WERTSCHÄTZUNG ERHÖHEN – gemeinsamer Antrag an die AKH-Vertreterversammlung

Wir alle wissen, was es bedeutet, eine Architektin oder ein Architekt zu sein. Das jahrelange, herausfordernde Studium absolviert und anschließend die Berufspraxis kennengelernt zu haben.
Sich entschlossen zu haben, ein Mitglied der Kammer zu werden und die Eintragungsvoraussetzungen dafür zu erfüllen. Um letztlich diesen -unseren- Beruf vollends ausüben zu können. Ein Beruf, der viel Verantwortung mit sich bringt.
Wir Architektinnen und Architekten sind Universalisten und Netzwerker:

• verhandeln gekonnt und immer im Sinne der Bauherrschaften mit Behörden, mit Firmen und Fachplanern.
• begleiten die Menschen die ihr „großes Lebensprojekt Bauen“ starten, kompetent und mit psychologischem Feingefühl
• stellen Teams (aus Statikern/Energieberatern/Brandschützern und weiteren Fachplanern) zusammen, die gut und reibungslos im Projekt zusammenarbeiten können.
• halten die ständig steigenden Baukosten und Zeitpläne im Blick und versuchen Lösungen zu finden
• Überwachen die Firmen bei den Bauarbeiten mit vielen Unwägbarkeiten und unzähligen DINs und Vorschriften, die ständig angepasst und erweitert werden.
• Sind letztendlich Manager mit einem umfangreichen und komplexen Aufgabenfeld
Auch die Tatsache, dass Wettbewerbe, die Architekturbüros auffordern Leistungen ohne finanzielle Gegenleistung zu erbringen, ist nicht gerade hilfreich, um die Anerkennung unsere Arbeit auch finanziell wertzuschätzen.

Dass Architekten- wie früher- die Rolle eines Baumeisters inne hatten, was alle Bauleistungen inklusive Fachplanungen umfasste, hat unserem Beruf seinerzeit ein hohes Ansehen verschafft. Natürlich ist dies heutzutage kaum mehr möglich, sei es durch die Komplexität der Aufgabenstellungen oder weil man sich bewusst für eine Spezialisierung entschieden hat.
Ohne Fachplanerinnen oder Fachplaner ist ein Bauvorhaben sowieso undenkbar und wir sind dankbar für verlässliche und kompetente Partner.

Dass Bauen immer komplizierter wird und dass wir uns stets neuen Herausforderungen stellen müssen, müssen wir in dieser Runde nicht weiter erläutern. Doch wie sieht es außerhalb unserer Reihen aus? Wie ist die Wahrnehmung unseres Berufsstandes? Nur leider ist das Bild von Architekturschaffenden in den Hintergrund gerückt und nicht mehr direkt mit Bauaufgaben verknüpft.
Bei gesundheitlichen Beschwerden gehen wir zur Ärztin oder zum Arzt. Wenn wir eine Rechtsberatung benötigen, suchen wir eine Anwaltskanzlei auf.

Wieso denkt man bei uns, trotz Kammerberuf, anders?

Wir müssen wieder präsenter werden.

Wir möchten die Architektenkammer Hessen (unsere berufsständische Vereinigung) dazu anregen, eine Imagekampagne für uns Architektinnen und Architekten zu initiieren.

• mehr Öffentlichkeitsarbeit, zur Sichtbarkeit unseres Berufs, aber vor allem stellen Sie dar, wie wichtig unsere Arbeit für die Gesellschaft ist.
• Stellen Sie Vielfalt der Planerinnen und Planer, der Architekturbüros dar
• Z.B. mit Imagefilmen oder einer Kampagne, ähnlich der des Handwerks oder der Kampagnen, die die Ärzte- und Apothekerkammern initiiert haben?

Wir müssen aus unserer Bubble heraustreten, um mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir müssen darüber aufklären, wie unser Berufsbild aussieht und was es bedeutet, eine Architektin oder einen Architekten zu engagieren.
Je mehr Aufmerksamkeit wir erhalten, desto größer wird schließlich auch unser Einfluss auf die Politik.
Unsere Umwelt ist in großen Teilen eine gebaute Umwelt und dahinter stehen Menschen, die mit Ihrem Elan und Engagement an unserer Umwelt bauen, machen Sie diese Menschen (uns alle) sichtbarer!
Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg finden, wie dies am besten angehen können!

BDB-HESSENFRANKFURT und VFA-Hessen wollen das ändern und beantragen gemeinsam, die AKH-Vertreterversammlung möge beschließen:

Die Architektenkammer Hessen soll eine Imagekampagne für Architekten und Architektinnen, initiieren – für mehr Wertschätzung unseres Berufstandes, für die Menschen „hinter den Gebäuden“.