EU-Kommission hat Deutschland wegen der HOAI vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt – BDB kritisiert Attacke gegen die bewährte Honorarordnung aufs Schärfste

 

Die EU-Kommission hat mitgeteilt, dass sie die Bundesrepublik Deutschland wegen der Aufrechterhaltung der verbindlichen Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt hat. Mit dem im Jahr 2015 eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren zur HOAI hatte die EU-Kommission für sich in Anspruch genommen, auch für die rein inländische Niederlassungsfreiheit zuständig zu sein. Aus Sicht der EU-Kommission behindert die Honorarordnung die Niederlassungsfreiheit durch ihre verbindlichen Mindestsätze.

 

Diese Attacke aus Brüssel auf die HOAI als jahrzehntelangem bewährten Garanten für Qualität und Sicherheit beim Planen und Bauen wird von BDB-Präsident Hans Georg Wagner aufs Schärfste kritisiert: „Das Vorgehen der Kommission ist unverantwortlich und nicht ansatzweise nachvollziehbar. Sie will Qualität, Sicherheit und Baukultur für einen schrankenlosen Preiswettbewerb opfern. Architekten und Ingenieure bauen und modernisieren Häuser, planen Brücken und Schulen und haften für ihre Leistungen. Solche sensiblen Bereiche dürfen nicht ausschließlich dem Preiswettbewerb unterworfen werden! Die deutsche HOAI hat sich seit vielen Jahren bewährt. Sie garantiert höchste Qualität und sorgt für ein hohes Verbraucherschutzniveau. Solche gewachsenen Strukturen, die von großem Nutzen für den Bauherren sind und Ideenreichtum und Innovationen fördern, müssen erhalten bleiben. Die EU-Kommission verkennt vollkommen, dass es hier nicht um Wettbewerbsbeschränkungen, sondern um die Bewahrung eines notwendigen Maßes an Qualität geht.“

 

Äußerst kritisch beurteilt der BDB über die Klage hinaus die Pläne der EU-Kommission, mit der jüngstvorgelegten EU-Dienstleistungsrichtlinie prinzipiell immer stärker in die Gesetzgebungskompetenz von Bund und Ländern einzugreifen.

 

Der BDB wird sich auf allen Ebenen im Verbund mit der Bundesregierung, den Kammern und weiteren Verbänden des Mittelstandes dafür einsetzen, die HOAI vor der Attacke aus Brüssel zu verteidigen und sie auch künftig als bewährtes Instrument für qualitätsvolles Planen und Bauen in Deutschland vollständig zu erhalten.

 

BDB-Bund




Digitalisierung im Bauwesen – BIM darf Mittelstand nicht überfordern

Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (erster v.l.), Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1.Vorsitzender BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (erster v.r.), Dr. h.c. Thomas M. Reimann, Referat Unternehmer BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (mitte)

 

Verbände warnen vor Aktionismus
Evaluierung und Ausbildung müssen im Vordergrund stehen

 

Die Digitalisierung im Bauwesen wird intensiv vorangetrieben. Viele sehen die Möglichkeit, alle Phasen eines Bauwerks von der Entwicklung über die Planung und Bauausführung bis hin zur Verwaltung und Nutzung in einem digitalen Modell abzubilden. BIM („Building Information Modeling“) soll so zu Kosten- und Terminsicherheit beitragen. Und es wird erwartet, dass BIM die Planungs- und Ausführungsqualität verbessert sowie Fehler reduziert. Erwiesen ist das alles jedoch nicht.

 

So stellte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit bereits fest, dass die Methode allein weder eine gute Planungsqualität noch einen optimalen Projektverlauf garantiert. Entscheidend sei vielmehr die qualifizierte Anwendung durch die Projektbeteiligten.

 

„Wir wollen uns der Digitalisierung im Bauwesen nicht verschließen. Aber die elektronische Ausschreibung und Vergabe (E-Vergabe), die seit letztem Jahr verpflichtend ist, hat bereits bei vielen kleineren Unternehmen zu Umstellungsschwierigkeiten geführt.“ sagt Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer des Verbandes baugewerblicher Unternehmer in Hessen. „Die Bauwirtschaft in Deutschland ist mittelständisch geprägt. Das muss bei allen Bemühungen um die Digitalisierung im Bauwesens bedacht werden.“

 

Deutlich kritischer formuliert es Dr. h.c. Thomas M. Reimann, Bauunternehmer aus Frankfurt: „Mit BIM kommen Anforderungen auf kleine und mittlere Unternehmen zu, die dort oft nicht zu stemmen sind. Know-how und geschultes Personal fehlen den kleinen und mittelständischen Baubetrieben dabei genauso wie den öffentlichen Auftraggebern. Digitale Bauprozesse dürfen nicht zur Verengung des Marktes auf internationale Baukonzerne führen. Das schadet dem Mittelstand und damit auch dem Wettbewerb in Deutschland.“

 

Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen und BDB Frankfurt Rhein Main sprechen sich daher gegen eine übereilte verbindliche Einführung von BIM für mittlere Bauvorhaben aus. Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB Frankfurt Rhein Main, warnt vor überstürztem Aktionismus: „Wir brauchen erst langfristige Erfahrungen aus Modellprojekten, ob die Erwartungen sich auch mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln erreichen lassen. Deswegen sollte BIM aus unserer Sicht zunächst auf Großprojekte beschränkt bleiben.“

 

Allein der Wunsch nach Digitalisierung ist den Verbänden zu wenig, Wirtschaftlichkeit und eine langsame Umstellung sollten im Fokus stehen: „Mich erinnert die Diskussion um BIM an die Reform der Studienabschlüsse an den Hochschulen – den sog. Bologna-Prozess. In einer großen politisch gewollten Anstrengung sollte ein einheitlicher Europäischer Hochschulraum geschaffen werden, der Studiengänge harmonisieren und vereinfachen sollte. Im Ergebnis ist die Hochschullandschaft in Deutschland so unübersichtlich wie nie zuvor und das Wechseln von Hochschule zu Hochschule nun in Deutschland viel schwieriger als vorher.“ so Ostermann weiter: „BIM soll für alle letztendlich einen Nutzen bringen und darf das Bauen, insbesondere im Mittelstand, nicht komplizierter machen.“

 

Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen
BDB-HessenFrankfurt




Öffentlicher Wohnungsbau muß 100% sozial werden

Janine Wissler, MdL, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE (mitte), Hermann Schaus, MdL, Parlamentarischer Geschäftsführer DIE LINKE (zweiter v.r.), Kay Lejcko, DIE LINKE (erster v.r.), Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1.Vorsitzender BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (erster v.l.), Architekt BDB Tobias Rösinger, Referat Baumeister (Projektentw./gewerbl. Arch.) BDB Frankfurt Rhein Main e.V. (zweiter v. l.)

 

Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Bezahlbarer Wohnraum ist damit wichtigste Aufgabe einer sozialen Politik. Wenn der Wohnungsmarkt das von alleine nicht leistet, müssen dafür öffentliche Wohnungsbaugesellschaften in die Pflicht genommen werden. Das ist deren originäre Aufgabe.

 

Im Fachgespräch mit dem BDB-Frankfurt Rhein Main e.V. erläutert dazu Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion DIE LINKE: „In Zeiten niedriger Zinsen laufen alle Steuerungsinstrumente mit zinsgünstigen Darlehen in’s Leere. Da muß der Staat Zuschüsse geben. Oder besser – er schafft notwendigen bezahlbaren Wohnraum über landeseigene oder kommunale Wohnungsbaugesellschaften gleich direkt selbst.“

 

Für die Schaffung von sozialem Wohnraum bspw. durch Nachverdichtung sind oft die Rahmenbedingungen bei den öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften wesentlich besser. Durch meist zusammenhängende Eigentumsverhältnisse können für Nachverdichtungen notwendige nachbarschaftliche Zustimmungen leicht erteilt werden. Das geht privatrechtlich nicht so einfach.

 

„In der aktuellen Lage massiver Engpässe bei bezahlbarem Wohnraum müssen öffentliche Wohnungsbaugesellschaften zu 100% auf sozialen Wohnungsbau ausgerichtet werden.“ fordert Tobias Rösinger, Dipl.-Ing. Architekt BDB (Referat Baumeister, Projektentwickler/gewerbl. Architekten im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.). „Das zu erreichen, bedeutet nicht weniger, als eine wohnungsbaupolitische Neuausrichtung der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften.“

 

Das ist auch das Stimmungsbild Vieler in der Branche: Die Politik nutzt hier ein leicht einsetzbares Instrument der Marktsteuerung zu wenig.

 

Ein weiteres wichtiges Thema ist das klare Bekenntnis zu einer aktiven Stadtentwicklung. Der Ballungsraum Rhein-Main ist attraktiv. Die Anziehungskraft für Unternehmen und damit auch für Arbeitskräfte ist groß.

 

„Der Riedberg war in Frankfurt das letzte große Stadtentwicklungskonzept. Aktuell gibt es nichts Vergleichbares. Die fehlende Außenentwicklung der Stadt Frankfurt wird uns schon bald auf die Füße fallen.“ sagt Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (1.Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.). „Ein aktiver Städtebau ist in Zeiten von Wohnraummangel gelebte soziale Verantwortung. Wer das erkennt und den Menschen vermittelt, hat wichtige Zukunftsthemen in der Metropolregion besetzt.“

 

Darüber hinaus ist die bevorstehende Novellierung der HBO ein wichtiger berufspolitischer Themenpunkt.

 

Im Impulspapier zur Novellierung der HBO fordert der BDB-Frankfurt Rhein Main e.V. – auch mit Blick auf den Wohnungsbau – deutliche Vereinfachungen für das Bauen in Hessen.

 

„Wir wollen nicht immer neue bauaufsichtlich eingeführte Technische Baubestimmungen. Die Sonderbaubestimmungen sind zu eng gefasst. Und auch bei den Abstandsflächen brauchen wir Regelungen, die mehr Dichte in den Innenstädten zulassen,“ sagt Rösinger, und führt weiter aus: „Klarheit beim Schallschutz und geringere Anforderungen bei der Barrierefreiheit, die dafür aber allgemeiner gültig sind, können Kosten senken.“

 

„Das Gesetzgebungsverfahren steht an. Aktuell läuft die Anhörung der Verbände. Die Anregungen des BDB wollen wir bei unserer parlamentarischen Arbeit gerne berücksichtigen.“ sagt Janine Wissler, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE.

 

Der Austausch soll weiter fortgesetzt werden.

 

  BDB-HessenFrankfurt




auf ein WORT: Thomas M. Reimann

 

Wir haben ein großes Problem mit dem Nachwuchs, wir haben akuten Fachkräftemangel. Wir sehen Qualität gefährdet, für die wir in ganz Europa anerkannt sind.

 

Mit einer Image-Kampagne will das Baugewerbe den akuten Fachkräftemangel bekämpfen. Trotz Bauboom und guter Löhne fehlt das Interesse junger Menschen, der Ausbildung im Bauhaupt- und Baunebengewerbe näher zu treten. Die Möglichkeiten der Weiterqualifizierung sind dabei enorm. Mit dem dualen Studium zum Bauingenieur oder der Weiterbildung zum geprüften Polier haben die Interessenten beste Perspektiven auf beruflichen Erfolg. Auch Hauptschülern stehen diese abwechslungsreiche Berufe weiter offen. Doch vielen jungen Menschen ist das schlichtweg nicht bekannt, oft sind sie auch aufgrund ihres Umfelds falsch beraten.

 

Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main und der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen hat eine Nachwuchsinitiative gestartet. Nun konnte auch die IHK Giessen-Friedberg als Partner gewonnen werden. Die Baubranche hat noch den Charakter des Einfachen und das hören die jungen Menschen oft im Elternhaus. Diese Meinung ist aber in der heutigen Zeit nicht richtig. Die Arbeiten als Fachkraft auf dem Bau sind komplexer geworden in Sachen Technik, Materialien, Bauabläufe und gesetzlichen Vorgaben. Entsorgung hat sich zu einer eigenen Philosophie entwickelt, stellt die Verantwortlichen vor völlig neue Herausforderungen. Bau hat sich zu einem spannenden Beruf gemausert, junge Leute können sich in verschiedenen Arbeitsbereichen spezialisieren. Die Branche bietet Sicherheit, Ballungsregionen werden bis 2030 boomen und eine weiterhin kräftige Nachfrage nach Bauleistungen erfahren.

 

Ein Plus der Branche sind die hohen Ausbildungsvergütungen und die Zukunftssicherung. Wir bieten nicht nur Abiturienten sondern auch Haupt- und Realschülern weiterhin eine exzellente Perspektive in der deutschen Bauwirtschaft. Wir brauchen die Unterstützung aller Branchenverbände und setzen als BDB Frankfurt Rhein Main ein wichtiges Signal. Lassen Sie und als Ausbildungsbetriebe in der Bauwirtschaft ein starkes Signal an die Schulen senden, wir sind dort als Handwerk nicht mehr präsent. Qualität muss sich gegenüber Quantität wieder durchsetzen, der teilweise ruinöse Wettbewerb gehört mit aller Konsequenz unterbunden, auch gerade im Interesse des uns fehlenden Nachwuchses.

 

 

Dr. h.c. Thomas M. Reimann
UNTERNEHMER BDB

Vorstandsmitglied BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.
Referat Unternehmer




Raum und Körper in der Fläche – Markus Finsterwalder zur neuen Architektenfortbildung Freie Kunst der BAUMEISTER AKADEMIE

 

Am vorletzten Maiwochenende hatte die BAUMEISTER AKADEMIE ein Seminar zusammen mit der Freien Kunstakademie Frankfurt zum Thema ‘Raum und Körper in der Fläche‘ angeboten, dass sich in erster Linie an Architekten wenden sollte. In diesem Seminar sollten verschiedene Techniken im Freihandzeichnen, zeichnerische und malerische Gestaltungsmethoden theoretisch und in praktischen Übungen vermittelt werden.

 

Schon als ich die erste Ankündigung der BAUMEISTER AKADEMIE dazu gelesen hatte, wollte ich nach vielen Jahren Abstinenz durch meinen Beruf als Projektmanager und derzeit ergänzend als Personalentwickler meine Leidenschaft in architektonischen Skizzen bei dieser Gelegenheit wieder ausleben. Auch wenn ich als Architekt meine Karriere begonnen hatte, so war ich bereits viele Jahre in dieser Hinsicht nicht mehr aktiv gewesen.

 

 

Kurz um meldete ich mich sofort an in der Hoffnung mir einen Platz „im Vergnügen“ zu sichern. Das es dann (nur) 6 Personen waren, die vor Ort waren, hatte mich sehr verwundert. Frau Claudia Himmelreich (FKaF) und Katja von Puttkamer, unsere Seminarleiterin führten uns nach einigen Rückfragen zu unseren Erfahrungen in die Themenbereiche ein: Wie lassen sich dreidimensionale Körper und Räume auf der zweidimensionalen Fläche darstellen?

 

Das Seminar setzt Kenntnisse der Perspektive als Handwerkzeug eines jeden Architekten voraus und legt den Schwerpunkt auf die Modellierung von Raum und Körper durch Licht und Schatten, um eine Dreidimensionalität zu suggerieren. Behandelt werden die Darstellung von Körperschatten, Schlagschatten und reflektierendem Licht, Arten der Beleuchtung wie diffuses oder fokussiertes Licht, die Richtung des Lichts sowie das Verhältnis von Licht und Schatten. Fließende und abrupte Übergänge sind für die Formgestaltung entscheidend. In der Lichtführung liegt die Dramaturgie des Bildes.

 

Die Teilnehmer, die vorwiegend aus dem Bereich der Innen -/ Architektur kamen, legten auf Vorschlag der Seminarleiterin zuerst mit einem architektonischen Stillleben künstlerisch interpretiert aus Haushaltsutensilien los und hatten wie ich offensichtlich großes Vergnügen am Ausprobieren mit verschiedenen Maltechniken. Das Ziel des Seminars, „Raum und Körper“ durch Licht und Schatten lebendig und plastisch in der Fläche dazustellen, wurde dadurch bereits umgesetzt.

 

Katja von Puttkamer, eine Künstlerin, die sich in Ihren eigenen Kunstwerken selbst viel mit urbanen und weniger urbanen Stadträumen und Fassaden in Ihren Werken auseinandersetzt, geht auch in den vergangenen Jahren immer wieder Lehrtätigkeitsaufträgen an Hochschulen nach: Ob an der ETH Zürich, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der technischen Universität Kaiserslautern, mit Lehrauftrag an der Universität Koblenz/Landau oder am Institut für künstlerische Keramik und Glas an der Hochschule Koblenz.

 

 

 

Den 5 Damen und mir stockte der Atem, als Katja (Wir hatten uns auf des DU geeinigt) ankündigte, dass am ersten Nachmittag auch „Akt malen“ auf dem Programm stand, um die fließende Formensprache eines Menschen in den Kontext mit der Architektursprache zu stellen. Schnelle Skizzen in zahlreichen Variationen zeigten, wie schnell die Bedenken an dem „Ausprobieren“ eines solchen Themas gefallen und die Freude am Malen und skizzieren sofort zunahm.

 

Unser Schaffensphasen an den 2 Tagen wurden nur durch ein selbst organisiertes Mittagsessen in den Akademieräumen und inhaltliche Diskussionen an Hand von mitgebrachten Kunstbänden von Katja unterbrochen. Es war ohnehin erstaunlich, wie sich die verschiedenen Teilnehmer durch das Seminar schnell in eine homogenere Gruppe verwandelt hatten.

 

Am Sonntagmittag wurde die Gruppe dann für perspektivische Außenskizzen auf dem Gelände der Akademie eingeladen. Ein sehr „technisch besetzter“ Baukörper verwandelte sich dann auf den Malblöcken der Teilnehmer durch Eigeninterpretationen in verschiedenartigste Darstellungen. Die Freude und gleichzeitige Konzentration waren weithin spürbar.

 

Gegen 17:00 löste sich dann die Gruppe nach einer Verabschiedung durch unsere Seminarleiterin auf, nicht ohne die Verlautbarung an solchen Seminaren auch in Zukunft gerne teilnehmen zu wollen.

 

Es wäre meiner Ansicht nach wünschenswert, wenn viel mehr Teilnehmer das Angebot der BAUMEISTER AKADEMIE in Zukunft annehmen werden, da die entspannte Atmosphäre eine künstlerische Auseinandersetzung mit solchen Themen zu einer großen Freude werden lässt. Ich werde sicher am kommenden Thema im Rahmen einer solchen Veranstaltung wieder teilnehmen.

 

 

Nächste Seminartermine sind:

 

19./20. August 2017, Seminar Materialität

18./19. November 2017, Seminar Farbkombination

 

 

 

 

 

 

 

Markus Finsterwalder




IHK Gießen-Friedberg unterstützt Baunachwuchsinitiative von BDB und VbUH

Elke Ehlen, Geschäftsführerin der Aus- und Weiterbildung der IHK-Gießen-Friedberg (zweite v.l.), Raid Nashef (zweiter v.r.) im Gespräch mit Dipl.-Betriebswirt Thomas M. Reimann, Referat Unternehmer BDB-Frankfurt Rhein Main (erster v.r.) und Jan-Niklas Reimann, Referat Studenten BDB-Frankfurt Rhein Main (erster v.l.)

 

„Wir haben ein großes Problem mit dem Nachwuchs, wir haben akuten Fachkräftemangel. Wir sehen Qualität gefährdet, für die wir in ganz Europa anerkannt sind,“ sagt der Frankfurter Bauunternehmer und Vorstandsvorsitzende der ALEA Hoch- und Industriebau AG Thomas M. Reimann.

 

Mit einer Image-Kampagne will das Baugewerbe den akuten Fachkräftemangel bekämpfen. Trotz Bauboom und guter Löhne fehlt das Interesse junger Menschen, der Ausbildung im Bauhaupt- und Baunebengewerbe näher zu treten. Die Möglichkeiten der Weiterqualifizierung sind dabei enorm. Mit dem dualen Studium zum Bauingenieur oder der Weiterbildung zum geprüften Polier haben die Interessenten beste Perspektiven auf beruflichen Erfolg. „Auch Hauptschülern stehen diese abwechslungsreiche Berufe weiter offen. Doch vielen jungen Menschen ist das schlichtweg nicht bekannt, oft sind sie auch aufgrund ihres Umfelds falsch beraten.“

 

Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main und der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen hat eine Nachwuchsinitiative gestartet. Reimann ist in verschiedenen Ehrenämtern engagiert, im Vorstand des BDB Frankfurt Rhein Main für Unternehmer verantwortlich, sowie beim Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen im Gesamtvorstand. Den Startschuss gaben Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB Frankfurt Rhein Main und Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer des VbU Hessen seinerzeit in Schlüchtern, dann folgte eine Veranstaltung im ABZ in Nidda. Reimann und sein Sohn Jan-Niklas, der das Referat Studenten beim BDB Frankfurt Rhein-Main ehrenamtlich betreut, haben sich zum Ziel gesetzt, diese gemeinsame Aktion fortzuschreiben, stärker auch in der Ballungsregion Frankfurt Rhein-Main mit diesem Thema präsent zu sein, was die „Väter des Gedanken“, Andreas Ostermann und Rainer von Borstel ausdrücklich begrüßen.

 

Vater und Sohn Reimann können gute Nachricht an die Verbände übermitteln. „Ich freue mich total, dass wir nun ein Gespräch mit der IHK Gießen-Friedberg führen und uns zu diesem wichtigen Thema austauschen konnten. Das war ein gute Idee meines Vaters, diese Initiative auch der IHK vorzustellen“ sagt Jan-Niklas Reimann.  Nun konnte auch die IHK Gießen-Friedberg als Partner gewonnen werden. Reimann sen. ergänzt: „Wir haben mit Elke Ehlen als Geschäftsführerin der Aus- und Weiterbildung und Raid Nashef ein richtig lebhaftes Gespräch geführt. Die IHK will diese Initiative begleiten und unterstützen. Mit den ergänzenden Ideen der IHK werden wir sicher weitere Partner gewinnen und den Wirkungskreis ausweiten können. Elke Ehlen hat konkrete Absichten, die Sie im Interesse der Sache zeitnah umsetzen will.“

 

Oft sind die Probleme wohl hausgemacht. „Die Baubranche hat noch den Charakter des Einfachen und das hören die jungen Menschen oft im Elternhaus. Diese Meinung ist aber in der heutigen Zeit nicht richtig. Die Arbeiten als Fachkraft auf dem Bau sind komplexer geworden in Sachen Technik, Materialien, Bauabläufe und gesetzlichen Vorgaben. Entsorgung hat sich zu einer eigenen Philosophie entwickelt, stellt die Verantwortlichen vor völlig neue Herausforderungen.“ Reimann glaubt, dass Bau sich zu einem spannenden Beruf gemausert hat, denn junge Leute können sich in verschiedenen Arbeitsbereichen spezialisieren. Die Branche bietet Sicherheit, Ballungsregionen werden bis 2030 boomen und eine weiterhin kräftige Nachfrage nach Bauleistungen erfahren.

 

Ein Plus der Branche sind die hohen Ausbildungsvergütungen und die Zukunftssicherung. „Wir bieten nicht nur Abiturienten sondern auch Haupt- und Realschülern weiterhin eine exzellente Perspektive in der deutschen Bauwirtschaft. Wir brauchen die Unterstützung aller Branchenverbände und setzen als BDB Frankfurt Rhein Main ein wichtiges Signal. Lassen Sie und als Ausbildungsbetriebe in der Bauwirtschaft ein starkes Signal an die Schulen senden, wir sind dort als Handwerk nicht mehr präsent. Qualität muss sich gegenüber Quantität wieder durchsetzen, der teilweise ruinöse Wettbewerb gehört mit aller Konsequenz unterbunden, auch gerade im Interesse des uns fehlenden Nachwuchses“, so das Fazit des ALEA-Chefs.

 

BDB-HessenFrankfurt




EnEV ist Kostentreiber – Klimapolitik geht anders besser

v.l. Dr. Birgit Ortlieb, Dr. Willem Huisman, Dr. Anja Weisgerber (CSU), Dr. h.c. Thomas M. Reimann, Stefan Lück, Dr. Karlheinz Haag

 

Der Frankfurter Bauunternehmer und Bad Vilbeler FDP-Vorsitzende Thomas M. Reimann hat im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als stv. Vorsitzender des VhU-Bauauschusses am 31. Mai 2017 in Berlin mit Bundestagsabgeordneten von CSU, CDU und SPD über das Thema Klimaschutz gesprochen. Reimann war Mitglied einer VhU-Delegation und wurde begleitet von Anna von Grünewaldt, Dr. Vladimir von Schnurbein (beide VhU), Dr. Karlheinz Haag (Lufthansa), Dr. Willem Huisman, Dr. Birgit Ortlieb (beide DOW Deutschland Inc.) und Stefan Lück (Lücks Pflanzenwelt). Reimann setzte sich schon in der Vergangenheit für das Herstellen kostengünstigen Wohnraums ein und zeigte am Beispiel der EnEV eine Gefahr der Fehlentwicklung auf:

 

„Zwei Drittel der seit dem Jahr 2000 bis 2015 erfolgten Kostensteigerungen des Bauens sind eine direkte Folge der EnEV. Die ab Januar 2016 geltenden energetischen Anforderungen nach 25% mehr Energieeinsparung führen noch einmal zu Kostenerhöhungen um ca. 7,3 Prozent gegenüber der bis Ende 2015 gültigen EnEV.

 

Doch nicht nur der Neubau wird teurer, auch die Sanierung. Baubranche und Handwerk erleben es inzwischen tagtäglich: die hohen gesetzliche Vorgaben verhindern Sanierung, denn unsere Kunden haben ein begrenztes Budget. Reicht das für die EnEV-Vorgaben nicht aus, wird die Sanierung gar nicht angepackt.
Der Fehler bei der EnEV liegt im Ansatz, Technik und Materialien vorzuschreiben. Dabei wird das eigentliche Ziel – die CO2-Menge – aus dem Auge verloren, Innovation eingeschränkt und Investitionen behindert.“

 

Reimann stellte in diesem Zusammenhang zwei Maßnahmenpakete der VhU vor, um technikneutral und innovationsoffen ambitionierte Klimaziele mit geringeren Kosten zu erreichen:

 

Erstens:
Die Einführung von Obergrenzen für den CO2-Ausstoß aus der Verbrennung von Benzin und Diesel im Straßenverkehr und von Heizöl und Erdgas in Gebäuden, die von Jahr zu Jahr sinken.
Dafür sollen zwei neue, separate Handelssysteme für CO2-Emissionszertifikate geschaffen werden, die auch nicht mit dem bestehenden Handelssystem bei Stromerzeugung und Industrie verbunden werden.

 

Zweitens:
Eine Entrümpelung des Instrumentenkastens der Klimapolitik und ein Verzicht auf neue teure Instrumente, um unnötige Kosten und Mehrfachbelastungen zu verhindern.

 

Beide Maßnahmenpakete sollen gekoppelt umgesetzt werden.

 

Zum ersten Vorschlag führte Reimann aus:
„Im Sektor Straßenverkehr soll eine Obergrenze des CO2-Ausstoßes aus der Verbrennung von Benzin und Diesel eingeführt werden. Ebenso soll der CO2-Ausstoß aus Autogas und Erdgas erfasst werden. Der Kraftstoffanteil aus Bioethanol und Biodiesel fällt nicht darunter. Auch reine Elektrofahrzeuge wären nicht betroffen.
Davon getrennt sollte im Sektor Gebäude eine Obergrenze für den CO2-Ausstoß aus der Verbrennung von Heizöl und Erdgas eingeführt werden.“
Der Energiexperte der VhU Dr. Vladimir von Schnurbein ergänzte in diesem Zusammenhang, dass in jedem Sektor ein separates Emissionshandelssystem geschaffen werden sollte. Die maximal zulässige Menge an CO2-Emissionen könnte jedes Jahr um einen Prozentsatz, über den die Politik langfristig entscheiden sollte, abgesenkt werden.
Die etwa 100 Inverkehrbringer (Raffinerien, Tankstellenketten) in Deutschland, die bisher schon die Mineralölsteuer abführen, würden verpflichtet, ihre Ware mit handelbaren CO2-Zertifikaten zu hinterlegen.
Die Verwaltungskosten wären minimal. Denn die 100 Inverkehrbringer sind in etwa auch die Unternehmen, die jetzt schon die Energiesteuer an den Staat bezahlen.
Um Verwerfungen zwischen Jahren mit unterschiedlicher Nachfrage zu vermeiden, sollten die jährlichen Mengen an CO2-Zertifikaten – wie bisher im Handelssystem für Strom und Industrie – zu mehrjährigen Handelsperioden zusammengefasst werden.
Die Mineralölgesellschaften würden dann versuchen, den Börsenwert der jeweiligen CO2-Zertifikate auf den Verkaufspreis für Benzin oder Erdgas drauf zu schlagen.
Dabei gilt: Das „Cap“ – also die politische Mengenvorgabe – regelt die ökologische Zielerreichung. Der „Trade“ sorgt dafür, dass CO2 dort vermieden wird, wo es für die Verbraucher am einfachsten und am wenigsten kostet.
Unser Vorschlag für drei separate Systeme garantiert also die Erreichung der ökologischen Ziele, vermeidet Wettbewerbsnachteile und fördert Innovationen.

 

Reimann ist ehrenamtlich auch im Vorstand des BDB Frankfurt Rhein-Main aktiv und für das Referat Unternehmer verantwortlich. Dabei ist EnEV mit dem „Sektor Gebäude“ und dem damit verbundenen CO2- Ausstoß eines seiner Kernthemen. Reimann fordert von der Politik die Rücknahme der ab Januar 2016 geltenden energetischen Anforderungen. „Bezahlbarer Wohnraum lässt sich für kleine und mittlere Einkommen, insbesondere in Ballungsgebieten, aufgrund der geltenden Vorschriften nicht realisieren.“ Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Vorschläge, die im 1. VhU-Bauforum Anfang 2016 vorgestellt wurden.

 

VhU




ANSICHTSSACHE – frankfurt rhein main

Blick vom Maintower, Frankfurt

Ferry Ahrlé, Frankfurt

 

 

Mit einem Bild soll ein Bauwerk, ein Raum, eine Ansicht vermittelt werden.
So entsteht aus den individuellen Einzelansichten ein Bild von
Frankfurt Rhein Main

 

 

 

Ferry Ahrlé

Der Maler, Zeichner und Autor Ferry Ahrlé, in Frankfurt am Main geboren und in der pulsierenden Metropole Berlin aufgewachsen, kommt früh mit der Kunst in Berührung. Sein Vater René Ahrlé zählt zu den Großen der Werbegrafik. Seit 1955 lebt und arbeitet Ferry Ahrlé in Frankfurt am Main.

Sein vielseitiges Œuvre ist ebenso durch Zeichnungen wie Ölgemälde – vom Stillleben bis hin zum Porträt – geprägt. Seitdem er sich in den 60ziger Jahren in Paris intensiv mit Architektur und Stadtlandschaft beschäftigte, setzt er sich auch im Rhein-Main-Gebiet mit der Architektur, Stadtvierteln und der Frankfurter Skyline auseinander.

Weitere Informationen über den mehrfach ausgezeichneten Künstler (u.a. Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main und Hessischer Verdienstorden) unter www.ferry-ahrle.de

 

„Blick vom Maintower“
Das im Jahr 2000 entstandene Ölgemälde „Blick vom Maintower“ ist eine Auftragsarbeit für den Hessischen Rundfunk und befindet sich dort im Konferenzsaal.

Ferry Ahrlé schreibt dazu: „War bis zum Zweiten Weltkrieg der Blick auf die historische Altstadt typisch für Frankfurt am Main, so ist heute die Skyline mit ihren bemerkenswerten Hochhäusern aus Beton, Stahl und Glas richtungsweisend für die Zukunft und das Wahrzeichen der Stadt am Main.“