auf ein WORT: Dorothee Klein

 

 

Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen,

 

zunächst möchte ich mich bei allen bedanken, die mich zur ersten 1. Schatzmeisterin gewählt haben.

 

Für diejenigen in unserem Berufsverband, die mich noch nicht kennen, möchte ich mich hiermit kurz vorstellen.
Mein Arbeitsleben als Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Architektur und Städtebau habe ich 1978 in der Auslandsabteilung der Ph. Holzmann AG in Frankfurt begonnen.
Seit 1987 bin ich selbständig als Architektin und Innenarchitektin und arbeite als Partner zusammen mit Dietmar Kletti im Architekturbüro Klein+Kletti GbR.
Wir sind überwiegend in der Sanierung und beim Bauen im Bestand tätig und versuchen uns mit unserer Arbeit bodenständig und detailgenau zu bewegen ohne Innovationen und die neuesten Trends außen vor zu lassen.

 

Auch eine kritische Auseinandersetzung mit Vorschriften und Bestimmungen sollte man immer im Fokus haben. Neulich las ich in einem Buch folgendes über einen Löschteich: „…noch vor dem Eingang zeigte mir Wolfgang einen Löschteich, mit Sprungtürmen, einem tiefen und einem flachen Bereich sowie Überläufen am Rand, …Ich staunte über dieses Betonloch, als wäre es etwas Archäologisches, als handele es sich um eine Hinterlassenschaft der Maya und Azteken, um rätselhafter Bauten verschwundener Zivilisationen mit einer für uns unbegreiflichen Logik…..(aus dem Buch „Vielleicht Esther“ von Katja Petrowskaja). In solch einer Art unverständlich für die Mitmenschen zu bauen, sollte man möglichst vermeiden.

 

Genauso unverständlich empfindet man bisweilen unsere EnEV. Die DGNB fordert zurzeit in einem Positionspapier eine Weiterentwicklung und die Neuausrichtung der EnEV, sie entspräche nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft und sei weder zielführend noch zukunftsfähig. Auch die eigenen Kriterien der DGNB für eine Zertifizierung im Bereich des nachhaltigen Bauens sind überaltert und von ihrer Logik her oft nicht zu verstehen. Wo bleibt da die Nachhaltigkeit, muss man sich zwangsläufig fragen. Wie bei vielen anderen Regelwerken wird versucht, einen Sachverhalt bis ins Detail zu regulieren, dabei wird das eigentliche Ziel aus den Augen verloren.

 

Auch die seit vielen Jahren erfolglos geführte Diskussion nach kostengünstigem Wohnraum kann, mit so vielen Anforderungen und Bestimmungen, auch in nächster Zeit nicht beigelegt werden.
Die Aufgabe unseres Berufsverbands sollte sein, hier anzusetzen und die vielen unterschiedlichen Belange mit einem gewissen Abstand zu sehen und zu einem sinnvollen Ergebnis zusammenzuführen. Hier sei auch an Mies von der Rohe und seinen Minimalismus in der Architektur erinnert: „Weniger ist mehr“.

 

 

Mit baumeisterlichen Grüßen

Dorothee Klein
ARCHITEKTIN BDB

1. Schatzmeisterin des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V