ES GIBT EIN LEBEN OHNE STUDIUM

Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (links), Dr. Christof Riess, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (zweiter v.r.), Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1.Vorsitzender BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (rechts), Dr. h.c. Thomas M. Reimann, Vorstand für Unternehmer BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (zweiter v.l.)

 

Mittlerweile ist bei der Politik angekommen: Wir haben zu viele Studenten. Wir brauchen mehr Menschen die ein Handwerk lernen wollen.
Der Bedarf ist groß und es gibt im Handwerk Erfolgsgeschichten.

 

„50 % der Studenten verlassen Ihren Studiengang in den ersten zwei Semestern. Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main sagt, rund 20% der Studenten in den höheren Semestern gehören nicht an die Universität. Auf diese Entwicklung müssen wir reagieren.“ sagt Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main im Gespräch mit dem BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.

 

Die Einstellung, das Studium sei der beste Weg zu einem sicheren und guten Einkommen, ist tief in den Elternhäusern verankert. Die Akademisierung der Berufsausbildung ist die Folge.

 

„Wir hören häufig davon, dass Kinder nach der vierten Klasse – auch gegen den Rat der Lehrer – auf das Gymnasium geschickt werden. Mit Druck und viel Nachhilfe wird das Abitur geschafft. Und dann soll das Studium folgen“, sagt Dr. Christof Riess, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. „Eltern und Verwandtschaft wollen für die Kinder immer nur das Beste. Aber das ist in solchen Fällen oftmals gerade nicht das Studium, sondern eher eine Duale Ausbildung – zum Beispiel in einem der 130 Berufe im Handwerk.“

 

Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main bietet einmal pro Woche an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Sprechstunden an, um Studien-Neuorientierer über die vielfältigen Karrieremöglichkeiten im Handwerk zu informieren. Das wird gut angenommen, denn mittlerweile haben sich 50 Personen für eine Duale Ausbildung statt Studium entschieden.

 

„Meine beiden Enkel haben direkt nach der Schule eine Handwerksausbildung gemacht. Das hat sie positiv geprägt.“ sagt Ehinger. „Das solide Fundament einer Berufsausbildung schätzen viele Firmen. Es kann jungen Menschen erste Bestätigung und positive Berufserfahrungen geben. Und ein Studium ist über verschiedene Wege ja dann immer noch möglich.“

 

„Architekten und Ingenieure haben erkannt, dass der Fachkräftemangel auch tiefgreifende Auswirkungen auf die eigene Arbeit hat,“ sagt Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (1.Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.). „Wir müssen einfacher planen und besser überwachen, weil oft das Fachwissen der Arbeitskräfte vor Ort nicht mehr so vorhanden ist, wie das früher mal war.“

 

BDB und der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen (VbUH) haben deshalb eine Initiative gegen Fachkräftemangel und für die Ausbildung in Bauberufen gestartet.

 

„Wir brauchen die Praktiker in unseren Betrieben.“ sagt Dr. h.c. Thomas M. Reimann, CEO der ALEA Hoch- und Industriebau AG und Vorstand für Unternehmer im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.. „Nicht selten verdient ein guter Polier mehr als ein Akademiker. Gute Fachkräfte, die Baustellen leiten können, sind das Wichtigste für jede Baufirma.“

 

„Es ist wichtig, jedes Engagement zu unterstützen, das hilft in der Gesellschaft aufzuklären, dass die handwerklichen Ausbildungsberufe hervorragende Karrierevoraussetzungen sind“, so Ehinger. Der Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main sagt Ostermann und Reimann seine Unterstützung für die großartige Initiative von BDB und Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen zu.

 

BDB-HessenFrankfurt




Bücher

Wohnraum für alle?!

von Barbara Schönig, Justin Kadi, Sebastian Schipper

358 Seiten, Format 14,8 x 22,5 cm,
kartoniert,
29,99 EUR

transcript Verlag, Bielefeld

ISBN: 978-3-8376-3729-8

 

 

 

Seit Jahren steigen Mieten und Wohnungspreise – vor allem in wachsenden Städten und Regionen Deutschlands. Günstiger Wohnraum wird zunehmend knapp und gerade untere und mittlere Einkommensgruppen sind von hohen Wohnkosten belastet.
Der Band bringt gestalterische, gesellschaftliche und politische Lösungsansätze in einen Dialog. Die Beiträge erkunden die Gründe für die Wiederkehr der Wohnungsfrage und stellen Strategien vor, mit denen bezahlbarer Wohnraum für alle geschaffen werden kann. Akteure aus Wissenschaft, Praxis, Politik und sozialen Bewegungen finden hier aktuelle Perspektiven auf ein drängendes urbanes Problem.

 

Autoreninfo:

Barbara Schönig (Prof. Dr.-Ing.) ist Professorin für Stadtplanung an der Bauhaus-Universität Weimar und Direktorin des Instituts für Europäische Urbanistik. Einen Schwerpunkt ihrer Forschung stellt die soziale Wohnraumversorgung dar.
Justin Kadi (PhD) forscht und lehrt am Institut für Europäische Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar im Bereich kritische Stadtforschung, insbesondere zu den Themen Gentrification, Wohnungspolitik und städtische soziale Ungleichheit.
Sebastian Schipper (Dr. phil.) forscht und lehrt am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu Fragen der Stadtpolitik, der politischen Ökonomie des Wohnens und städtischen sozialen Bewegungen. Seit April 2017 vertritt er die Gastprofessur Sozialgeographie und Stadtforschung an der Freien Universität Berlin.

 

transcript Verlag

 

 

 

 

Wohnraum dem Markst entziehen?

von Sebastian Schipper

160 Seiten, Format 14,7 x 21,0 cm,
kartoniert
29,99 EUR

Springer Verlag, Wiesbaden

ISBN: 978-3-658-17992-2

 

 

 

Das Buch untersucht die sozialen Proteste gegen die Neoliberalisierung der Wohnraumversorgung, die sich angesichts steigender Mieten und Wohnungspreise in den letzten Jahren vielerorts formiert haben. Am Beispiel von Frankfurt am Main und Tel Aviv-Jaffa untersucht Sebastian Schipper vergleichend, inwiefern solche Widerständigkeiten eine signifikante Abweichung von Prozessen der Vermarktlichung und Privatisierung anstoßen können. Gelingt es städtischen sozialen Bewegungen, darauf hinzuwirken, dass die Versorgung mit Wohnraum der Marktlogik entzogen und aus Kreisläufen der Kapitalverwertung herausgenommen wird? Zeichnen sich in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen Konturen eines entstehenden postneoliberalen Regimes der Dekommodifizierung des Wohnens ab? Im Sinne einer aktivistischen Stadtforschung wird herausgearbeitet, welche politischen Alternativen zur Realisierung bezahlbaren Wohnraums in den sozialen Kämpfen zum Vorschein kommen, und strategisch nach ihrer Durchsetzbarkeit gefragt.

 

Springer Verlag




ANSICHTSSACHE – frankfurt rhein main

Gerippt 1, Frankfurt

Oliver Carlos Tüchsen, Frankfurt

 

 

Mit einem Bild soll ein Bauwerk, ein Raum, eine Ansicht vermittelt werden.
So entsteht aus den individuellen Einzelansichten ein Bild von
Frankfurt Rhein Main

 

 

 

Oliver Carlos Tüchsen

Oliver Tüchsen (*1971 Porto, Portugal) lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Nach zwei abgeschlossenen Ausbildungen, Textilveredler und Landschaftsgärtner, absolvierte er sein Kunststudium (Interdisziplinäre, künstlerische Arbeit) bei Herrmann Nitsch, an der Städelschule, Frankfurt am Main. Seine Arbeiten waren u. Anderem 2001 zu sehen in techn. Uni Taskisla Istanbul, Türkei „WASISTAS“ (organisiert von Ayshe Erkmen); 2003 Städelmuseum; 2005 Presse und Informationsamt, Frankfurt; 2006 Doppelzimmer in Giessen; 2007 im 1822 Forum Frankfurt; 2008 Kunstverein Familie Montez; Evangelische Stadtakademie, Frankfurt.Main; 2011 Galerie Hanf Weihnacht; 2012 Weißfrauenkirche „Lichtfasssäulen“, Frankfurt; 2013 Heussenstammgalerie Frankfurt; 2014 Plattform“SaRai“; 2015  „Am Rande der Zeichnung“ Gießen Kunstverein; „Herrenloser Raum“ Galerie Hanf Weihnacht, Frankfurt; 2016 „Tentacles Paradise“ Eulenhorst, Frankfurt, „Buddha“Karben; „ZeichnenEnde“,B.K.I., Frankfurt

 

 

Linien und Farbflächen verdichten sich zu Architekturphantasien, Aus Zeichnungen werden Objekte und umgekehrt. Bleistiftskizzen und Computerprints sind  Vorschläge für den öffentlichen Raum. Riesengroße Zeichnungen wechseln sich mit kleineren Arbeiten ab.

Oliver Tüchsens  Malereien befinden sich im „Kriegszustand“  Konzeptuelle, geistige Arbeit  ringt mit emotionalen Entscheidungen auf dem „Schlachtfeld“ der  Leinwand, um die Vorherrschaft. Manchmal einigen sich beide Seiten jedoch und eine kurze  Phase des „Waffenstillstandes“ in Form eines fertigen Bildes , entsteht.

 




Ein Lösungsansatz gegen Fachkräftemangel im Bauhaupt- und Baunebengewerbe von BDB, THM und VbUH

Bild v.l.: Rainer von Borstel, Lena Krause, Prof. Dr. Jens Minnert, Thomas M. Reimann, Andreas Ostermann, Anette Jost

 

Gemeinsam wollen Sie ihr erklärtes Ziel verfolgen, um den bestehenden Fachkräftemangel im Bauhaupt- und Baunebengewerbe erfolgreich zu meistern. In den Räumen von StudiumPlus, dem dualen Studienprogramm der THM der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Bad Vilbel kamen auf Initiative des heimischen Bauunternehmers Dr. h.c. Thomas M. Reimann und der Geschäftsführerin der IHK Gießen-Friedberg Elke Ehlen Rainer von Borstel Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (VbUH), Prof. Dr. Jens Minnert (THM) und Andreas Ostermann Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein-Main e.V. (BDB) zusammen.

 

„Wir müssen neue Wege gehen, offen sein, um das zweifelsohne bestehende Problem des Fachkräftemangels offensiv anzugehen. Zu jammern führt nirgendwo hin, wir brauchen Lösungen“ so Reimann, der sowohl ehrenamtlich im Vorstand bei VbUH als auch BDB aktiv und dem Ausbildung und Qualifikation eine Herzensangelegenheit ist.

 

„Das StudiumPlus der THM hat mich überzeugt“ so Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB. Er kann sich durchaus vorstellen, mit dem BDB Partner und Förderer der THM zu werden. „Ich sehe hier gute Chancen, Präsenz über die Grenzen unserer Organisation hinaus zu zeigen, Öffentlichkeit zu erzeugen und Netzwerke zu verbinden. Das ist eine Chance, die ich gerne mit StudiumPlus und dem Campusleiter in Bad Vilbel, realisieren würde. Da können sich BDB, StudiumPlus und VbUH meines Erachtens ideal ergänzen.“

 

Ein Ansatz, den Minnert gerne aufgriff. „Beim StudiumPlus werden ein vollwertiges Hochschulstudium und Berufserfahrung zusammengeführt. Die Studierenden haben einen Studienvertrag mit einem Unternehmen, so werden Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt.“ Lena Krause, Sachgebietsleiterin beim dualen Studienprogramm ergänzte: „Kleine Gruppen und individuelle Betreuung ermöglichen bei StudiumPlus optimales Lernen. Die Studierenden erfahren während des gesamten Studiums Unterstützung durch Mentoren und Tutoren.“

 

Den Bezug zur Praxis hielt Rainer von Borstel vom Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. für bedeutend. „Wir sind früh gemeinsam mit dem BDB mit einer Imagekampagne den akuten Fachkräftemangel angegangen. Wir freuen uns über das Interesse junger Menschen, die der Ausbildung im Bauhaupt- und Baunebengewerbe näher treten wollen, aber wir haben andererseits zu wenig Bewerber. Das führt in letzter Konsequenz zu Fachkräftemangel.“

 

„Es ist unbestritten, dass die Interessenten mit dem dualen Studium zum Bauingenieur oder der Weiterbildung zum geprüften Polier beste Perspektiven auf beruflichen Erfolg haben. „Wir müssen die Gesamtheit der Berufs- und Studienanfänger sehen“, so Reimann. „Wir brauchen Ingenieure mit Praxisbezug, da ist das duale Studienprogramm der THM beispielgebend, aber auch Studienabbrechern stehen wir als Bauwirtschaft für diese abwechslungsreichen Berufe weiter offen. Doch vielen jungen Menschen ist das schlichtweg nicht bekannt, oft sind sie auch aufgrund ihres Umfelds falsch beraten.“

 

Ein Punkt, auf den Minnert gerne Bezug nahm: „Diese Möglichkeit ist den Studierenden oft gar nicht bekannt. Diesbezüglich würde ich mir einen intensiveren Informationsaustausch zwischen Hochschulen und VbU/BDB wünschen. Wer sich für das Studium entscheidet, hat ja auch den Wunsch nach einem Wirken im Bauhaupt- oder Baunebengewerbe. Die Option hochinteressanter Ausbildungsberufe und guter Perspektiven ist da oft nur ungenügend bekannt.“

 

Nach 90 intensiven Minuten des Austausches waren sich die Gesprächspartner einig, dass man zukünftig verstärkt gemeinsame Wege gehen möchte. „Wenn alle an einem Strang ziehen, die gleiche Richtung zum Ziel haben, kann das zwangsläufig nur zu Synergien führen“ so Reimann, der mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Bauwirtschaft weiß, wovon er spricht. „Ich freue mich, dass die Verantwortlichen von BDB und VbU den Weg nach Bad Vilbel zu StudiumPlus gefunden haben und ich freue mich über mögliche Kooperationen“ so Minnert. Mit dem dualen Studienprogramm der THM haben wir einen wichtigen Partner im Rahmen unserer Image-Kampagne gefunden“ sagte Rainer von Borstel und Andreas Ostermann ergänzte: „Für mich steht fest, ich bin von StudiumPlus überzeugt, da unterstützen wir als BDB gerne“.

 

Dr. h.c. Thomas M. Reimann




ÖFFENTLICHEN WOHNUNGSBAU KONSEQUENT SOZIAL AUSRICHTEN

RA Gerald Lipka, Geschäftsführer BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e. V. (links), Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1.Vorsitzender BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (rechts), Dr. h.c. Thomas M. Reimann, Vorstand für Unternehmer BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (mitte)

 

Über den Mangel an bezahlbaren Wohnungen wird viel geredet. Bisweilen kann das Reden darüber sogar wahlentscheidend sein.
Der Schritt, den öffentlichen Wohnungsbau konsequent sozial auszurichten, fehlt aber bisher.

 

„Die Fördertöpfe für sozialen Wohnungsbau sind voll. Die Förderung fließt dabei weit überwiegend nur den öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften zu. Doch dort wird nicht ausschließlich sozialer Wohnungsbau betrieben. 30 % Sozialquote wird da schon als Erfolg gefeiert. Aber das wird mittlerweile oft von allen gefordert, die nach neuem Planungsrecht bauen. Wo bleibt da die besondere Verpflichtung der öffentlichen Hand?“ kritisiert RA Gerald Lipka, Geschäftsführer des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e. V. im Gespräch mit dem BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.

 

Als Argument für hochpreisigen Eigentumswohnungsbau mit Direktvermarktung wird oft angeführt, daß damit Sozialwohnungen querfinanziert werden. Aber das Argument zählt nicht, wenn Wohnungsbaugesellschaften von Stadt oder Land Millionenüberschüsse erwirtschaften.

 

„Keine freifinanzierte Wohnung würde weniger gebaut werden, wenn der öffentliche Wohnungsbau dort, wo es entsprechenden Bedarf gibt, konsequent auf Sozialwohnungen ausgerichtet wird,“ sagt Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (1.Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.). „Das ist eine politische Entscheidung. Die muß nur vollzogen werden.“

 

Doch das will man offenbar nicht, weil sich das Invest nicht rechnet. Das liegt auch daran, dass man in Frankfurt beispielsweise durch neue Richtlinien erst letztes Jahr die Vorgaben erhöht hat, die für Sozialwohnungen einzuhalten sind. Das hatte damals bereits Architekten, Projektentwickler und auch Wohnungsbaugesellschaften aufgebracht.

 

Es ist ein offenes Geheimnis in der Branche, das Sozialwohnungen nicht selten großzügiger sind und einen höheren Standard haben als freifinanzierte Wohnungen im gleichen Projekt. Die Zielgruppe Mittelstand kann die großen Grundrisse schlicht nicht mehr bezahlen.
Da sich Sozialwohnungen in der Regel aber nicht alleine tragen, werden diese im Projekt querfinanziert.

 

„Mit der Festschreibung, dass alle bei neuem Planungsrecht nun 30% Sozialwohnungen bauen müssen, haben wir Grundprinzipien liberaler Marktwirtschaft verlassen.“ stellt Dr. h.c. Thomas M. Reimann, CEO der ALEA Hoch- und Industriebau AG und Vorstand für Unternehmer im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V. fest. „Dazu kommt, daß wir mit einer faktischen Querfinanzierung den Mittelstand doppelt belasten. Das macht Eigentum für den Mittelstand immer unerschwinglicher.“

 

Lipka will deshalb eine Förderung des sozialen Wohnungsbaus nach rheinland-pfälzischem Vorbild:
„Wenn Städte und Gemeinden in Hessen auch von privaten Investoren die Errichtung von bis zu 30 % sozial geförderten Wohnungsbaus fordern, muss man diesen Investoren schon aus Gründen der Wettbewerbsgerechtigkeit auch den Zugang zu staatlichen Fördermitteln ermöglichen. Rheinland-Pfalz hat inzwischen die Förderung einzelner Eigentumswohnungen ermöglicht. Damit erreicht Sie jetzt auch die beim Wohnungsneubau stärkste Gruppe der privaten Investoren. Denn in der Summe sind die privaten Kleininvestoren mit einem Marktanteil von über 64 % die größte Anbietergruppe von Mietwohnungen.“

 

BDB-HessenFrankfurt




BDB und DBZ loben Balthasar-Neumann-Preis 2018 aus

 

 

Der Balthasar-Neumann-Preis ist eine der hochkarätigsten Auszeichnungen für  Architektur und  Bauingenieursleistungen in Deutschland  und mit 10.000 Euro dotiert – Auslobung findet bereits zum elften Mal statt.

Gestiftet wird der alle zwei Jahre ausgelobte Balthasar-Neumann-Preis vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V. (BDB) und der Deutschen BauZeitschrift (DBZ). Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde im Jahr 1994 erstmalig verliehen.

 

Mit dem Balthasar-Neumann -Preis wird die beispielhafte, innovative und über technisch etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen an einem Bauwerk ausgezeichnet, das aufgrund dieser Zusammenarbeit, ganz im Sinne Balthasar Neumanns, herausragende baukulturelle und technische Qualitäten aufweist.

 

Diese Zusammenarbeit bezieht sich nicht allein auf partnerschaftliche Kooperationen zwischen Architekten und Tragwerksplanern bei der Realisierung eines Hochbauentwurfes oder eines Verkehrswegebauprojektes, sondern auch auf die Zusammenarbeit von Architekten und planenden Ingenieuren aus verschiedenen Fachdisziplinen. Ein Schwerpunkt liegt hier bei der Zusammenarbeit mit den TGA-Ingenieuren, um ein energetisch optimiertes Konzept zu erstellen.

 

Insgesamt sollen beim Balthasar-Neumann-Preis die Parameter des nachhaltigen Bauens erfüllt sein. Das heißt, dass neben den soziokulturellen Anforderungen auch die technischen Aspekte über den gesamten Lebenszyklus dargestellt werden.

 

An dem zur Prämierung eingereichten Bauwerk muss die durch partnerschaftliche Planung, im Sinne von integrierten und integralen Prozessen, erreichte Qualität nachvollziehbar und ablesbar sein. Der Preis wird verliehen für die gelungene Zusammenarbeit im Bereich Architektur, Tragwerk und Energie-/Nachhaltigkeitskonzept und wird an die Planer dieser drei Bereiche sowie den Bauherrn überreicht.

 

Teilnahmebedingungen und Einreichung:

Berechtigt zur Teilnahme am Balthasar-Neumann-Preis sind Architekten und Ingenieure, deren Büro sich in einem europäischen Land  befindet. Das eingereichte Bauwerk kann entweder in einem europäischen Land oder auch in einem außereuropäischen Land errichtet worden sein, wobei die Fertigstellung des Objektes nicht länger als zwei Jahre zurückliegen darf. In der Dokumentation des eingereichten Projektes sind der hauptverantwortlich zeichnende Architekt und Ingenieur zu benennen. Zudem sind die an der Planung beteiligten TGA-Ingenieure sowie die Fachingenieure der anderen beteiligten Disziplinen anzugeben sowie der Bauherr.

Das Bauwerk soll durch die zum Verständnis der Zusammenarbeit erforderlichen Grundrisse, Schnitte und Fotografien dargestellt werden. Dabei beschreiben die Kooperationspartner die Zusammenarbeit aus ihrer Sicht jeweils prägnant auf einer DIN A4-Seite und die Arbeiten selbst sollen auf bis zu vier DIN A1-Tafeln dargestellt werden. Pläne, Zeichnungen und Fotos sollen auf Pappe oder anderen leichten Materialien mit einer maximalen Dicke von 10 mm aufgezogen werden, wo hingegen Glas und Plexiglas als Untergrund oder Rahmen nicht zulässig sind.

Die Auslobungsunterlagen und das Projektdaten-Formular erhalten Sie auf Anfrage bei den Auslobern sowie zum Download unter www.baumeister-online.de.

 

Jury:

• Prof. Benedikt Schulz, Schulz und Schulz Architekten, Leipzig
• Dipl.-Ing. Hermann Seeberger, Seeberger Friedl Planungsgesellschaft, München
• Dr. Mathias Fuchs, ee concept, Darmstadt
• Dipl.-Ing. Peter Cachola Schmal, Direktor DAM, Frankfurt
• Prof. Anne-Julchen Bernhardt, BeL Sozietät für Architektur, Köln
• Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann, Engelsmann Peters, Stuttgart
• Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen, Ingenieurbüro Hausladen, Kirchheim

 

Auslober:

Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V., vertreten durch BDB-Präsidiumsmitglied Dipl.-Ing. Ernst Uhing,

Bauverlag BV GmbH, DBZ – Deutsche BauZeitschrift, vertreten durch DBZ-Chefredakteur Dipl.-Ing. Burkhard Fröhlich.

 

Einsendeschluss: 2. Februar 2018
Jurysitzung: 2. März 2018, Berlin
Preisverleihung: 17. Mai 2018, Würzburg

 

Die Einreichung der Wettbewerbsbeiträge erfolgt an folgende Adresse:

BDB-Geschäftsstelle
Stichwort: Balthasar-Neumann-Preis 2018
Willdenowstraße 6
12203 Berlin

 

BDB-Bund




‚FDP vor Ort‘ in Bad Vilbel: Architekt BDB Carsten R. Kulbe fordert Bauministerium

 

BDB-Vize begrüßt ausdrücklich Verkehrskonzept der FDP und zeigt Wege zu kostengünstigen Wohnraum auf

 

An neuer Stätte, im Zentrum von Bad Vilbel, begrüßten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn und Thomas M. Reimann den 2. Vorsitzenden des BDB Frankfurt Rhein-Main e.V. Carsten R. Kulbe und den Bundestagskandidaten Peter Heidt zur Veranstaltung ‚FDP vor Ort‘.

 

Und was der 2. Vorsitzende des BDB im Koffer hatte, konnte sich sehen und hören lassen.

 

„Unser Wohnungsproblem mit all` seinen Facetten ist offenbar noch nicht groß genug, als das man endlich wieder ein Bauministerium, das Kompetenzen bündelt, installiert“, so Kulbe.

 

Bauen geht deutlich günstiger, man muss es nur wollen. Wissenschaftliche Untersuchungen aus dem Bereich Energie mache es drastisch deutlich:“ Die ersten vier Zentimeter Dämmung halbieren den rechnerischen Energieverlust. Hernach flacht die Kurve deutlich ab und die Dämmstärken und damit die Kosten steigen ohne die erhoffte Wirkung zu erzielen (siehe Grafik).“

Kulbe ist Architekt und Nachweisberechtigter für den Wärmeschutz der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen.

 

„Unsere Investition in die Dämmung egal wie hoch, kann nur höchstens zu einer Einsparung von 5% führen. Dem steht dann auch noch das Nutzerverhalten entgegen.“ So werde der Preis für das Herstellen von Wohnraum unnötig in die Höhe getrieben, was dem Ruf vieler Politiker nach bezahlbarem Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen entgegenstrebe.  Ohnehin hält der Fachmann eine Vielzahl von Vorschriften für hinderlich und sieht sie als Kostentreiber.

 

Im Ballungsraum Rhein-Main sei bis 2030 von einem Bedarf von weiteren 184.000,00 Wohnungen auszugehen. „Das wird man nicht schaffen.“

 

„Heute ist der zusätzliche Wohnungsbedarf im Bereich der Verbandsgemeinden (Regional-Verband-Rhein-Main) 18.000 Wohnungen im Jahr. Selbst bei größter Anstrengung ist das nicht zu realisieren.“

 

Integrale kommunalspezifische Verkehrskonzepte seien gefragt. Es gelte Reserven zu schaffen, die das durch stetigen Zuzug ansteigende Verkehrsaufkommen bewältigen und die Kernstädte entlasten. „Wie das gehen kann, zeigt der Vorschlag der Vilbeler Liberalen auf anschauliche Art und Weise. Die mikroökonomische Betrachtung der Heimatstadt mit der makroökonomischen Betrachtung des Ballungsraumes in Einklang bringen, führt zu Erfolgen in der Verkehrspolitik“, beendet Kulbe seinen hochinteressanten Vortrag.

 

Der Bad Vilbeler FDP-Vorsitzende Reimann fasste zusammen: „Ich nehme mit, wir brauchen wieder ein Bauministerium, könnten deutlich günstiger bauen und für kleine und mittlere Einkommen bezahlbaren Wohnraum schaffen, würde man nicht am Dämmwahnsinn festhalten und sind mit dem 5-Punkte-Plan für unsere Stadt auf dem richtigen Weg.“

 

Der Wetterauer FDP Bundestagskandidat Peter Heidt forderte ein bundesweites Programm zur Gründung junger innovativer Unternehmen. Dazu benötige man auch hocheffiziente Internet Autobahnen. ’50 MBit ist Feldweg, keine Schnellstrasse!‘

 

Dr. h.c. Thomas M. Reimann