Raum und Körper in der Fläche – Markus Finsterwalder zur neuen Architektenfortbildung Freie Kunst der BAUMEISTER AKADEMIE

 

Am vorletzten Maiwochenende hatte die BAUMEISTER AKADEMIE ein Seminar zusammen mit der Freien Kunstakademie Frankfurt zum Thema ‘Raum und Körper in der Fläche‘ angeboten, dass sich in erster Linie an Architekten wenden sollte. In diesem Seminar sollten verschiedene Techniken im Freihandzeichnen, zeichnerische und malerische Gestaltungsmethoden theoretisch und in praktischen Übungen vermittelt werden.

 

Schon als ich die erste Ankündigung der BAUMEISTER AKADEMIE dazu gelesen hatte, wollte ich nach vielen Jahren Abstinenz durch meinen Beruf als Projektmanager und derzeit ergänzend als Personalentwickler meine Leidenschaft in architektonischen Skizzen bei dieser Gelegenheit wieder ausleben. Auch wenn ich als Architekt meine Karriere begonnen hatte, so war ich bereits viele Jahre in dieser Hinsicht nicht mehr aktiv gewesen.

 

 

Kurz um meldete ich mich sofort an in der Hoffnung mir einen Platz „im Vergnügen“ zu sichern. Das es dann (nur) 6 Personen waren, die vor Ort waren, hatte mich sehr verwundert. Frau Claudia Himmelreich (FKaF) und Katja von Puttkamer, unsere Seminarleiterin führten uns nach einigen Rückfragen zu unseren Erfahrungen in die Themenbereiche ein: Wie lassen sich dreidimensionale Körper und Räume auf der zweidimensionalen Fläche darstellen?

 

Das Seminar setzt Kenntnisse der Perspektive als Handwerkzeug eines jeden Architekten voraus und legt den Schwerpunkt auf die Modellierung von Raum und Körper durch Licht und Schatten, um eine Dreidimensionalität zu suggerieren. Behandelt werden die Darstellung von Körperschatten, Schlagschatten und reflektierendem Licht, Arten der Beleuchtung wie diffuses oder fokussiertes Licht, die Richtung des Lichts sowie das Verhältnis von Licht und Schatten. Fließende und abrupte Übergänge sind für die Formgestaltung entscheidend. In der Lichtführung liegt die Dramaturgie des Bildes.

 

Die Teilnehmer, die vorwiegend aus dem Bereich der Innen -/ Architektur kamen, legten auf Vorschlag der Seminarleiterin zuerst mit einem architektonischen Stillleben künstlerisch interpretiert aus Haushaltsutensilien los und hatten wie ich offensichtlich großes Vergnügen am Ausprobieren mit verschiedenen Maltechniken. Das Ziel des Seminars, „Raum und Körper“ durch Licht und Schatten lebendig und plastisch in der Fläche dazustellen, wurde dadurch bereits umgesetzt.

 

Katja von Puttkamer, eine Künstlerin, die sich in Ihren eigenen Kunstwerken selbst viel mit urbanen und weniger urbanen Stadträumen und Fassaden in Ihren Werken auseinandersetzt, geht auch in den vergangenen Jahren immer wieder Lehrtätigkeitsaufträgen an Hochschulen nach: Ob an der ETH Zürich, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der technischen Universität Kaiserslautern, mit Lehrauftrag an der Universität Koblenz/Landau oder am Institut für künstlerische Keramik und Glas an der Hochschule Koblenz.

 

 

 

Den 5 Damen und mir stockte der Atem, als Katja (Wir hatten uns auf des DU geeinigt) ankündigte, dass am ersten Nachmittag auch „Akt malen“ auf dem Programm stand, um die fließende Formensprache eines Menschen in den Kontext mit der Architektursprache zu stellen. Schnelle Skizzen in zahlreichen Variationen zeigten, wie schnell die Bedenken an dem „Ausprobieren“ eines solchen Themas gefallen und die Freude am Malen und skizzieren sofort zunahm.

 

Unser Schaffensphasen an den 2 Tagen wurden nur durch ein selbst organisiertes Mittagsessen in den Akademieräumen und inhaltliche Diskussionen an Hand von mitgebrachten Kunstbänden von Katja unterbrochen. Es war ohnehin erstaunlich, wie sich die verschiedenen Teilnehmer durch das Seminar schnell in eine homogenere Gruppe verwandelt hatten.

 

Am Sonntagmittag wurde die Gruppe dann für perspektivische Außenskizzen auf dem Gelände der Akademie eingeladen. Ein sehr „technisch besetzter“ Baukörper verwandelte sich dann auf den Malblöcken der Teilnehmer durch Eigeninterpretationen in verschiedenartigste Darstellungen. Die Freude und gleichzeitige Konzentration waren weithin spürbar.

 

Gegen 17:00 löste sich dann die Gruppe nach einer Verabschiedung durch unsere Seminarleiterin auf, nicht ohne die Verlautbarung an solchen Seminaren auch in Zukunft gerne teilnehmen zu wollen.

 

Es wäre meiner Ansicht nach wünschenswert, wenn viel mehr Teilnehmer das Angebot der BAUMEISTER AKADEMIE in Zukunft annehmen werden, da die entspannte Atmosphäre eine künstlerische Auseinandersetzung mit solchen Themen zu einer großen Freude werden lässt. Ich werde sicher am kommenden Thema im Rahmen einer solchen Veranstaltung wieder teilnehmen.

 

 

Nächste Seminartermine sind:

 

19./20. August 2017, Seminar Materialität

18./19. November 2017, Seminar Farbkombination

 

 

 

 

 

 

 

Markus Finsterwalder