Unser Ziel ist Augenhöhe – Bauaufsicht Wiesbaden strukturiert um: es soll einfacher und schneller werden

Sandra Matzenauer, Leitende Baudirektorin Bauaufsicht Wiesbaden (mitte) und Juliane Fäth, Sachgebietsleiterin Bauberatung und Genehmigungsfragen (links), Katja Klenz, Grundsatz und Strategie (zweite von links) sowie Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1.Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT ( zweiter von rechts) und Architektin BDB Elke Rühl, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit

„Wir sind dabei, Einiges zu ändern. Wir strukturieren die Zuständigkeitsbereiche und Sachgebiete neu. Feste Teams in der Bauberatung und Baugenehmigung teilen sich einen regionalen Bereich. Dadurch werden Festlegungen einheitlicher Und wir können unsere Arbeitsabläufe optimieren. Wir haben unsere telefonische Erreichbarkeit verbessert und haben den Anspruch, uns bei Anfragen innerhalb von ein bis drei Tagen zurückzumelden“, sagt Sandra Matzenauer, Leitende Baudirektorin der Bauaufsicht Wiesbaden. „Und wir kommunizieren die Änderungen auch nach außen. Auf unserer Internetseite sind die neuen Strukturen ablesbar. Wir setzen auf Transparenz, Offenheit und Kommunikation.“

Im Sommer vergangenen Jahres hatte im BAUMEISTER DIALOG Elke Rühl, Architektin BDB und Vorstandsmitglied im BDB-HESSENFRANKFURT, in einem Gedankenimpuls Themen benannt, die sie in ihrem Arbeitsalltag bewegen und dabei großen Zuspruch und Unterstützung von Vielen im Verband und auch von Vielen außerhalb erhalten. Das war uns Anlass genug, uns klar zum Thema Bürokratie zu positionieren: Für eine bessere Kommunikation „auf Augenhöhe“ und einen partnerschaftlichen Umgang miteinander.

Die Bauaufsicht Wiesbaden hat als erstes einen direkten Dialog angeboten. In einem zweistündigen Gespräch hatten wir die Möglichkeit, die wichtigsten Themen anzusprechen. Dazu gehören vor allem eine unzureichende telefonische und persönliche Erreichbarkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauaufsicht und besonders der Bauberatung, verzögerte Rückmeldungen über den Eingang vollständiger Unterlagen bzw. zu Nachforderungen sowie lange bis sehr lange Bearbeitungsdauern der Bauanträge in Kombination mit zahlreichen Nachforderungen von Fachämtern.

„Wir wollen Dienstleisterin sein. Darauf legen wir den Fokus“, sagt Sandra Matzenauer. Das bedeutet auch ein klares „Ja“ zur Bauberatung. „Sie ist wichtig, um wesentliche Punkte im Vorfeld zu klären. Das gibt allen Beteiligten früh Klarheit zu dem, was möglich ist und vereinfacht die Antragsbearbeitung. Die Bauberatung ist ein wesentliches Instrument im Kundendialog“, so die Sachgebietsleiterin für Bauberatung und Baugenehmigungsverfahren Juliane Fäth.

Ein besonders wichtiger Punkt für uns Architekten, aber auch für die Bauherrinnen und Bauherren, ist die Bearbeitungszeit. An jedem Bauantrag „hängt“ auch eine Menge Geld (Investitionskapital) Eine lange Bearbeitungszeit kann hier schwere und schädigende Folgen für die Finanzen der gesamten Baumaßnahme haben.

„Wir arbeiten darauf hin, dass wir innerhalb von 14 Tagen die eingehenden Unterlagen auf ihre Vollständigkeit und Bearbeitbarkeit hin überprüfen. Entsprechend zeitnah gehen dann auch die Eingangsbestätigungen oder gegebenenfalls die erforderlichen Nachforderungen raus. Fachämter sollen danach regelmäßig keine Nachforderungen mehr stellen können“, erläutert Katja Klenz (Grundsatz und Strategie).

Die neue Struktur zur Verkürzung der Bearbeitungszeit für Bauanträge besteht aus mehreren Komponenten:

• eine verbindliche Bauberatung
• vollständige und qualitative Antragsunterlagen
• klar definierte Antragstitel (ähnlich wie in Frankfurt)
• nach Gebieten aufgeteilte Teams der Bauberatung und Genehmigungsverfahren, sodass die jeweiligen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter, sich mit den jeweiligen Satzungen und B-Plänen in diesem Bereich auskennen.
• verständliche und übersichtliche Bescheide
• Reduzierung der Beteiligung von Fachämtern
• eigenständige Entscheidung im Planungsrecht in Teilen des Stadtgebietes
• interne Strukturen, Abläufe und Schnittstellen optimieren
• schnelle Bescheidung der Bauanträge nach Eingang der vollständigen Bauvorlagen, Nachforderungen von beteiligten Fachämtern) nur im Ausnahmefall

Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT wertet den Austausch mit der Bauaufsicht Wiesbaden als großartige Möglichkeit, wechselseitig anzubringen, wo ‘der Schuh drückt ‘. „Das offene Ansprechen der Probleme ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Zusammenarbeit zwischen Behörde und Planern wird zeigen, was sich wirklich bewegt und wie wir beiderseits zu einem guten Bearbeitungsklima kommen“, so Ostermann.

Für alle, die in Wiesbaden planen und bauen, gibt es noch eine ganz wichtige Neuerung: Der digitale Bauantrag wird kommen (allerdings frühestens im 2. Halbjahr 2024).

Wichtig für unsere Forderung nach einem besseren Austausch mit den Behörden, ist der geplante Runde Tisch mit den Architekten! Mit diesem Dialog und verschiedenen Workshops will die Bauaufsicht Wiesbaden zukünftig mit den Architektinnen und Architekten ins Gespräch kommen bzw. im Gespräch bleiben.

Ein erster Termin ist bereits für den 25.04.2024 (Save the date!) geplant.
(Bei Interesse, schreiben Sie uns: Hier schicken wir Ihnen gerne die Einladung zu!)