auf ein WORT: Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn

Plädoyer für das Eigenheim – WOHNEIGENTUM IST EIN STÜCK FREIHEIT

Für immer mehr Familien platzt der Traum vom eigenen Haus. Trotz niedrigen Zinsniveaus lässt sich auch aufgrund der steigenden Rohstoff- und Grundstückspreise für Familien und junge Menschen oft nicht mehr das benötigte Eigenkapital aufbringen, um eine Finanzierung eines Neubaus von der Bank zu erhalten. Dass sich die Quote der Hauseigentümer, die unter 45 Jahre alt sind, seit der Jahrtausendwende halbiert hat, ist nicht überraschend.

Für mich ist klar: Die schwäbische Lebensphilosophie „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ muss wieder für mehr Menschen realisierbar werden. Jeder sollte die Chance haben, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, Deutschland muss ein Land der Eigentümer werden. Um dies zu erreichen, müssen die Menschen in unserem Land entlastet werden. Denkbar sind ein Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer von 500.000 Euro für die erste selbstgenutzte Wohnimmobilie. Hierdurch werden die Mitte unserer Gesellschaft und alle, die für ihr Alter vorsorgen wollen, entlastet. Gleichzeitig werden die Sozialkassen geschont, denn wer mietfrei wohnt, bleibt im Alter unabhängiger von Sozialleistungen des Staates.

Zudem benötigen wir in Deutschland eine fairere Balance zwischen Bürger und Staat. Ein Durchschnittsverdiener darf nicht fast schon den höchsten Steuersatz zahlen. Bei kleinen und mittleren Einkommen steigt derzeit leider die Steuerlast besonders schnell an. Das ist leistungsfeindlich und ungerecht. Eine fairere Balance würde dafür sorgen, dass sich die Chance nach einem Eigenheim auch hier erhöhen würde.

Um den Bauherren das Leben zu erleichtern, ist eine Entbürokrati­sie­rungs­offensive notwendig, insbesondere bei der Energietechnik und kleinteiligen Vorschriften wie bei innenliegenden Toiletten oder bei Abstellplätzen. Die Gesellschaft hat sich verändert und die Vorschriften veränderten sich nicht mit. Galt das urbane Wohnen im 20. Jahrhundert noch als verpönt, sehen heutzutage viele Menschen urbane Wohngebiete wegen kurzer Wege und lebendiger Nutzungsmischungen als zusätzliche Lebensqualität an. Deshalb ist es meiner Meinung nach notwendig, auch neue Wohngebiete mit anderen rechtlichen Vorschriften in der Gesetzgebung einfließen zu lassen, um so Wohngebiete und deren Strukturen zu revolutionieren.

Um eine Entlastung auf dem angespannten Mietwohnungsmarkt herbeizuführen, braucht es keine ausufernde Regulatorik des Staates. Enteignungen oder Mietpreisdeckel wie in Berlin sind sicherlich der falsche Weg, solche ideologisch geprägte Maßnahmen tragen gerade nicht zu einer Entspannung des Marktes bei. Eine zu starke Regulatorik schreckt die weit über 50 Prozent privaten Vermieter von Neubau und Sanierung ab, der Mangel an bezahlbaren Wohnraum würde weiterwachsen. Der Mietenwahnsinn lässt sich nur mit der Marktwirtschaft lösen. Der Staat sollte das Bauen beschleunigen und nicht verlangsamen und verteuern.

Für mich steht auch fest: Der Bau von Einfamilienhäusern darf nicht zur klimatisch unmoralischen Sache erklärt werden, wie es der grüne Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Anton Hofreiter, jüngst gemacht hat. Wer heute neu baut, baut nachhaltig: Hohe Standards in Sachen Energieeffizienz und ein Bau mit neusten und nachhaltigsten Verfahren. Damit ist der Neubau das Musterbeispiel dafür, wie klimagerechtes Bauen und Wohnen aussehen kann.

Wohnungseigentum ist und bleibt ein Stück Freiheit. Hiervon wollen wir lieber mehr als weniger. Insbesondere für junge Familien wird es immer schwieriger, diese Freiheit zu nutzen. Sorgen wir dafür, dass es sich ändert. Unterstützen und entlasten wir die Menschen, entbürokratisieren und fördern wir die Bauwirtschaft.

Ihr
Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn




neue Internetseite online – Bündnis für Bauland

Mit der von der IHK Frankfurt initiierten Resolution möchten die beteiligten Institutionen darauf hinweisen, dass mehr Anstrengungen erforderlich sind, um die Engpässe bei der Flächenversorgung zu korrigieren. Die 22 Verbände und Institutionen bekennen sich dazu, dass – jenseits von Einzelinteressen – die Ausweisung von zusätzlichem Bauland und die Schaffung von Baurecht ein gemeinsames Projekt der Region ist.

Sie finden die Internetpräsenz künftig unter folgendem Link:

https://bauland-frankfurtrheinmain.de

Die Seite wird regelmäßig aktualisiert und dort werden künftig auch Presseartikel und Pressemeldungen zu diesem Thema hochgeladen.

Der BDB-HESSENFRANKFURT hat als einer der 22 Verbände und Institutionen die Resolution für mehr Bauland gezeichnet:

„Wir begrüßen außerordentlich, dass es durch die Initiative der IHK Frankfurt gelungen ist, die maßgebenden Akteure der Wirtschaftsregion hinter dieser klaren und prägnanten Forderung für mehr Bauland zu vereinen. Jenseits aller Einzelinteressen ist die Schaffung von mehr Bauland zentraler und wesentlicher Faktor für eine weiter positive Entwicklung der Metropolregion.“

Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender, BDB – Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Hessen Frankfurt e.V.

BDB-HESSENFRANKFURT




Bücher

Siedlungshäuser der 1930er bis 1960er Jahre modernisieren

von Johannes Kottjé.

144 Seiten, Format 17,0 x 24,0 cm,
gebunden,
32,00 EUR

DAV, München

ISBN: 978-3-421-03908-8

Siedlungshäuser prägen viele Wohngebiete aus der Zeit von 1930 bis 1960. Inzwischen hat man das Potenzial der typischen kleinen Häuser mit ihren meist steilen Dächern erkannt: zunehmend werden sie anspruchsvoll modernisiert und durch Um- und Anbauten heutigen Vorstellungen entsprechend großzügiger und energetisch vorteilhafter gestaltet. So entstehen charmante Einfamilienhäuser, die zeitgemäßes Wohnen und die wohltuende Schlichtheit ihrer Bauzeit qualitätvoll miteinander verbinden – und dies in meist schon eingewachsenen Gärten auf oft recht großen Grundstücken. Besonders gelungene Beispiele werden in beeindruckenden Abbildungen und fundierten Texten ausführlich vorgestellt, zusammen mit Planzeichnungen geben sie Bauherren wie Fachleuten wertvolle Anregungen.

• Eine aktuelle, weitverbreitete Bauaufgabe
• Sympathisch modernisierte Siedlungshäuser
• Kompetenter Rat für Bauherren, Architekten und Handwerker

DVA, München

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TOP 50 Umbauten – Sanieren, modernisieren, erweitern

von Thomas Drexel.

216 Seiten, Format 19,5 x 21,0 cm,
gebunden,
29,95 EUR

DVA, München

ISBN: 978-3-421-04015-2

Ob ein Bungalow aus den 1970er-Jahren modernisiert wird, ein denkmalgeschütztes Altstadthaus behutsam saniert und ausgebaut wird, ein ganz normales Wohnhaus mit Satteldach ganz neue architektonische Qualitäten bekommt oder ein früheres Bauernhaus saniert und neu interpretiert wird – das Buch behandelt alle denkbaren Facetten eines Umbaus.

Ziel aller Maßnahmen ist die Schaffung einer modernen Gebäudehülle und einer zeitgemäßen Innenraumgestaltung mit offenen Grundrissen, weiten Durchblicken und großen Fenstern, natürlich mit allen aktuellen Anforderungen an Komfort, Wärmeschutz und Haustechnik. Die textliche Kompaktheit und inhaltliche Dichte der Darstellung sowie aussagestarke Grundrisse erlauben es, alle relevanten Planungs- und Arbeitsschritte umfassend und verständlich darzustellen. Jeweils 1 bis 2 Aufnahmen des Vorzustands machen den Umgestaltungsprozess noch anschaulicher. Mit einer Fülle an Bautypen und Umbauaufgaben ist das Buch die ideale Vorlage für eigene Umbaumaßnahmen.

DVA, München




ARCHITEKT BDB ars tectandi




ARCHITEKT BDB ars tectandi




GÜNTHERSBURGHÖFE – alles richtig gemacht und doch abgelehnt

Das 2016 vom grünen Planungsdezernenten Olaf Cunitz für den Frankfurter Norden angestoßene Innovationsquartier sollte Modell­standort hinsichtlich Bauweise, Energieeffizienz und Mobilität werden. In die Entwicklung des heute als Günthersburghöfe bezeichneten Areals ist viel Fachverstand, Planungsgeist und Geld geflossen. Aktuell ist die Umsetzung ungewiss. Die Grünen in Frankfurt hatten sich Ende letzten Jahres überraschend gegen das vorliegende Projekt ausgesprochen.

Dabei scheint man doch alles richtig gemacht zu haben, nachdem der städtebauliche Entwurf zum Magistratsbeschluß 2016 (oben links) politisch keine Akzeptanz fand und in seiner ursprünglichen Form abgelehnt wurde. Als 2017 die Stadt­verordneten­versammlung die Aufstellung zum Bebauungs­plan­verfahren beschloss, war dies mit vielen Anforderungen zu Planung, Verkehr, Klima und Ökologie verbunden. Ein städtebaulich-landschafts­planerischer Wettbewerb mit Bürgerbeteiligung wurde ausgelobt – die Bürgerdialoge fanden im Stadtplanungsamt statt. Ergebnis dessen war das städtebauliche Konzept ‘Die Günthersburghöfe‘ (oben rechts).

Ökologie und Klima vorbildlich einbezogen

Bereits in der Bearbeitungsphase fanden klimatische Simulationen der Wettbewerbsarbeiten im Rahmen einer Begleitung durch ein Fachbüro statt. Die Simulationen haben Eingang in die städtebaulichen Planungen gefunden. Eine nachteilige Beeinflussung der Frischluftschneise zur Belüftung der Innenstadt ist nach Einschätzung der Experten nicht zu erwarten.

Zu Flora und Fauna wurden umfangreiche Gutachten durch das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt erstellt. Die Ergebnisse sind Grundlage für Planungen des Gesamtprojektes: Schützenswerte Bäume und vorhandene Biotop- und Bodenstrukturen werden auf rund 17.000 qm ‘Gartenwildnis‘ erhalten. Dachflächen und 25% der Gesamtfassadenflächen werden dauerhaft mit Rank- oder Kletterpflanzen begrünt.

Eine aufwendige Regenwasserbewirtschaftung sorgt dafür, das Regenwasser nicht abgeführt wird, sondern im Gebiet bleibt. In den Freiflächen sind dafür Versickerungsbereiche, Mulden und Wasserläufe vorgesehen.

Das Mobilitätskonzept fördert öffentlichen Personennahverkehr und das Rad und beschränkt Autoverkehr auf wenige Straßen und Gemeinschafts­tiefgaragen.

Mehr Grün geht nicht.

Rund 1500 Wohnungen für Frankfurt

Frankfurt braucht Wohnraum. Das ist unumstritten. Auf dem Areal an der Friedberger Landstraße südlich des Wasserpark sollen rund 1500 Wohnungen entstehen – 250 davon für genossen­schaftliche und gemeinschaftliche Baugruppen, 500 sozial gefördert. Zurecht weist Planungsdezernent Josef darauf hin, daß das mehr sozialer Wohnungs­bau ist, als im Nordend in den letzten 20 Jahren entstanden ist. Wer soziale Durchmischung und Diversität ernst meint, kann das nicht ablehnen.

Bis zu 3000 Menschen werden in dem Quartier ein neues Zuhause finden. Neue Kitas und Schulen sollen im Zuge der Maßnahme entstehen und die Versorgung auch im angrenzenden Nordend verbessern. Städtebaulich zweifelsohne alles positive Impulse.

Wer das Projekt ablehnt, muß sagen wie es gehen soll.

Wer Luft zum Atmen gegen Raum zum Wohnen ausspielt, handelt populistisch und nicht im Sinne einer dringend erforderlichen städte­baulichen Entwicklung für Frankfurt. Allein der Wunsch, Ökologie und Ökonomie miteinander versöhnen zu wollen, reicht nicht. Es müssen realpolitisch Wege aufgezeigt werden, wie das erfolgen soll.

Der Vorwurf der Projektgegner an die Befürworter, alles zuknallen zu wollen, ist undifferenziert und wird den vielen positiven Ansätzen des Konzeptes, den Stadtraum im neuen Quartier ökologisch auszugestalten, wahrlich nicht gerecht.

Wie verläßlich ist Politik?

Städtebauliche Großprojekte haben allgemein einen langen Planungs­vorlauf. Die anschließende Realisierung erstreckt sich nicht selten dann noch über mehrere Jahre. Es ist nicht möglich, während der gesamten Projektzeit tagesaktuell die politische Großwetterlage in Form von Neu- und Ument­scheidungen einfließen zu lassen. Wer die Tür dafür aufmacht, der macht Projektentwicklung unkalkulierbar und unwirtschaftlich – und privates Engagement höchstwahrscheinlich ganz unmöglich. Es braucht ein gesellschaftliches Klima, in dem das Ergebnis eines langen Abstimmungsprozesses allgemein auch anerkannt und der Wettstreit der verschiedenen Interessen in der Dialogphase mit dem Kompromiss befriedet wird. Immer öfter ist aber festzustellen, daß Ergebnisse nach Abschluß eines politischen Willensbildungsprozesses erneut in Frage gestellt werden oder der erreichte Konsens abgelehnt wird.

Gut ist die Entwicklung nicht.

BDB-HESSENFRANKFURT




SophienHofAbende – 2021 weiter als Online-Veranstaltung im Web




Die SophienHofAbende werden auch in 2021 fortgesetzt. Am 23. März startet die nächste Veranstaltungsreihe.
Alle Termine finden als Online-Veranstaltung via „Microsoft Teams“ statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Im Fokus des ersten Halbjahresprogramms stehen fachliche Impulse zu Holz-Hochhäusern, Quartieren, innovativen Mobilitätslösungen, Gebäudebetrieb u.v.m. Der aktuelle Programmflyer ist als Dateianhang beigefügt.

Das neue Programm finden Sie zum Download hier

Die Anmeldung zu den Veranstaltungen kann hier erfolgen.

BDB-HESSENFRANKFURT