Fassade des Hauses „Zum Glauburger Hof“ erhält Schmuckelemente aus meterlangen Betonfertigteilen

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Für den Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt kommen Handwerker und Fachleute aus ganz Deutschland in der Mainmetropole zusammen. Zimmerer, Steinmetze und viele weitere Spezialisten zeigen auf der Baustelle zwischen Dom und Römer ihr Können. Nicht nur bei den Rekonstruktionen ist präzises Arbeiten gefragt. Auch bei den Neubauten setzt die von der Stadt Frankfurt mit dem Bau beauftragte DomRömer GmbH auf erfahrene Partner. Dazu zählt beispielsweise das Bauunternehmen Anton Schick aus Bad Kissingen. Mit seinem Team hat Geschäftsführer Anton Schick nicht nur sämtliche Rohbauarbeiten übernommen, sondern auch die Betonfertigteile für die Schmuckfassade des Hauses „Zum Glauburger Hof“ in der Braubachstraße 29 hergestellt.

 

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Das größte Schmuckelement des von knerer + lang Architekten konzipierten Hauses ist 9,50 Meter lang und einen Meter hoch. Auf ihm steht in 60 Zentimeter hohen Lettern der Schriftzug „ZUM GLAUBURGER HOF“. Um Betonteile dieser Größenordnung sauber und präzise herzustellen, bedarf es erfahrener Spezialisten. Wie Geschäftsführer Anton Schick erklärt, beschäftigt er nicht nur Betonbauer, sondern auch einige Möbelschreinermeister. Sie bereiten die Schalung vor, also die Form, in die der Frischbeton gegossen wird. Aus diesem Negativ entsteht am Ende das fertige Betonteil.

 

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Diese Technik kam auch bei den übrigen Elementen für die Fassade der Braubachstraße 29 zum Einsatz. Runde Bögen, sogenannte Schmucklilien, zieren einmal den Giebel. Und noch ein weiteres Highlight hält das Haus bereit: Vor seiner Zerstörung im zweiten Weltkrieg trug das von Architekt Hermann Senf (1878-1979) errichtete Gebäude einen markanten Spruch an der Außenwand: „DAS NEUE STÜRZT UND ALTES LEBEN BLÜHT AUS DEN RUINEN“. Es handelt sich dabei um ein abgewandeltes Zitat aus Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“. Dort hieß es ursprünglich: „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.“ Die genaue Motivation Senfs zu diesem Ausspruch ist nicht überliefert. Er konzipierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele Gebäude in der durch einen Straßendurchbruch neu geschaffenen Braubachstraße. Zeitgenossen galt er als Querdenker und war mit seinen Entwürfen nicht unumstritten. Sein abgewandeltes Schiller-Zitat wird sich nun in der neuen Frankfurter Altstadt wiederfinden. Das Betonelement ist sechs Meter lang und 1,20 Meter hoch, die Schrift hat eine Höhe von 30 Zentimetern.

 

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Insgesamt besteht die Fassade des Hauses „Zum Glauburger Hof“ aus 30 Betonfertigteilen mit einer Ansichtsfläche von 300 Quadratmetern. 21 Kubikmeter Beton kamen bei der Herstellung der Schmuckelemente zum Einsatz. Diese werden voraussichtlich im Herbst dieses Jahres nach Frankfurt transportiert und per Kran in der Fassade des Gebäudes verankert. Die gesamte neue Altstadt wird Ende 2017 fertiggestellt und im Jahr 2018 mit einem großen Fest eröffnet.

 

Dom-Römer GmbH