Ergebnisse der Sondierungsgespräche aus Sicht der Architekten und Ingenieure im BDB enttäuschend
Für den Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure erfüllen die Ergebnisse der Sondierungsgespräche von CDU, CSU und SPD vom 12.01.2018 die Erwartungen der planenden Berufe nur im Ansatz. Von dem Anspruch der Sondierungsparteien, „die Probleme anzupacken und mutige Ziele für die nächsten vier Jahre zu setzen“ ist, was die Maßnahmen zum Wohnungsbau angeht, nicht viel erkennbar. „Es sind dringend weitere Präzisierungen und ein größeres finanzielles Engagement des Bundes notwendig, um die Lücke zwischen den tatsächlich fertiggestellten und den jährlich benötigen ca. 400.000 Wohnungen pro Jahr zu schließen“, so Präsident Hans Georg Wagner.
Der BDB fordert daher, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Länder und Kommunen die Grunderwerbssteuer für preisgebundenen Wohnungsbau absenken und für unbebaute, jedoch baureife Grundstücke des Wohnungsbaus eine höhere Grundsteuer festsetzen können. Das kann auch einen Beitrag dazu leisten, dem Preisanstieg für Bauland entgegenzuwirken, der einer der Kostentreiber des Wohnungsbaus ist und der nach Untersuchungen des DIW (DIW Wochenbericht Nr. 1+2.2018) die Bauaktivitäten mittelfristig bremst.
Der BDB und seine Mitglieder stehen für integrale Planung, die alle am Planungsprozess Beteiligten frühzeitig einbezieht. Dieser ganzheitliche Ansatz hilft Kosten und Zeit zu sparen und leistet einen Beitrag zum kostengünstigen Bauen. „Auch zum digitalen Planen und Bauen hätten wir uns stärkere Akzente gewünscht, die allerdings die gewachsene mittelständisch geprägte Bürostruktur der Architekten und Ingenieure in Deutschland berücksichtigen muss. Die Ziele der Sondierungsparteien sind in dem zu schließenden Koalitionsvertrag daher dringend noch zu konkretisieren“, so Hans Georg Wagner abschließend.
BDB-Bund