Lichtmomente: Der renommierte Lichtkünstler Herbert Cybulska zu Gast beim 28. Immo-Skandal

Frankfurt am Main, November 2016. Wie immer tagten die Teilnehmer des Immo-Skandals im Gewölbekeller des Satire Theaters Die Schmiere. Sie waren gespannt, den bekannten Lichtkünstler Herbert Cybulska hautnah zu erleben. Seit vielen Jahren ist er ein gefragter und anerkannter Lichtexperte und in unterschiedlichen Sparten tätig. Neben künstlerischen Projekten wie zuletzt die „Lichttage Stendal“ widmet er sich der Immobilienbranche. Doch auch die Kirche verlangt nach ihm.

Die Talk-Runde des 28. Immo-Skandals im Frankfurter Satire Theater Die Schmiere: Herbert Cybulska mit Edda Rössler (Roessler ProResult) und Effi B. Rolfs (Theater Die Schmiere) Foto: Roessler ProResult
Die Talk-Runde des 28. Immo-Skandals im Frankfurter Satire Theater Die Schmiere: Herbert Cybulska mit Edda Rössler (Roessler ProResult) und Effi B. Rolfs (Theater Die Schmiere)
Foto: Roessler ProResult

Am Anfang stand Berlin
Wie kommt man eigentlich zu dem Beruf des „Lichtkünstlers?“ Das wollten die Gastgeberinnen des Abend, Edda Rössler (Roessler ProResult) und Effi B. Rolfs (Theater Die Schmiere) wissen. Für Herbert Cybulska begann diese Karriere in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem Studium der Theaterwissenschaften, Germanistik und der Politik in West-Berlin. „Meine Leidenschaft galt dem Theater und daher waren diese Studiengänge folgerichtig.“ Anschließend arbeitete er als Beleuchtungsmeister beim Theater, später folgte eine weitere Ausbildung für Kamera, Schnitt, Ton und Regie in einem Berliner Videostudio. im Nachhinein betrachtet entpuppte sich gerade dieser Mix als ein großer Glücksfall. „Für den Beruf des Lichtkünstlers/ Lichtdesigners braucht man die visuelle und technische Ausbildung, für die Arbeit am Theater hilft die Theaterwissenschaft“.

Prägnante Lichtkonzepte für außergewöhnliche Kirchen
Dieses Jahr der hochdekorierte Experte den German Design Award für seine Lichtgestaltung der St. Bonifatiuskirche im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen. Die Frage, ob die Kreation von Lichtkonzepten für Sakralbauten schwierig sei, verneint er sogleich. „Das war die direkte Fortsetzung meines Studiums der Theaterwissenschaften!“ Er verweist auf seine Leidenschaft für Piscator und das Theater der 20er Jahre, das mit dem Expressionismus verbunden war. Als er ein Foto der St. Bonifatiuskirche in die Hände bekommt, fühlte er sich spontan in diese Zeit versetzt. „Kirchen zu inszenieren, das ist auch ein bisschen wie eine Theater-Inszenierung.“
Neben der St. Bonifatius-Kirche setzt er sich u.a. für die St. Sebastianskirche (Nordweststadt) und den Mainzer Dom ein. In Frankfurt darf man sich demnächst über ein neues Lichtkonzept für die Frauenfriedenskirche im Stadtteil Bockenheim freuen.

Die Sprache des Gebäudes verstehen
Doch nicht allein den Geheimnissen von Kirchen, auch der Sprache moderner Architektur geht er auf den Grund, um Gebäude bestmöglich in Szene zu setzen. „Kluge Architekten schaffen Räume, die eine Sprache haben. Dann merke ich, was der Raum braucht.“ Seine Licht-Interpretation erarbeitet er im Dialog mit dem Architekten und dem Auftraggeber. Auch hier verfügt er über einen großen Erfahrungsschatz. Vom Lichtkonzept über das in Aschaffenburg gelegene Hotel Weyberhöfe über The Squaire am Frankfurter Flughafen bis hin zur markanten Lichtgestaltung an der S-Bahnhaltestelle Taunus-Anlage, um nur einige Projekte vor Ort zu nennen.

Musikalische Lichtkonzepte für Hochhäuser
Bei der Ausarbeitung des Lichtkonzeptes für das im Frankfurter Europaviertel neu entstehende Wohnhochhaus PRAEDIUM war ihm sofort klar, was er nicht wollte: „Eine Kakophonie unterschiedlicher Lichtquellen, die sich notwendigerweise ergeben, wenn viele Menschen in unterschiedlichen Etagen Lichtschalter bedienen!“ Sein Konzept setzt daher an markanten Gebäude-Stationen wie etwa bei der Lobby und den Treppenhäusern an. „Ich suchte nach einem Tag- und nach einem Nachtbild.“ So kreierte er ein „intelligentes Lichtkonzept“, das individuelle Beleuchtungen für den Tag und für die Nacht in den Treppenhäusern vorsieht. Morgens empfängt die Bewohner ein helles, strahlendes „Powerlicht“, um sie auf den Tag einzustimmen. Abends dagegen werden sie mit zurückhaltenden, gedimmten Lichtern begrüßt, eine direkte Überleitung in die „Blaue Stunde“. Die Gastgeberinnen fühlten sich an die legendäre LP „Night and Day“ von Joe Jackson erinnert, der wohl nicht ganz zufällig auch einer der Lieblingsmusiker von Herbert Cybulska ist. Wer weiß, vielleicht macht das Beispiel Schule und wir dürfen uns demnächst in Frankfurt über weitere musikalische Beleuchtungen freuen?

Das Fazit
In Anbetracht der vielen, auch internationalen Projekte, die Herbert Cybulska durchführt, war die Talkrunde des Immo-Skandals viel zu kurz. Und schon wurde eine Fortsetzung gewünscht.

Der Immo-Skandal sagt:
Trotz all der zahlreichen Preise und Auszeichnungen erlebten wir Herbert Cybulska als einen erstaunlich bescheidenen und konzentrierten Gesprächspartner. „Wenig Streuverluste, viel Konzentration auf das Wesentliche“, so die einhellige Meinung. Wir und unsere Gäste hatten viel Freude an dem kurzweiligen Gespräch und wünschen ihm auch weiterhin nur Power-Licht und wenig Schatten!

Weitere Informationen über den Immo-Skandal unter www.immoskandal.de
Weitere Informationen über Roessler ProResult unter www.roesslerpr.de
Weitere Informationen über Herbert Cybulska unter http://herbertcybulska.com/
Weitere Informationen über Theater Die Schmiere unter www.die-schmiere.de