Bauwirtschaft in Hessen und Thüringen fordert Investitionsprogramm

Bei ihrer gemeinsamen Jahresauftaktveranstaltung haben der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V., der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V., der Verband beratender Ingenieure sowie der Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure (BDB) Hessen Frankfurt e.V. am Donnerstag mehr als 200 Gäste in Frankfurt begrüßt.

Frank Dittmar, Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. und Stefan Roth, Präsident des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e. V. unterstrichen in ihrem Eingangsstatement die Rolle der Bauwirtschaft als Deutschlands Konjunkturlokomotive. In Zeiten der wirtschaftlichen Eintrübung brauche dieser Stützpfeiler aber weiterhin verlässliche Investitionszusagen seitens der Politik. Insbesondere die Themen Wohnungsbau und Infrastrukturausbau müssten weiter vorangetrieben werden. „Die Vernachlässigung der letzten Jahre holt uns jetzt ein – deshalb muss mit aller Kraft geplant, investiert und gebaut werden. Hierzu brauchen wir perspektivisch verlässliche Investitionshaushalte und einen personellen Aufbau der Planungskapazitäten. Hier sind auch unsere Auftraggeber gefordert. Nur dann können wir unsere Infrastruktur fit halten,“ machte Stefan Roth klar.

Frank Dittmar zeigte auf dem Podium die Probleme im Wohnungsbau deutlich auf: „Die Projekte, besonders im Mehrgeschossbau, werden aufgrund der immer umfangreicheren Vorschriften und der technologischen Komplexität der Gebäudehülle stetig anspruchsvoller. Hinzu kommen die bekannten Probleme wie fehlendes Bauland, Fachkräftemangel, Entsorgungsprobleme sowie ein enormer Preisdruck. Dass politischer Aktionismus wie Mietendeckel eher negative Auswirkungen haben, sehen wir derzeit in Berlin, wo die Baugenehmigungen innerhalb kurzer Zeit um 10% zurückgegangen sind.“

Rainer von Borstel, Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, Dipl.-Ing. Stefan Roth, Jens Deutschendorf, Dr. Burkhard Siebert, Dipl.-Ing. Jochen Ludewig, Dipl.-Ing. Frank Dittmar

Aufgrund der wichtigen Bauaufgaben und Herausforderungen forderten die Präsidenten deshalb dazu auf, dass Auftraggeber und Auftragnehmer noch stärker an einem Strang ziehen müssen: „Die Erwartungshaltung der Politik an die Bauindustrie, aber auch an die öffentlichen Auftraggeber, ist groß. Diese Erwartungen der Politik können wir nur gemeinsam mit unseren Auftraggebern erfüllen oder gemeinsam enttäuschen. Weg von der Konfrontation hin zu einem partnerschaftlichen Arbeiten. Der Politik muss aber auch klar sein, die Aufgaben sind nicht allein über Geld zu lösen: Wir benötigen dringend einen umfassenden Kulturwandel auf der Baustelle,“ forderte Roth.

Staatssekretär Jens Deutschendorf
erläuterte die Ziele und Schwerpunkte der hessischen Landesregierung für die
kommenden Jahre: „In Hessen stehen in den nächsten Jahren Rekordsummen für
Infrastrukturausbau zur Verfügung. Sowohl im Wohnungs-, Schienen- und
Straßenbau. In Hessen soll aber nicht nur viel, sondern auch gut und nachhaltig
gebaut werden. Dabei setzt die Landesregierung auf die enge Zusammenarbeit mit
der Bauwirtschaft.“

Prof. Volker Wieland

Prof. Volker Wieland, Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung, machte in seinem Festvortrag deutlich, wie die bröckelnde Konjunktur die deutsche Bauwirtschaft beeinflusst: „Wir befinden uns inmitten einer globalen konjunkturellen Abkühlung, Deutschland ist in einer Industrierezession. Insbesondere die Exportindustrie, darunter Maschinenbau, Chemie und Fahrzeugbau sind von dem Rückgang des Welthandels stark betroffen. Trotzdem ist derzeit nicht von einer echten Rezession zu sprechen. Insbesondere der Dienstleistungssektor und der Bau laufen weiterhin sehr gut. Die Arbeitsproduktivität zwar hoch im internationalen Vergleich, aber von einer flachen Entwicklung geprägt. Der Wohnungsbau ist weiterhin stark. Zum Teil liegt dies an den extrem niedrigen Zinsen und dem starken Anstieg der Immobilienpreise in den Großstädten. Das Zinsniveau wird noch einige Zeit so bleiben. Die Mietpreisbremse ist Symptomtherapie und keine Lösung. Im Gegenteil sie macht den Wohnungsmangel noch schlimmer. Es muss dringend mehr Bauland, insbesondere in den Großstädten, verfügbar gemacht werden, um den Engpässen zu begegnen.“

Jochen Ludewig, Vorstand im Verband beratender Ingenieure Hessen, machte in seinem Schlusswort deutlich, dass die Akteure der Bauwirtschaft gemeinsam agieren müssen, um die Herausforderungen der Bauwirtschaft zu bewältigen: „Die gesamte Branche, Industrie, Mittelstand und Ingenieurbüros, stellen sich den Anforderungen und sind bereit, in Ausbildung, Kompetenz, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Arbeitsschutz zu investieren. Diese Investitionen sind über Jahre erforderlich und können nur geleistet werden, wenn die politisch Verantwortlichen Beständigkeit und Verlässlichkeit sicherstellen. Unsere Branche hat sehr lange unter der Mangelwirtschaft gelitten und Fachkräfte und Berufsattraktivität verloren. Wenn wir dem Anspruch der Gesellschaft gerecht werden wollen, müssen wir in allen Bereichen benötigten Fachkräften und dem Nachwuchs überzeugende Zukunftsperspektiven bieten. Das geht nur gemeinsam.“

VbUH – Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen
Bauindustrieverband Hessen-Thüringen
BDB-HESSENFRANKFURT
VBI – Verband beratender Ingenieure Hessen




Projekt für Nachwuchskräfte im Fernsehen – INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT

Schüler besuchen erneut Bad Vilbeler Baustelle

Die Nachwuchskräfte für die Berufsausbildung sind auch dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein wichtiges Anliegen. Denn am 29.1.2020 ist ein Kamerateam des ZDF in Bad Vilbel anwesend, um den Baustellen-Besuch von 25 Schülern der Kennedy-Schule unter der Leitung der stellvertretenden Rektorin Luzie Betz für einen Bericht im Mittagsmagazin von ARD und ZDF zu begleiten. Es handelt sich schon um den dritten Praxistag, der auf der Baustelle am Nordbahnhof mit Schülern veranstaltet wird. Insgesamt 75 Schülern wurde damit vor Ort vermittelt, welche Ausbildungschancen es auf dem Bau gibt, welche Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Thomas Reimann, CEO ALEA AG

Doch bleibt es bei diesen Erkundungen nicht nur bei theoretischen Darstellungen, die Schüler sehen und erleben selbst die berufliche Praxis. Sie gewinnen damit eine konkrete Vorstellung von der Arbeit und ihren Bedingungen, so dass sie sich bewusst für ein Praktikum oder eine Ausbildung entscheiden können. Das haben schon zwei Kennedy-Schüler getan, die demnächst ihr Praktikum bei der ortsansässigen Baufirma beginnen werden. Die Schüler dürfen selbst aktiv werden, müssen unter fachkundiger Anleitung „Hand anlegen“ und wundern sich dann, was sie so alles beherrschen. „Wenn das Ganze dann auch für das Fernsehen gefilmt wird, dann ist die Motivation nochmals größer“, so Thomas Reimann, der zum wiederholten Male zusammen mit dem Polier Hans Trumpp den Schülern den inzwischen fast fertigen Rohbau zeigt.

Die ehrenamtliche INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT des BUNDES DEUTSCHER BAUMEISTER, ARCHITEKTEN UND INGENIEURE in Frankfurt (BDB) mit Andreas Ostermann als Vorsitzendem, Thomas Reimann als BDB-Vorstand für die Öffentlichkeitsarbeit, sowie Erich Schleßmann als Koordinator für die Schulen investiert gerne Zeit und Engagement in diese besondere Art, Nachwuchskräfte konkret zu informieren, da sie inzwischen eine bemerkenswerte Resonanz erfährt.

An erster Stelle stehen die Schüler, die mit großem Interesse das Geschehen auf dem Bau verfolgen. Die Initiative wird darüber hinaus jedoch nicht nur von den mit der Ausbildung des Nachwuchses befassten Einrichtungen, Verbänden und Gremien, ob Handwerkskammer oder IHK, ob Gewerkschaft oder Unternehmerverband, wahrgenommen und unterstützt, sondern auch von der Landespolitik. So äußern sich der Wirtschaftsminister Al-Wazir und Kultusminister Lorz in Videobotschaften außerordentlich positiv über die ehrenamtliche Initiative, denn der Nachwuchs für die Berufsausbildung ist eine große Herausforderung in dieser Zeit, in der Abitur und Studium unantastbar im Vordergrund zu stehen scheinen. Gleichzeitig jedoch werden offensichtlich der Bedarf und die guten und dauerhaften Chancen der Ausbildungsberufe nicht zuletzt gerade im Handwerk hintangestellt. Dem entgegenzuwirken ist der selbstdefinierte Auftrag der INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT. „Es gibt eine breite Unterstützung und gute Erfolge“, so Thomas Reimann. „Das motiviert ungemein weiterzumachen.“ Ende Februar bereits wird die nächste Erkundung mit einer weiteren Schulklasse der Kennedy-Schule stattfinden.

Thomas M. Reimann
BDB-HESSENFRANKFURT




LUXUSAPPARTMENT-DEBATTE – Öffentlicher Wohnungsbau muß bezahlbar und sozial werden

zur dpa-Meldung vom 23. Januar (siehe ganz unten) nimmt der BDB-HESSENFRANKFURT wie folgt Stellung:

Seitens des BDB-HESSENFRANKFURT wird die vom VdW südwest postulierte Neuausrichtung im öffentlichen Wohnungsbau begrüßt. Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Bezahlbarer Wohnraum ist damit wichtigste Aufgabe einer sozialen Politik. Hier sind zuallererst die öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften in der Pflicht.

Prestigeprojekte wie das PRAEDIUM der Nassauischen Heimstätte im Europaviertel oder der Omniturm auf dem von der ABG vermarkteten Gelände in Frankfurt-Bockenheim sind die falschen Signale in einer Zeit, in der bezahlbarer Wohnraum für die unteren und mittleren Einkommensgruppen fehlt.

Die Erkenntnis, sich vom Segment der Luxusappartments abzuwenden und die eigentliche Aufgabe – den sozialen Wohnungsbau – in den Fokus zu nehmen kommt spät. „In der aktuellen Lage massiver Engpässe bei bezahlbarem Wohnraum müssen öffentliche Wohnungsbaugesellschaften zu 100% auf sozialen Wohnungsbau ausgerichtet werden. Das zu erreichen, bedeutet nicht weniger, als eine wohnungsbaupolitische Neuausrichtung der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften.“ forderte der BDB-HESSENFRANKFURT bereits vor zwei Jahren.

Das beste Instrument gegen steigende Miet- und Immobilienpreise ist die Ausweitung des Angebots an Wohnungen und Häusern. Einigkeit besteht, dass die Kommunen schnell mehr neue Bauflächen zur Verfügung stellen müssen.

BDB-HESSENFRANKFURT

dpa
Donnerstag, 23. Januar 2020 12:30
Betreff: dpa: Wohnungswirtschaft fordert günstiges Bauland und bessere Förderung

Wiesbaden (dpa/lhe) – Hessens Wohnungswirtschaft fordert mehr Unterstützung vom Land für den Bau bezahlbarer Wohnungen. «Wir brauchen keine Luxusappartements, sondern in erster Linie Wohnungen zu leistbaren Mieten für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen», sagte der Chef des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW), Axel Tausendpfund, am Donnerstag in Wiesbaden. Die Förderkonditionen für Bauherren seien aber nach wie vor nicht attraktiv genug. Gerade die soziale Wohnraumförderung müsse verbessert werden.

«Wir brauchen mehr günstiges Bauland, dies ist das Fundament für bezahlbares Wohnen», betonte Tausendpfund. «Die Kommunen sitzen am Hebel, sie müssen mehr Bauland ausweisen.» Dieses Bauland dürfe jedoch nicht zum Höchstpreis vergeben werden. Der Käufer mit dem besten Konzept zur Schaffung von bezahlbaren Wohnungen sollte stattdessen den Zuschlag erhalten. «Dadurch entgehen den Kommunen Einnahmen.» Zudem hätten sie anfangs höhere Ausgaben, wie zum Beispiel für den Bau von Kitas, Schulen und Straßen. Das Land müsse die Kommunen daher bei diesem Weg verstärkt finanziell unterstützen.

Den Vorstoß von Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir (Grüne) zu der Initiative «Großer Frankfurter Bogen» begrüßte der Chef des Verbands, der die Interessen von rund 200 privaten und öffentlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft vertritt. Der Minister sieht dabei ein Potenzial von 200 000 Wohnungen mit Bahnanbindung in einem Gebiet im Umkreis von höchstens 30 Zug-Minuten um den Frankfurter Hauptbahnhof.
Tausendpfund rief die Kommunen auf, sich verbindlich am «Großen Frankfurter Bogen» zu beteiligen.




Wir setzen auf die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung – Viel Erfolg der INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT

Fachkräfte werden überall gesucht. Das gilt insbesondere auch im Baugewerbe. Ich bin dem BUND DEUTSCHER BAUMEISTER daher sehr dankbar für seine INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT.

Mit ihr lassen sich hoffentlich junge Menschen für die Berufe in diesem Bereich begeistern und von den Aufstiegs- und Gehaltsperspektiven überzeugen, die dort – nicht nur mit einer akademischen sondern insbesondere mit einer dualen Berufsausbildung – winken.

Überhaupt setzen wir uns für die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung ein. Und dazu gehört auch, daß wir den jungen Menschen frühzeitig in der Schule berufliche Orientierung vermitteln. Berufliche Orientierung, die sie über die ganze Vielfalt des beruflichen Spektrums aufklärt und Ihnen die Möglichkeit gibt, denjenigen Weg zu finden, der für ihre individuellen Talente und Neigungen der Beste ist.

Und im Baugewerbe gilt: Wir können zwar mit Betonköpfen nichts anfangen, aber mit klugen Köpfen, die etwas aus Beton zu machen verstehen schon.

In diesem Sinne wünsche ich der Initiative auch weiterhin viel Erfolg!

Prof. Dr. R. Alexander Lorz
Hessischer Kultusminister




Bauwirtschaft setzt auf Tradition und moderne Ausrichtung

Pressemitteilung zum n-tv-Bericht: ‘Teenager halten an klassischen Berufen fest‘

Auch wenn die Digitalisierung das Berufsleben enorm verändern kann, wird der traditionelle Beruf des Handwerkers in den kommenden Jahren nicht wegfallen. Sicherlich hat sich die Arbeitswelt im Baugewerbe gewandelt, für einen Maurer ist sie deutlich leichter geworden, Chancen und Perspektiven seiner beruflichen und persönlichen Entwicklung haben sich deutlich verbessert. Gerade auch aus diesem Grund hat der BDB-HESSENFRANKFURT die INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT vor geraumer Zeit ins Leben gerufen, die inzwischen auch auf Landesebene durch den hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir medial unterstützt wird.

Es ist gut, dass 47 Prozent der Jungen und 53 Prozent der Mädchen einen von zehn besonders häufigen Berufen nannten. „Selbstverständlich freut es uns, dass es größtenteils Jobs aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind, die für junge Menschen immer noch die attraktivsten sind“, sagt Thomas M. Reimann. „Wir fühlen uns bestätigt, denn der Studie ist zu entnehmen, dass es sich vermutlich bewährt, dass Schulen frühzeitig Kontakte in die Arbeitswelt vermittelten. Exakt diesen Weg gehen wir mit der INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT. Wir informieren bereits früh in den Schulen über die beruflichen Perspektiven in der Bauwirtschaft. Wir lassen es aber nicht mit der Information in der Schule enden, sondern holen die interessierten Jugendlichen mit einem Praxistag auf die Baustelle.“ Reimann ist Vorstandsvorsitzender eines Frankfurter Bauunternehmens und seit vielen Jahren im Ehrenamt für die Aus- und Weiterbildung junger Menschen engagiert. „Wir sehen aber auch, dass es weite Wege sind, trotz aller Tradition die Schülerinnen und Schüler als Auszubildende im Handwerk zu gewinnen.“

Nach den Feststellungen der OECD entscheiden sich Jungen, die bei den Pisa-Tests in Mathematik und Naturwissenschaft besonders gut abschnitten, weitaus häufiger für einen Beruf im Bereich Naturwissenschaften oder Ingenieurwesen als Mädchen. Doch muss es nach den Worten von Reimann nicht immer ein Studium sein, um erfolgreich zu arbeiten. Die Sorge der Organisation, dass für 39 Prozent der genannten Berufe das Risiko besteht, in zehn bis 15 Jahren durch Automatisierung wegzufallen, teilt Reimann nicht. Das Interesse der jungen Menschen ist gerade an den Praxistagen groß. Ihr Interesse richtet sich auf die Arbeitsanforderungen, die Vergütungen, den Ausbildungsweg und die Karrierechancen. Überrascht sind sie von den sehr guten Verdienstmöglichkeiten auf dem Bau. „Die Bauwirtschaft wird auch zukünftig von ihrer Tradition und einer modernen Ausrichtung in die Zukunft leben. Für mich ist es ein gutes Fazit der Studie, dass Teenager an klassischen Berufen festhalten. Wir werden durch die Praxistage bestätigt, da wieder mehr Praktikanten kommen und Ausbildungsverhältnisse geschlossen werden. Auch in der Bauwirtschaft werden wir digitaler, aber wir gehen die Schritte sehr bedacht und mit großer Vernunft“, so BDB-Vorstand Reimann.

Link zum n-tv-Bericht:
https://www.n-tv.de/panorama/Teenager-halten-an-klassischen-Berufen-fest-article21524787.html

Thomas M. Reimann
Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit
BDB-HESSENFRANKFURT




WARUM BÜRGER UND BAUUNTERNEHMER ALARM SCHLAGEN – Wohin mit der Erde?

Die Folgen des Deponienotstands bekommen selbst die Häuslebauer inzwischen zu spüren. Wer einen Keller haben will, muß für die Entsorgung tiefer in die Tasche greifen. Kaum einer weiß das besser als Thomas Reimann, der eine Hoch- und Tiefbaufirma in Frankfurt leitet.

Wir treffen ihn auf einer Baustelle in Bad Homburg, wo derzeit 5 Wohngebäude entstehen:

Reimann: „2015 hätte hier die Entsorgung Kosten verursacht für eine Doppelhaushälfte – also für einen Keller – von 17.000 Euro. Heute liegen wir im Jahre 2020 bei 30.000 Euro. Das ist eine beachtliche Steigerung.“

Früher war das einfacher. Da ist der Erdaushub von dieser Baustelle in den Taunus gefahren worden oder in den Wetteraukreis. Das waren Wegstrecken von 25, von 30 Kilometern. Das war nah. Heute ist das deutlich schwieriger. Heute fahren Sie Wegstrecken von 65, 70 Kilometer. In diesem konkreten Fall hier bis hinter Wetzlar, um den Erdaushub entsorgen zu können.“

BDB-HESSENFRANKFURT




DEPONIEMANGEL SORGT FÜR ENGPASS – Es wird zu einem Entsorgungsnotstand kommen

Die Kosten für Entsorgung von Erdmaterial steigen seit Jahren dramatisch an.

„Das kann man schön am Beispiel dieser Baugrube deutlich machen
Das sind 48.000 Euro, die diese Baugrube inclusive Entsorgung kostet. Zurückgeblickt auf 2015 waren das noch 28.000 Euro. Ein gewaltiger Preisunterschied.

Wir fahren derzeit beispielsweise für diese Baustelle 100 Kilometer bis nach Wetzlar einfache Fahrt. In Frankfurt sind Entsorgungskonzepte inzwischen vorhanden, die den Erdaushub bis nach Holland fahren. Das kann nicht gut sein. Das treibt den Preis nur nach oben.“

BDB-HESSENFRANKFURT




IMMOTALK am Golfplatz – Antje Riedl

Antje Riedl, Architekturbüro acr+, Bad Homburg:

„Der IMMOTALK hat sich in kurzer Zeit zu einer tollen Veranstaltung entwickelt. Die Bau- und Immobilienwirtschaft hat ein wichtiges Format gewonnen.“

Die Metropolregionen in Deutschland stehen vor einer der größten wohnwirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Während Berlin und München in die Fläche wachsen, müssen Ballungsregionen wie Frankfurt Rhein-Main neue Wege finden.

Architekten, Bauträger, Ingenieure und Projektentwickler stehen vor neuen Herausforderungen. Aus der Vergangenheit lernen und nachhaltig für die Zukunft planen.

IMMOTALK am Golfplatz ist eine neu ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe, bei der in lockerer Get-together-Atmosphäre Themen rund um Immobilien, Bauen und Finanzierung vorgestellt, erörtert und diskutiert werden. Die Initiatoren sind allesamt ausgewiesene Experten in der Wohnungswirtschaft. Mit neuen Ideen will man in Metropolregionen Impulse geben, um den ständig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

BDB-HESSENFRANKFURT




MITGLIED BDB E+CO O


MITGLIED BDB E+CO O




Bauland nicht teuer machen! Keine Bodenwertzuwachssteuer auf Bauland

„Bau wird verhindert durch Vorschlag des SPD-Co-Vorsitzenden Walter-Borjans. Wertsteigerungen bei Bauland nicht noch höher besteuern.“

Scharfe Kritik übt der Vorsitzende des VhU-Bau- und Immobilienausschusses und BDB-Vorstand Reimann an den Plänen des SPD-Co-Vorsitzenden Walter-Borjans. Als „zusätzliche Verteuerung und Verknappung von Bauflächen“ lehnt die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) den Vorschlag des SPD-Co-Vorsitzenden Walter-Borjans, durch eine neue Bodenwertzuwachssteuer den Wertzuwachs von Grund und Boden zusätzlich zu besteuern, ab.

„Beim Kauf von Bauland fallen bereits jetzt oft sehr hohe Steuerzahlungen an. Das liegt nicht nur an der Grunderwerbsteuer, durch die in Hessen 6 Prozent des Kaufpreises an den Staat fließen. Wird beispielsweise von Privatpersonen Land innerhalb von 10 Jahren verkauft, ist der Gewinn des Verkaufs einkommensteuerpflichtig. Ein Großteil des Bodens in Deutschland gehört zu Betriebsvermögen. Viele landwirtschaftliche Flächen werden in einer Firmenbilanz geführt. Werden diese Flächen zu Bauland umgewidmet und verkauft, entstehen hohe Bilanzgewinne. Diese Gewinne müssen von Personengesellschaften mit bis zu 42 Prozent – zuzüglich Solidaritätszuschlag – versteuert werden“, erklärte Thomas Reimann, Vorstandsvorsitzender der mittelständischen Bauunternehmung ALEA AG in Frankfurt.

Reimann: „Dem Staat mangelt es nicht an Steuereinnahmen aus Grundstücksverkäufen. Wir haben aber einen großen Mangel an günstigen Bauflächen, auf denen mehr neue Wohnungen gebaut werden können. Die SPD muss nach Wegen suchen, wie sie mehr Bauland günstiger zur Verfügung stellen kann. Steuererhöhungen, die Grundstücke noch teurer machen, sind der falsche Weg, um den Wohnungsbau anzukurbeln.“

BDB-HESSENFRANKFURT