Balthasar-Neumann-Preis 2014 ist verliehen worden

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Feierliche Veranstaltung in der Würzburger Residenz: Der Balthasar-Neumann-Preis 2014 ist verliehen worden

Der mit über 100 Teilnehmern bestens gefüllte Ovalsaal in der von Balthasar Neumann errichteten Residenz in Würzburg bildete am 25. Juni einen würdigen Rahmen für die Verleihung des Balthasar-Neumann-Preises 2014, dem Europäischen Preis für Architekten- und Ingenieurleistungen, der vom BDB und der Deutschen BauZeitschrift (DBZ) gemeinsam ausgelobt worden ist. Preisträger der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung ist das Landesarchiv NRW in Duisburg. Ranghohe Repräsentanten von O&O Baukunst Berlin (Architektur), OSD GmbH & Co. KG (Tragwerksplanung) und Arup GmbH (Technische Gebäudeausstattung) nahmen die Urkunden aus den Händen von BDB-Präsident Hans Georg Wagner und DBZ-Chefredakteur Burkhard Fröhlich entgegen.

Jurypräsident Prof. Eckhard Gerber würdigte in seiner glänzenden Laudatio den Preisträger und erläuterte die Beweggründe, die die Jury zu ihrer Entscheidung veranlasst hatte. Die Wiederverwertung eines alten Speichergebäudes als neuem Archivspeicher und die geniale Bauidee, mitten aus dem Volumen dieser alten Baustruktur einen höheren Speicherturm herauswachsen zu lassen, macht das neue Landesarchiv, so Gerber, zu einer unverwechselbaren Ikone und kraftvoll skulpturalen Zeichenhaftigkeit. Mit dem Landesarchiv NRW sei ein hochgradig intelligentes Gebäude entstanden, das in seinem integrativen Zusammenwirken von Architektur, Tragwerk- und Energiekonzept in Verbindung mit der Bauherrenschaft zu einem optimalen Ergebnis geführt hat und das den Intentionen des Balthasar-Neumann-Preises 2014 in bester Weise entspricht.

Neben dem Preisträger hatte sich die Jury dafür entschieden, fünf weitere Wettbewerbsbeiträge mit einer Auszeichnung zu versehen: Baakenhafenbrücke (Hamburg), Hans-Sachs-Haus (Gelsenkirchen), Lifecycle Tower LCT One (Dornbirn/Österreich), Neues Gymnasium (Bochum) und Kunstmuseum (Ravensburg). Mit insgesamt 64 Wettbewerbsbeiträgen aus fünf Ländern konnte der Balthasar-Neumann-Preis ein hervorragendes quantitatives Ergebnis erzielen, das durch die hohe Qualität der eingereichten Projekte eine intensive Auseinandersetzung der Jury mit jedem einzelnen Beitrag abverlangte. Das Besondere am Balthasar-Neumann-Preis ist dabei, ganz im Sinne der Ausrichtung des BDB, die Auszeichnung der integralen, partnerschaftlichen Planung. Der Preis wird daher für Architektur, Tragwerk und Energiekonzept gleichberechtigt verliehen. Dieses Preiskonzept festigt den hohen ganzheitlichen Anspruch an Architektur und Ingenieurbaukunst, an das Planen, Bauen und Betreiben und an die Ansprüche der Baukultur.

Nachdem der Balthasar-Neumann-Preis aufgrund nicht geklärter juristischer Fragen seit 2008 nicht mehr verliehen werden konnte, war allen Beteiligten die Freude anzumerken, dass der traditionsreiche Preis endlich wiederbelebt werde konnte. Dementsprechend verkündete BDB-Präsident Wagner in seiner Rede stolz: „ Wir sind wieder daheim, wir sind wieder in Würzburg“. Unter dem kräftigen Beifall aller Anwesenden, darunter der Würzburger Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und der Würzburger Stadtbaurat Prof. Christian Baumgart, die sich beide ebenfalls in Vorträgen an die zahlreichen Gäste wandten, kündigte Wagner an, dass der Preis künftig wieder alle zwei Jahre in Würzburg verliehen werden wird.

Die Verleihung des Balthasar-Neumann-Preises 2014 war zugleich Höhepunkt und Abschluss des zweitägigen Kongresses „Building in Progress – Integrale Prozesse am Bau“, der vom Bauverlag als BDB-Kooperationspartner erstmalig ausgerichtet worden war.