BDB-Exkursion Heizkraftwerk Frankfurt

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8 BDB Mitglieder trafen sich am 16. Oktober um 16:00 Uhr vor dem Verwaltungsgebäude des Heizkraftwerks West in der Gutleutstr. 231 zur Besichtigung.

 

Nach der Begrüßung erklärte Frau Fischer von der Mainova zunächst im Besprechungsraum an einer elektrischen Schautafel die Abläufe der Wärme- u. Stromerzeugung im Kohlekraftwerk. Außerdem gab sie eine kleine Einführung in die Anfänge der Frankfurter Stromversorgung Ende des 19. Jahrhunderts.

 

Sie betonte, dass heute sehr viel Wert auf eine möglichst umweltschonende und emissionsarme Verbrennung gelegt wird. So liegen die Emissionswerte mittlerweile deutlich unter dengesetzlichen Höchstwerten. Man ist bestrebt den CO2 Ausstoss alle 5 Jahre um 10% zu senken.

 

Das erste Gebäude des HKW West wurde im Jahr 1895 erbaut. Drei Jahre später war das Maschinenhaus fertiggestellt. 1926 erfolgte die Umstellung des Frankfurter Stadtnetzes von Wechselstrom auf Drehstrom. Auf Grund des steigenden Energiebedarfs wurde das Kraftwerk immer weiter ausgebaut und erhielt dann Ende der 1980er Jahre seine heutige Optik.
Im HKW West wird derzeit russische, sowie US-amerikanische Steinkohle verbrannt, die zu 2/3 mit dem Schiff und 1/3 per Bahn in Frankfurt angeliefert wird.

 

Ein langes Förderband transportiert das schwarze Gold vom Schiff aus durch einen Tunnel, der übrigens mitten durch ein neu erbautes Bürogebäude führt, in den Tagesbunker und weiter zu den Kohlemühlen.
Nachdem vorab Schutzhelme und Gehörverstärker verteilt worden waren, ging die Gruppe gegen 17:00Uhr in den Maschinenraum und anschließend in eines der beiden Kesselhäuser. Nach einem Blick in den riesigen Heizkessel geleitete Frau Fischer die Gruppe auch auf das Dach des Kesselhauses in 72m Höhe.

 

Für die Stromproduktion wird der in den Rohrleitungen des Kessels erzeugte Wasserdampf mit hohem Druck in eine Turbine geleitet, die einen Generator antreibt. Im Umspannungswerk wird der Strom ins Netzt eingespeist.

 

Für die Fernwärmeversorgung wird ein Teil des Dampfes ausgekoppelt. Der Fernwärmedampf misst 18 bar und versorgt die Kunden über das insgesamt 42 Km lange Innenstadtnetz mit Wärme. Ein Abzweig versorgt das Universitätsklinikum.

 

Die Besichtigung führte schließlich auch in die 24 Stunden am Tag besetzte Schaltzentrale des Kraftwerks, wo das geschulte Personal im Schichtbetrieb per Mausklick Motoren, Ventile und Armaturen überprüfen und auch direkt ansteuern und beeinflussen kann.

 

Dadurch wird ein sicherer und störungsfreier Ablauf gewährleistet.
Um 19:00 Uhr endete die Führung im Besprechungsraum mit einer abschließenden Fragerunde.

 

Frau Dipl. Ing. (FH) Claudia Bernshausen bedankte sich im Namen des BDB bei den Teilnehmern für ihr Interesse und bei Frau Fischer für die lehrreiche Führung.

 

 

Robert Flörchinger

(Bild: Helmut A. Peter)