Studenten entwerfen Zukunft für Langener Wohngebiet

Preisverleihung eröffnet Ausstellung zu Städtebau-Studentenwettbewerb im Langener Rathaus

 

16_04_19 Preisverleihung Studentenwettbewerb RV FRM, BDB, Stadt Langen (web 600x286)

Frieder Gebhardt, Bürgermeister der Stadt Langen stellt gleich zu Beginn der Veranstaltung fest: „Ich freue mich darüber, dass die Studenten so viele gute Vorschläge zur Zukunft Langens gemacht haben. Das Wohngebiet Liebigstraße ist ein Meilenstein für die Entwicklung unserer Stadt. Dass hier ein Riesen-Projekt mit rund 3000 neuen Einwohnern entstehen soll, zeigt, wie attraktiv Langen als Wohnort ist.“

 

16_04_19 Luftbild Langen (web 600x400)_Stadt Langen

Es ist ein Filetstück für Stadtplaner: In Langen befindet sich eine Neubaufläche von gut 20 Hektar, die direkt an der wichtigen Eisenbahnverbindung zwischen Frankfurt und Darmstadt liegt. Dort könnten gut 3000 Menschen eine neue Bleibe finden – und das im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet. Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences, vormals Fachhochschule Frankfurt, haben bei einem Städtebauwettbewerb ihre Zukunftsvisionen für das Projekt „Liebigstraße“ entwickelt. Am Dienstag, 19. April, präsentierten sie ihre Arbeiten im Langener Rathaus. Die besten Entwürfe wurden prämiert. Die studentischen Arbeiten werden bis Mitte Mai im Foyer des dritten Obergeschosses des Rathauses, Südliche Ringstraße 80, zu den üblichen Öffnungszeiten für Besucher zu sehen sein.

 

Dr. Falk Raschke, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, und Andreas Ostermann, Vorstand des BDB – Bund Deutscher Baumeister Frankfurt Rhein Main, überreichten den zwei Projektgruppen mit den gelungensten Entwürfen einen Preis von jeweils 250 Euro. Eine weitere wurde für ihren Wettbewerbsbeitrag geehrt. Alle dieser drei Gruppen erhielten einen Buchpreis. Die Studentinnen und Studenten untersuchten mit dem Gebiet Liebigstraße ein Areal, das sich momentan aus Brachflächen, einem Betonschwellenwerk und einem kommunalen Wertstoffhof zusammensetzt.

 

16_04_19 Preis Gesamtkonzept_Baltabol, Ewers, Faller

Zu einer der beiden Gewinnergruppen gehörten Beatrix Baltabol, Rebecca Faller und Amelie Ewert. In ihrem Entwurf haben die Studentinnen die vorhandene Bebauung aufgegriffen und logisch fortentwickelt. Damit erreichen sie eine bessere Anbindung der Stadt an die umgebende Landschaft. Darüber hinaus haben sie die Straßenführung geändert und dadurch eine neue, bessere Struktur mit Blickachsen geschaffen.

 

 

16_04_19 Preis Blick auf die Flaniermeile_Brehm, Großblottekamp, Heinze, Wagner

16_04_19 Preis Quartiersplatz (web 600x286)_Brehm, Großblottekamp, Heinze, Wagner

Auch der zweite Entwurf setzt sich mit der Frage auseinander, wie Stadt- und Freiraum miteinander verbunden werden können. Thorsten Wagner, Jeremias Heinze, Marieke Brehm und Tim Großblotekamp schlagen dazu „Flanierstreifen“ vor, die sich durch das Neubaugebiet ziehen.

 

Eine Anerkennung erhielt die Gruppe von Kristin Gerster, Jan Schmidt Benjamin Schmid und Sebastian Nawroth für ihren Ansatz der „Wohn-Felder“.

 

Insgesamt 33 Master-Studenten aus den Fachrichtungen Architektur, Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen haben acht Konzepte für das Baugebiet in Langen ausgearbeitet. Unter Leitung von Dr. Marcus Gwechenberger und Dr. Mathias Hölzinger verbrachten sie das komplette Wintersemester 2015/2016 im Seminar Stadtentwicklung und Quartiersplanung damit, Datenmaterial auszuwerten, die Flächen vor Ort zu erkunden und eigene Entwürfe zu erstellen. Dabei wurden sie von Fachleuten des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, des BDB und der Stadt Langen unterstützt.

 

„Das Projekt verdeutlicht, dass in der Region noch vielfältige städtebauliche Potenziale schlummern. Die studentischen Arbeiten zeigen, dass Urbanität und Grün kein Gegensatzpaar sind, sondern in einer wachsenden Region zusammengedacht werden müssen. Erfolgversprechend sind auch hier gemeinschaftliche Wohnprojekte, die Nachbarschaften stärken. Die Siegerbeiträge verdeutlichen darüber hinaus, dass Neuplanungen auch für den benachbarten Bestand Vorteile bringen können.“ stellt Dr. Marcus Gwechenberger von der Frankfurt University of Applied Sciences fest.

 

 

Initiatoren des Wettbewerbs sind der Regionalverband und der BDB.

 

„Mit diesem Wettbewerb haben wir gezeigt, wie die Angebote des Runden Tisches Wohnen konkret und vorbildhaft in die Tat umgesetzt werden könnten. Es ist beeindruckend, wie die Studierenden sich in kurzer Zeit dem Thema Wohnen angenähert haben. Sie haben gezeigt, wie man ein ganzes Quartier konzeptionell zu einem städtebaulichen Vorzeigegebiet machen kann.“ so Dr. Falk Raschke, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung im Regionalverband FrankfurtRheinMain.

Und auch Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, Vorsitzender des BDB – Bund Deutscher Baumeister Frankfurt Rhein Main ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Bauen braucht Ideen! Zusammen mit dem Regionalverband haben wir in der Frankfurt University eine Ideenwerkstatt organisieren können. Aus dem ‘Runden Tisch Wohnen‘ sind so visuell erfahrbare Anreize für den Wohnungsbau in Rhein-Main geworden.“

 

Der Wettbewerb findet im Zuge der Regionalverbands-Initiative „Runder Tisch Wohnen“ statt. Dahinter steht die Idee, junge Talente im Bereich Stadtplanung zu fördern und zugleich den Kommunen neue kreative Ideen und Impulse zur Flächennutzung zu vermitteln. Die Studenten entwerfen Bebauungskonzepte für Flächen, die der „Runde Tisch Wohnen“ als besonders entwicklungswürdig eingestuft hat. Eine weitere Intention des Wettbewerbs ist es, die Bauvorhaben aktiv voranzutreiben. Dabei geht es nicht darum, in Konkurrenz zu etablierten Planungsbüros zu treten, sondern diesen Ideen zu geben, die sie für ihre eigene Projektumsetzung aufgreifen können.

 

Die Stadt Langen war als erste Kommune dazu bereit, als Wettbewerbs-Partner teilzunehmen. Im Sommersemester 2016 werden Architekturstudenten in einem weiteren Seminar unter Leitung von Professor Jean Heemskerk Hochbauentwürfe für das Projekt Liebigstraße erstellen – und dabei auf die Konzepte ihrer Vorgänger zurückgreifen.

 

 

 

Runder Tisch Wohnen – was ist das?

In der Regionalverbands-Initiative „Runder Tisch Wohnen“ haben sich Kommunen der Metropolregion FrankfurtRheinMain und Vertreter der Wohnungswirtschaft zusammengetan. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Grundgedanke besteht darin, dass Städte und Gemeinden im Umkreis der Ballungszentren Bauland bereitstellen. Auf diesem sollen dann öffentliche Wohnbaugesellschaften, aber auch private Investoren, Reihen- oder Mehrfamilienhäuser errichten, die einen Miet- oder Kaufpreis unter dem ortsüblichen Niveau aufweisen. Dazu sammelt der Regionalverband Informationen über geeignete Wohnbauflächen und vermarktet diese auf der Immobilienfachmesse Expo Real und über das Kommunale Immobilienportal der Metropolregion www.kip-frankfurtrheinmain.de/entwicklungsareale).

 

Regionalverband Frankfurt Rhein Main, BDB-Frankfurt