Beratung ist zentraler Bestandteil unseres Leistungsbildes

Sascha Querbach (1. Schriftführer BDB-HESSENFRANKFURT), Simone Zapke (Leitende Magistratsdirektorin der Bauaufsicht Frankfurt), Melissa von der Sitt (ARCHITEKTIN BDB in der Vertreterversammlung der AKH) , Andreas Ostermann (1. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT)

Bauaufsicht Frankfurt will Kundenservice groß schreiben

„Architekten und Bauaufsicht – Dialog auf Augenhöhe aber mit Verständnis für die unterschiedlichen Rollen beider Seiten. Auch wenn die Bauaufsicht eine Aufsichtsfunktion hat, verstehen wir uns in der Wahrnehmung unserer Aufgaben als Dienstleisterin.  Guter und lösungsorientierte Kundenservice ist uns wichtig“, sagt Simone Zapke, Leitende Magistratsdirektorin der Bauaufsicht Frankfurt im Gespräch mit dem BDB-HESSENFRANKFURT. Durch die Corona-Maßnahmen war der direkte Kundenkontakt stark eingeschränkt. Die Bauaufsicht Frankfurt arbeitet daran, die persönliche Beratung wieder auf das Niveau der Vor- Corona Zeit zu erhöhen.

Lange Wartezeiten, die es vor Corona an Sprechtagen gegeben hatte, sollen jedoch zukünftig vermieden werden. Die Beratungen an den Sprechtagen erfolgt über Terminvergabe, die in den Bezirken zentral koordiniert wird. „Hierüber wollen wir sicherstellen, dass innerhalb einer Woche ein Termin zustande kommt“, so Zapke. „Wir wollen so den Kundenkontakt weiter professionalisieren.“

Auch zum Thema Bauberatung bezieht Zapke klar Stellung: „Bauberatung ist zentraler Bestandteil unseres Leistungsbildes. Wir beraten den Bauherrn und den Architekten ihr Bauvorhaben betreffend. Aber wir führen nicht den Stift beim Entwurf. Unsere Kunden dürfen umgekehrt eine verlässliche und klare Einschätzung erwarten.“

Sascha Querbach weist auf viele fehlende Wohnungen hin und wünscht sich dort, wo Entscheidungsspielräume bestehen, eine klare Positionierung für den Wohnungsbau. „Wir prüfen sehr wohlwollend, haben die schwierige Situation am Wohnungsmarkt im Blick. Die Spielräume, die wir haben, nutzen wir zugunsten des Wohnungsbaus. Darüber hinaus ist uns aber auch Qualität wichtig. Nicht jeder Raum eignet sich zum Wohnen, auch wenn der Bedarf an Wohnraum hoch ist. Die Bauaufsicht Frankfurt unterstützt Forderungen, die das Weiterbauen im Bestand oder die Umnutzungen erleichtern sollen.“

Einig ist man sich zum Beispiel beim Thema VVTB. Hessen hat die umfangreichsten VVTB aller Bundesländer. Andere zeigen, daß man mit zum Teil deutlich weniger VVTB auskommt. Und manche Vorschriften sind dabei so unklar, daß die Rechtssicherheit bei Einführung kleiner anstatt größer geworden ist. Andreas Ostermann nimmt den Faden auf: „Wir haben als Verband die VVTB bereits lange im Blick und fordern hier eine drastische Reduzierung! Wenn wir in diesen Bemühungen die Bauaufsicht Frankfurt an unserer Seite haben, freut uns das sehr! Gerne sind wir hier auch Kommunikationspartner im Diskurs um weniger VVTB in Hessen.“

Abschließend informiert Zapke über die Einführung des digitalen Bauantrags: „Wir sind mit ausgewählten Pilotprojekten in eine Testphase gestartet und hoffen, dass der digitale Bauantrag für alle Bauanträge nach Abschluss der Testphase noch in diesem Jahr eingeführt werden kann. Wir wollen dabei den klaren Schnitt und planen keinen Zeitraum des Nebeneinander von herkömmlicher Bauantragsabwicklung und digitalem Bauantrag.“

Die Bauaufsicht Frankfurt hatte für die Digitalisierung des Archivs viel Lob erhalten. In kurzer Zeit und mit hoher Nutzerfreundlichkeit wurde von der Papierakte auf digitalen Zugriff umgestellt. Das neue digitale Archiv ist eine große Verbesserung.

Zapke läßt durchblicken, daß man sich als Bauaufsicht Frankfurt auch beim digitalen Bauantrag ein schnelleres Vorankommen gewünscht hätte. Trotz allem ist sie überzeugt, dass die  jetzige Landeslösung, an der Frankfurt maßgeblich mitgewirkt hat, für die Planerinnen und Planer zu einer großen Vereinfachung führen wird.

BDB-HESSENFRANKFURT und die Bauaufsicht Frankfurt vereinbaren die Fortsetzung des Austauschs.

Zum neuen digitalen Bauantrag soll es eine gemeinsame Einführungsveranstaltung geben.