoffe sich der BDB auch die Unterstützung des Kanzleramtsministers.

Minister Altmaier erläuterte, dass man verschiedene Themen schon in den Koalitionsverhandlungen angesprochen und im Entwurf des Vertrages berücksichtigt hatte, so z.B. die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung im Wohnungsbau und die Förderung der energetischen Gebäudesanierung. In der letzten Beratungsnacht habe man dann festgestellt, dass noch 23 Mrd. Euro zur Verfügung gestanden hätten. Dieses Geld sei dann mit den Schwerpunkten der Entlastung von Ländern und Kommunen eingesetzt worden, so dass einige wünschenswerte Projekte leider nicht berücksichtigt werden konnten. Man müsse nun im Laufe der Legislaturperiode prüfen, ob und ggf. was von diesen Projekten noch zu schaffen sei. Dazu signalisierte der Minister dem BDB seine Gesprächsbereitschaft.

Weitere Themen der anwesenden Verbandsvertreter in dem rund einstündigen Gespräch be-trafen die Bereiche Altersversorgung für Selbständige, das Verbraucherrecht für private Bau-herren, die Bedeutung der Lebensversicherungen in der Altersvorsorge für Selbständige unter Berücksichtigung schwindender Garantieverzinsungen und der Brandschutz in seiner Bedeutung für das Bauen.




Balthasar-Neumann-Preis 2014 ist verliehen worden

Logo Balthasar-Neumann-Preis 2014 (web 600x286)

Feierliche Veranstaltung in der Würzburger Residenz: Der Balthasar-Neumann-Preis 2014 ist verliehen worden

Der mit über 100 Teilnehmern bestens gefüllte Ovalsaal in der von Balthasar Neumann errichteten Residenz in Würzburg bildete am 25. Juni einen würdigen Rahmen für die Verleihung des Balthasar-Neumann-Preises 2014, dem Europäischen Preis für Architekten- und Ingenieurleistungen, der vom BDB und der Deutschen BauZeitschrift (DBZ) gemeinsam ausgelobt worden ist. Preisträger der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung ist das Landesarchiv NRW in Duisburg. Ranghohe Repräsentanten von O&O Baukunst Berlin (Architektur), OSD GmbH & Co. KG (Tragwerksplanung) und Arup GmbH (Technische Gebäudeausstattung) nahmen die Urkunden aus den Händen von BDB-Präsident Hans Georg Wagner und DBZ-Chefredakteur Burkhard Fröhlich entgegen.

Jurypräsident Prof. Eckhard Gerber würdigte in seiner glänzenden Laudatio den Preisträger und erläuterte die Beweggründe, die die Jury zu ihrer Entscheidung veranlasst hatte. Die Wiederverwertung eines alten Speichergebäudes als neuem Archivspeicher und die geniale Bauidee, mitten aus dem Volumen dieser alten Baustruktur einen höheren Speicherturm herauswachsen zu lassen, macht das neue Landesarchiv, so Gerber, zu einer unverwechselbaren Ikone und kraftvoll skulpturalen Zeichenhaftigkeit. Mit dem Landesarchiv NRW sei ein hochgradig intelligentes Gebäude entstanden, das in seinem integrativen Zusammenwirken von Architektur, Tragwerk- und Energiekonzept in Verbindung mit der Bauherrenschaft zu einem optimalen Ergebnis geführt hat und das den Intentionen des Balthasar-Neumann-Preises 2014 in bester Weise entspricht.

Neben dem Preisträger hatte sich die Jury dafür entschieden, fünf weitere Wettbewerbsbeiträge mit einer Auszeichnung zu versehen: Baakenhafenbrücke (Hamburg), Hans-Sachs-Haus (Gelsenkirchen), Lifecycle Tower LCT One (Dornbirn/Österreich), Neues Gymnasium (Bochum) und Kunstmuseum (Ravensburg). Mit insgesamt 64 Wettbewerbsbeiträgen aus fünf Ländern konnte der Balthasar-Neumann-Preis ein hervorragendes quantitatives Ergebnis erzielen, das durch die hohe Qualität der eingereichten Projekte eine intensive Auseinandersetzung der Jury mit jedem einzelnen Beitrag abverlangte. Das Besondere am Balthasar-Neumann-Preis ist dabei, ganz im Sinne der Ausrichtung des BDB, die Auszeichnung der integralen, partnerschaftlichen Planung. Der Preis wird daher für Architektur, Tragwerk und Energiekonzept gleichberechtigt verliehen. Dieses Preiskonzept festigt den hohen ganzheitlichen Anspruch an Architektur und Ingenieurbaukunst, an das Planen, Bauen und Betreiben und an die Ansprüche der Baukultur.

Nachdem der Balthasar-Neumann-Preis aufgrund nicht geklärter juristischer Fragen seit 2008 nicht mehr verliehen werden konnte, war allen Beteiligten die Freude anzumerken, dass der traditionsreiche Preis endlich wiederbelebt werde konnte. Dementsprechend verkündete BDB-Präsident Wagner in seiner Rede stolz: „ Wir sind wieder daheim, wir sind wieder in Würzburg“. Unter dem kräftigen Beifall aller Anwesenden, darunter der Würzburger Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und der Würzburger Stadtbaurat Prof. Christian Baumgart, die sich beide ebenfalls in Vorträgen an die zahlreichen Gäste wandten, kündigte Wagner an, dass der Preis künftig wieder alle zwei Jahre in Würzburg verliehen werden wird.

Die Verleihung des Balthasar-Neumann-Preises 2014 war zugleich Höhepunkt und Abschluss des zweitägigen Kongresses „Building in Progress – Integrale Prozesse am Bau“, der vom Bauverlag als BDB-Kooperationspartner erstmalig ausgerichtet worden war.