Bauen würde auch günstiger gehen

ZIA veröffentlicht Frühjahrsgutachten in Berlin

Am Dienstag veröffentlichte ZIA in Berlin das Frühjahrsgutachten und die Feststellungen haben kaum überrascht. Nach Auffassung des BDB-HESSENFRANKFURT werden die Mieten in Frankfurt auch weiterhin steigen. „Es ist unverständlich, warum man den steigenden Mieten in der Rhein-Main-Region nicht mit sinnvollen Maßnahmen begegnet, wie wir sie seit langer Zeit schon fordern“, so Reimann. Unstrittig sind für den Verband die Kostensteigerungen von rund 6% im Jahr 2018, die maßgeblich durch höhere Materialpreise und Tariflohnerhöhungen zustande kamen.

„Natürlich geht Bauen und Wohnen günstiger. Wir haben Baulandknappheit in und um Frankfurt, brauchen mehr Bauland, weniger Normen und Verordnungen.“ Der Vorstand macht es an zwei einfachen Beispiel fest: Angebot und Nachfrage bilden den Preis. Wenig Bauland im Angebot sorgt für hohe Preise und das ist unnötig, da es ausreichend Baulandreserve in der Region gibt. Man muss sie als Angebot auf den Markt bringen.

Und dann der Kostentreiber EnEV! Vernünftig war die Einführung der Energie-Einsparverordnung, mit dem Stand 2014 das Optimum erreicht, mit der Verschärfung 2016 wurde der Bogen überspannt. Die Herstellungskosten sind mit dieser Verschärfung um bis zu 10% gestiegen, die Einsparung an Energie marginal.

Auch die Frage nach Raumgrößen oder Wohnungszuschnitten im sozialen Wohnungsbau treiben den Preis. Es stellt sich beispielsweise die berechtigte Frage, ob wirklich jedes Bad ein Fenster benötigt, was im privaten Wohnungsbau schon lange nicht mehr der Fall ist.

Nun werden sinnfreie Gesetze in Berlin vorbereitet, die noch einmal an der Kostenschraube drehen. Es geht um die Ersatzbaustoffverordnung, was sicher viele zukünftige Erwerber und Mieter noch gar nicht gehört haben, aber Bauen und somit Wohnen verteuern wird. Nun soll plötzlich aus Receyclingmaterial ein Produkt werden, was man auf ohnehin schon knappen Deponiekapazitäten entsorgen soll. Wir erinnern uns, dass dieses Material über viele Jahre sehr sinnvoll im Straßenbau als Unterbau eingesetzt und somit dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt wurde.

Auch sieht der BDB-HESSENFRANKFURT das von der Politik gelobte Baukindergeld kritisch. „Das führt zu Mitnahmeeffekten und erinnert mich an die Sonder-AfA zu Wiedervereinigungszeiten. Was es vom Staat gab, wurde auf dem Kaufpreis aufgeschlagen. Viel sinnvoller wäre es, auf das Baukindergeld zu verzichten und stattdessen einen Freibetrag auf die Grunderwerbsteuer bei selbstgenutztem Wohnraum einzuführen“, so Reimann weiter. Ohnehin biete sich Spielraum, gerade in Hessen, um sich von 6% Grunderwerbsteuer auf 3,5% zurückzunehmen und mit einer erhöhten AfA von 4% statt 2% einen Beitrag zu bezahlbarem Wohnraum zu leisten.

BDB-HESSENFRANKFURT