Ministerpräsident Volker Bouffier: 1,2 Milliarden Euro für den Wohnungsbau in Hessen bis 2019

 

Jahresauftaktveranstaltung der hessisch-thüringischen Bauwirtschaft

v.l.n.r.: Rainer von Borstel (Hauptgeschäftsführer Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V.), Andreas Ostermann (Vorsitzender Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main e.V.), György Varga (Vorsitzender Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V.), Ministerpräsident Volker Bouffier, Frank Dittmar (Präsident Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V.), Dr. Burkhard Siebert (Hauptgeschäftsführer Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V.)

 

 

Zum dritten Mal luden der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V., der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V., der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Mai e.V. und der Verband Beratender Ingenieure zu einer gemeinsamen Jahresauftaktveranstaltung ein.

 

 

Frank Dittmar, Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V., begrüßte rund 300 Gäste aus Wirtschaft und Politik im Plenarsaal der Industrie- und Handelskammer Frankfurt und verwies auf die großen Erwartungen, mit der die Bauwirtschaft in das Jahr 2017 geht. „Wir rechnen mit einem Umsatzwachstum von 5 Prozent. Damit werden die baugewerblichen Umsätze mit 112 Mrd. Euro den höchsten Wert der vergangenen zwanzig Jahre erreichen. Wir gehen von einem Wachstum in allen Bausparten aus, wenn auch auf unterschiedlich hohem Niveau. Auch die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe wird um 10.000 wachsen. Allerdings habe der Beschäftigungsaufbau seine Grenzen, da sich die Gewinnung von Fachkräften schwierig gestalte.

 

György Varga, Vorsitzender des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V., betonte die enorme Bedeutung des Bauens für die Gesellschaft und die Kultur. Keine gesellschaftliche Herausforderung lasse sich ohne Bauwirtschaft lösen. Varga begrüßte den vom Bund initiierten Investitionshochlauf. „Und nun wird es Zeit, dass auch Länder und Kommunen dem Beispiel des Bundes folgen und investieren, denn die finanzpolitischen Voraussetzungen sind vorhanden. Und um die Aufgaben lösen zu können, bedarf es nicht nur der finanziellen Mittel: die Bauwirtschaft erwartet von der Verwaltung vernünftige und ausgereifte Planung und die Einstellung des dafür nötigen Fachpersonals.“ Das Gesetz der öffentlichen Auftragsvergabe müsse zudem überdacht werden: „Der niedrigste Anbieter erhält den Auftrag! – das kostet den Steuerzahler, der sehr häufig für Zeitverzögerungen und Pfusch aufkommen muss, im Endeffekt weit mehr, als wenn man von Anfang an den Besten und nicht den Billigsten genommen hätte“, erläuterte Varga. Die wichtigste Aufgabe allerdings sei: „Die Bauwirtschaft muss die Nachwuchsgewinnung vorantreiben. Bauen ist ein interessanter, aufregender und kreativer Job, der Bau bietet abwechslungsreiche und zukunftsträchtige Berufe, und beste Aufstiegs-, Karriereund Verdienstmöglichkeiten sowieso.“

 

„Die Menschen in unserem Land brauchen Wohnraum, Arbeit und eine funktionierende Infrastruktur. Zu all dem leistet die Bauwirtschaft einen entscheidenden Beitrag“, sagte der Hessische Ministerpräsident, Volker Bouffier, und führte aus: „Die größten Wachstumsimpulse gehen derzeit vom Wohnungsbaumarkt aus. Wohnraum wird weiter stark nachgefragt, insbesondere in den Ballungsräumen. Grund hierfür ist der Trend zur Urbanisierung, aber auch die gestiegene Bevölkerungszahl durch die Zuwanderung. In Hessen haben wir bereits wichtige Weichen gestellt. Dank einer Aufstockung der Fördermittel stehen von 2015 bis 2019 insgesamt 1,2 Milliarden Euro bereit, um bezahlbare Wohnungen zu bauen. Hiervon profitieren nicht nur Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen, sondern auch Studierende, Familien, Menschen mit Beeinträchtigungen oder Senioren.“

 

Andreas Ostermann vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main warnt davor, in der aktuellen Situation die Baustandards weiter zu erhöhen: „Bei der EnEV plädieren wir für eine Aussetzung. Der Schallschutz entwickelt sich zu einem neuen Kostentreiber und auch das Thema Barrierefreiheit muß pragmatischer angegangen werden.“ Vielmehr muß Qualität auf Basis der vorhandenen Baustandards eingefordert werden. Das geht nur mit fachlich qualifizierten Arbeitskräften. „Wir brauchen eine gesellschaftliche Wertschätzung der handwerklich Bauschaffenden. Diese Anerkennung zu erreichen ist unsere gemeinsame Aufgabe“.

 

 

Die gemeinsame Jahresauftaktveranstaltung soll den stetigen Austausch zwischen Bauwirtschaft und Politik fördern.

 

 

 

 

Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V.

Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V.

Verband baugewerblicher Unternehmer Thüringen e.V.

Bund Deutscher Baumeister,
Architekten und Ingenieure

Frankfurt Rhein Main e.V.

Verband beratender Ingenieure e.V.