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Category Archives: Verbände Institutionen Kammern

Bauindustrie Hessen-Thüringen: KRÄFTE BÜNDELN – MITEINANDER HANDELN

Geschrieben am 27. Februar 2025
Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V. (rechts) im Gespräch mit Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT (mitte) und ARCHITEKT BDB Carsten Kulbe, 2. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT (links).

Die Zeiten sind schwierig für die Bauwirtschaft in Hessen. Das dritte Jahr in Folge gehen die Baugenehmigungszahlen für Wohnungen zurück und wirtschaftliche Erholung ist nicht in Sicht.
Die Politik hat versucht, über Förderprogramme insbesondere den sozialen Wohnungsbau anzukurbeln. Darauf hat sich die Bauwirtschaft eingestellt. Abermals wird aber ein Förderversprechen unvermittelt zurückgenommen. Das verunsichert die Baufirmen und wird eine abwartende Haltung weiter verstärken.
Die Notwendigkeit, die Interessen der Bauwirtschaft deutlich und viel stärker in den politischen Dialog einzubringen, wird immer größer. Das geht nur gemeinsam.


„Gerade in Krisenzeiten müssen wir die gewachsenen und etablierten Strukturen in der Verbändelandschaft der Bauwirtschaft stärken, die Kräfte bündeln und miteinander handeln,“ so Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V. im Gespräch mit dem BDB-HESSENFRANKFURT. „Der Dialog unter den Verbänden ist dafür ganz wesentlich. Mich freut der Austausch auch mit dem BDB-HESSENFRANKFURT daher sehr“.


Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT, weist auf die bereits gut funktionierenden gemeinsamen Aktivitäten hin: „In der Initiative Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN arbeiten wir bereits seit über zehn Jahren sehr vertrauensvoll zusammen. Wir schätzen die Expertise der Bauindustrie in Hessen und freuen uns, daß unsere Koordinationsleistung für die gemeinsame Initiative dort sehr anerkannt wird.“


Jeder Zusammenschluß von Verbänden der Bauwirtschaft in Hessen darf nicht parallel konkurrierend zum Verband selbst auftreten – vielmehr muß ein Verbändebündnis die teilnehmenden Verbände in ihrem eigenen Auftritt unterstreichen und stärken.


„Wir achten bei der Initiative Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN sehr darauf, daß wir nicht in Konkurrenz zu den teilnehmenden Verbänden und Institutionen auftreten, sondern die Positionen im Dialog zusammenführen und gemeinsam eine größere Reichweite und Außenwirkung erzielen.“ sagt Ostermann. „Das ist es, was die Initiative seit so vielen Jahren schon zusammenhält.“


Siebert läd ein, auch in öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen gemeinsam als Branche wahrgenommen zu werden. „Hierfür böte sich beispielsweise die Jahresauftaktveranstaltung an, die vor vielen Jahren auch gemeinsam mit dem BDB-HESSENFRANKFURT etabliert wurde und die wir in verläßlicher Kontinuität zuletzt immer mit dem VBI und den Verbänden der Baustoffindustrie veranstaltet haben“.
Carsten Kulbe, ARCHITEKT BDB und zweiter Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT: „Wir tragen das Angebot mit großem Interesse gerne unseren Mitgliedern vor und entscheiden im Vorstand dazu. Es ist gut, wenn eine leistungsfähige Bauindustrie einmal im Jahr zu Jahresbeginn einen breit angelegten Branchentreff organisieren will und kann.“


Ein Anliegen ist Siebert zum Ende des Gesprächs noch wichtig: „Helfen Sie mit, die Tariftreue als große Errungenschaft unserer Baufirmen in Hessen und Thüringen zu erhalten. Wirtschaftlich schwierige Zeiten verleiten kurzsichtige Gemüter oftmals dazu – weil es scheinbar geht – den Tariffrieden zugunsten eines abwärtsorientieren Preiswettbewerbes aufzugeben. Das gefährdet nicht nur die Qualität der Ausführung, sondern langfristig auch die Attraktivität für Fachkräfte in der Branche“.


Ostermann sichert Siebert dabei seine Unterstützung zu: „Wir haben nicht mit der INITIATIVE ZUKUNFT FACHKRAFT intensiv um Fachkräfte für die Branche mit attraktiven Bedingungen geworben, um sie jetzt in den Mindestlohn zu schicken. Tariflohn ist Ergebnis des Ausgleichs der Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Auch dieses lange geübte Miteinander soll in Krisenzeiten gestärkt und nicht geschwächt werden.“


BDB-HESSENFRANKFURT

IHK Offenbach am Main: Eine starke Stimme für das Bauen

Geschrieben am 26. Februar 2025
Frank Achenbach, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Offenbach am Main (zweiter von rechts) und Maximilian Kaps, Standortentwicklung IHK Offenbach am Main (erster von links) mit Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT (rechts), ARCHITEKT BDB Carsten Kulbe, 2. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT (zweiter von links).



Stadtentwicklung organisieren

Offenbach entwickelt sich positiv. Das ist die Wahrnehmung von außen auf die Stadt. Auch wenn die Immobilienpreise zuletzt rückläufig waren – die Stadt ist in Bewegung: Auch bei nachgebenden Immobilienpreisen stieg der Flächenverkauf weiter an.
Mit ein Grund für die positive Entwicklung ist eine aktive Rolle der IHK Offenbach am Main, die als starke Stimme Standortentwicklung organisiert und das erfolgreich:


„Zusammen mit der Stadt Offenbach und der bei der IHK Offenbach angesiedelten Initiative Offenbach offensiv haben wir den städtebaulichen Masterplan Offenbach 2030 erstellen lassen. Zehn Jahre ist das jetzt her. Der Masterplan war das Ergebnis eines umfangreichen Beteiligungsprozesses, in den sich die Stadtgesellschaft aktiv eingebracht hat. Seit dem arbeiten Stadt und Wirtschaft gemeinsam daran, diesen umzusetzen. Zuletzt ist es gelungen, die Samson AG auf dem Gelände des Innovationscampus anzusiedeln. Hier hat der Masterplan die 14 ha Gewerbefläche gesichert, die Samson nun als Produktionsstandort mit 2200 Mitarbeitern nutzen wird. “ sagt Frank Achenbach, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Offenbach am Main und Geschäftsführer des Offenbach offensiv e.V.


Die standortorientierte Interessenvertretung und eine daraus resultierende hohe Fachkompetenz bei städtebaulichen Themen und in Baugenehmigungsangelegenheiten fällt auf:
„Der BDB-HESSENFRANKFURT hat sich als Kooperationspartner der Bauaufsicht in Offenbach an einer Tagesveranstaltung beteiligt. Die IHK Offenbach am Main war ebenfalls Kooperationspartner und hat den Dialog zwischen Verwaltung und den Bauwilligen begleitet. Das ist nicht üblich und verdient Anerkennung,“ so Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT.


Die Offenbacher IHK ist unter den hessischen IHKs beim Thema Bauen federführend: „Wir stimmen die Positionen untereinander ab und sprechen zum Thema Bauen auch für die anderen IHKs in Hessen“ erklärt Achenbach die besondere Stellung der IHK Offenbach am Main. „Auch im Bündnis für Wohnen sind wir für den hessischen Industrie- und Handelskammertag vertreten.“


Das Bündnis für Wohnen wurde – damals noch als Allianz für Wohnen – vom Wirtschaftsministerium als Reaktion auf die vom BDB-HESSENFRANKFURT gegründete Initiative ‘Impulse für den Wohnungsbau – HESSEN‘ in’s Leben gerufen. Der BDB-HESSENFRANKFURT schaut aus einer gewissen Distanz auf das Bündnis:„Wir waren voller großer Erwartung, was das Bündnis für Wohnen, bewegt. Aktuell nehmen wir das Bündnis für Wohnen nur als Gesprächskreis wahr, der Probleme beschreibt und Lösungsansätze abmoderiert“ sagt Carsten Kulbe, 2. Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT. „Impulse für die Bauwirtschaft kommen von dort leider keine“.


Großes Interesse besteht seitens Maximilian Kaps am Vorstoß des BDB-HESSENFRANKFURT, die VVTB in Hessen zu reduzieren: „Hessen hat die dicksten VVTB. Wir unterstützen die Forderung, das stark zu reduzieren. Wie andere Bundesländer auch, sollte Hessen auf die MVV TB verweisen.“
Der BDB-HESSENFRANKFURT bietet an, in der Sache auch sein fachliches know-how einzubringen: Gerne zeigen wir auf, was wegfallen kann und wie es einfacher werden kann. Wichtig ist aber vor allem: Der politische Wille muß da sein, bauen einfacher zu machen.

BDB-HESSENFRANKFURT

Zeit zu Handeln – WIRTSCHAFT STÄRKEN

Geschrieben am 6. Januar 2025
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main (zweiter von links) mit Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT (links), ARCHITEKT BDB Carsten Kulbe, 2. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT (rechts), und ARCHITEKT BDB Tobias Rösinger, für den BDB-HESSENFRANKFURT Vorstandsmitglied der AKH.


Die Wirtschaft in Deutschland stagniert. Energie ist zu teuer. Deutschland ist mit vielen Produkten nicht mehr wettbewerbsfähig.
Während andere Volkswirtschaften wachsen, fällt Deutschland in seiner Wirtschaftskraft zurück. Viele Probleme sind hausgemacht.
Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, ist die Bau- und Immobilienbranche vertraut. Vor vier Jahren hat er die wichtigsten Vertreter der Branche zusammengebracht, die sich mit der Resolution für mehr Bauland deutlich für den Standort Frankfurt Rhein-Main ausgesprochen haben.
Und auch aktuell kommen wichtige Impulse für die Bauschaffenden von Caspar, dem Bauen und Wohnen eine Herzensangelegenheit ist.


„Für die Wiederbelebung der Bautätigkeit haben wir ganz konkret drei tiefgreifende Vorschläge, die jeder für sich genommen einen starken Impuls setzen würde.“ leitet Caspar seine Positionierung ein:


„Wir sollten mehr Neubauvorhaben baugenehmigungsfrei stellen. Gesetzliche Vorgaben der HBO brauchen nicht notwendigerweise nocheinmal eine Genehmigung. Sie müssen sowieso eingehalten werden. Zumindest für Gebäude der unteren Gebäudeklassen könnten so grundsätzlich Baugenehmigungen entfallen. Lediglich für größere Gebäude und für Sonderbauten braucht es dann noch das herkömmliche Genehmigungsverfahren.“ so Caspar. Im Zuge einer solchen Neuregelung sollen auch die Grenzen für Sonderbauten in der HBO hochgesetzt werden, da diese bislang so niedrig liegen, dass eine Vielzahl von Gebäuden, die eigentlich nicht „besonders“ sind, in diese Kategorie fallen.


„Wir sollten Parkplätze bei Neubauten nicht zwingend vorschreiben.“ ist Caspars zweiter Vorschlag. Der jeweilige Projektentwickler weiß am Besten, wer Nutzer seines Gebäudes sein wird. Und ob dieser, weil er bspw. Student ist, gar kein Auto hat, oder aber die Wohnung im hochpreisigen Segment ohne zwei Stellplätze quasi unverkäuflich ist. „Eine entsprechende Regelungen gibt es schon in Berlin. Das zu übernehmen wäre sinnvoll.“ so Caspar weiter.


„Und wir sollten Satzungen generell reduzieren. Die Neigung von Städten und Gemeinden per Satzung alles und jedes regeln zu wollen hat ein Ausmaß angenommen, daß die freie Entwicklung des Immobilienbestandes stark behindert. Notwendige Maßnahme werden nicht mehr angegangen.“ formuliert Caspar seinen dritten Vorschlag zur Belebung der Entwicklung im Bau- und Immobilienbereich.


Es ist zu erkennen, daß in gleichem Maße, wie die wirtschaftlichen Kenndaten abstürzen, der Ruf nach tiefgreifenden Reformen lauter wird. Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender BDB-HESSENFRANKFURT, fragt deshalb ganz offen: „Auf Bundesebene werden Milei und Musk mittlerweile auch als positive Beispiele für wirtschaftliche Reformen und einen Aufschwung der Wirtschaft genannt. Brauchen wir ein bißchen Milei und Musk auch in Deutschland?“


„Jede Regulierung beruht auf der Festschreibung von Ansprüchen, Standards oder Schutzzielen. Wenn wir tatsächlich weniger Regeln wollen, dann müssen wir klar benennen und akzeptieren, dass es ohne eine Absenkung dieser Ansprüche, Standards und Schutzziele nicht funktionieren wird und es hier bei den Betroffenen gegebenenfalls Widerstände zu überwinden gilt.“, so Tobias Rösinger, Architekt BDB und für den BDB-HESSENFRANKFURT Vorstandsmitglied der AKH.


Andreas Ostermann führt die VVTB in Hessen als Beispiel für eine ausufernde Regulierung an. Hessen hat das umfangreichste Regelwerk aller Bundesländer. „Hier anzusetzen ist wichtig, wir sind gerne bereit, dabei unseren Sachverstand einzubringen“ sagt Ostermann.


Allgemein scheint die Tatsache, dass Wohlstand das Ergebnis wirtschaftlichen Handelns ist und wirtschaftlicher Erfolg notwendige Voraussetzung für soziale Errungenschaften und ökologischen Umbau ist, in unserer Gesellschaft immer weniger bewusst zu sein. Dieses Bewusstsein wieder zu befördern ist eine wichtige Aufgabe und Herausforderung zugleich.


„Wir sehen in der IHK Frankfurt am Main und insbesondere in der Person des Präsidenten eine starke Stimme für ein freiheitliche Wirtschaftsordnung. Die klare Positionierung für den Wirtschaftsstandort Rhein-Main tut gerade in diesen Zeiten not. Wir stehen Ihnen dabei zur Seite.“ faßt Dipl.-Ing. Architekt BDB Carsten R. Kulbe, 2. Vorsitzender des BDB-HESSENFRANKFURT, den Austausch zusammen und ermutigt Caspar, wirtschaftlichen Sachverstand gegen die Vielzahl an Partikularinteressen weiter zu verteidigen.


BDB-HESSENFRANKFURT

32. Hessischer Unternehmertag

Geschrieben am 29. Oktober 2024
Rede Ministerpräsident Boris Rhein


Alle Mitglieder des BDB-HESSENFRANKFURT waren zum Hessischen Unternehmertag nach Wiesbaden eingeladen. Die Teilnehmer erlebten eine gut besuchte Veranstaltung und das Kurhaus war der adäquate Rahmen für das Treffen der Wirtschaft in Hessen:

Der 32. Hessische Unternehmertag versammelte wieder führende Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Verbänden und Politik. In diesem Jahr stand die Spitzenveranstaltung der hessischen Wirtschaft unter dem Leitmotiv „Jetzt handeln!“, denn Rezession und rückläufige Investitionen zeigen, unser Standort und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen müssen gestärkt werden. Effiziente Bürokratie, unkomplizierte Genehmigungsverfahren, eine nachhaltige Bildungspolitik und zukunftsorientierte Sozial- und Steuerreformen sind hierfür entscheidend.

Auch die Handelsunternehmen müssen sich in diesem Spannungsfeld bewähren. Hinzu kommt, dass der Einzelhandel dem vorherrschenden hohen Wettbewerbsdruck, auch durch den Onlinehandel, durch stetige Weiterentwicklung und Innovation begegnen muss.

Hessen-Champions 2024


Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die Hessen-Champions 2024 verliehen:

Ein international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen sowie Markenhersteller in Familienhand, ein Dienstleister für die Instandsetzung infrastrukturell wichtiger Bauten, der die Fachkompetenzen von Polieren, Technikern, Ingenieuren und Kaufleuten bündelt, eine Serviceplattform, die professionellen Anlegern einen Marktplatz für digitale Vermögenswerte in einem sicheren und regulierten Umfeld bietet  – das sind die drei „Hessen-Champions 2024“, die am 29. Oktober im Rahmen des 32. Hessischen Unternehmertages in Wiesbaden gekürt wurden: Die Engelhard Arzneimittel GmbH & Co KG aus Niederdorfelden siegte in der Kategorie, „Weltmarktführer“, die T.O.M. Technisches Oberflächen Management GmbH aus Hattersheim am Mainin der Sparte „Jobmotor“ und die Frankfurter tradias GmbH in der Kategorie „Innovation“.

Appell an die Bundesregierung: Bezahlbaren Wohnraum sichern – für sozialen Frieden und Demokratie

Geschrieben am 19. Juni 2024




Wegen des dramatischen Mangels an bezahlbaren Wohnungen fordern 11 Verbände der planenden Berufe die Bundesregierung auf, umgehend und noch entschlossener Gegenmaßnahmen zu ergreifen.


Wir, Vertreterinnen und Vertreter der planenden und prüfenden Berufe – Architektinnen, Ingenieure, Innenarchitektinnen, Landschaftsarchitekten, Stadtplanerinnen und Vermessungsingenieure – wenden uns mit einem dringenden Appell an die Bundesregierung. In unserer täglichen Arbeit sehen wir die Herausforderungen und die dramatischen Auswirkungen des Mangels an bezahlbarem Wohnraum in unserem Land. Diese Problematik bedroht nicht nur den sozialen Frieden, sondern stellt auch eine ernsthafte Gefahr für unsere Demokratie dar.

Bezahlbarer Wohnraum ist ein fundamentales Menschenrecht und eine essenzielle Grundlage für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben. Doch immer mehr Menschen, insbesondere Familien mit geringem Einkommen, Studierende, Alleinerziehende und Rentner, finden keinen erschwinglichen Wohnraum mehr. Die Mieten steigen rasant, während das Angebot an bezahlbaren Wohnungen, vor allem an geförderten Wohnungen, immer knapper wird. Diese Entwicklung führt zu sozialer Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und zunehmender gesellschaftlicher Spaltung.

Die Folgen dieses Mangels an bezahlbarem Wohnraum sind weitreichend und gefährlich. Wenn Menschen sich das Leben in ihren Städten und Gemeinden nicht mehr leisten können, werden sie an den Rand gedrängt. Dies führt zu einer sozialen Segregation, die das Gemeinschaftsgefühl und den sozialen Zusammenhalt untergräbt. Die wachsende Ungleichheit und das Gefühl der Ungerechtigkeit bieten Nährboden für Extremismus und demokratiefeindliche Strömungen.

Eine stabile und gerechte Gesellschaft, in der jeder die Möglichkeit hat, in einem würdigen und bezahlbaren Zuhause zu leben, ist die Grundlage für eine starke Demokratie. Demokratie bedeutet Teilhabe, und diese Teilhabe beginnt mit einem sicheren und bezahlbaren Zuhause.

Wir fordern daher die Bundesregierung auf, umgehend und noch entschlossener Maßnahmen zu ergreifen, um den Bau von bezahlbarem Wohnraum massiv zu fördern. Es bedarf einer umfassenden und nachhaltigen Wohnraumoffensive, die durch gezielte staatliche Investitionen, Anreize und stärkere Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus und eine strikte Regulierung des Immobilienmarktes realisiert wird.

Kostensenkende Effekte wie die rechtssichere Einführung eines „Gebäudetyp e“, die Bebauung vorhandener Flächen durch Aufstockungen und Umbauten, Einwirkungsmöglichkeiten auf überhöhte Bodenpreise und die effektivere Nutzung des vorhandenen Wohnraums, wie beispielsweise im Programm „Jung kauft alt“ müssen konsequenter als bislang verfolgt werden. Die zahlreichen im Bündnis für bezahlbaren Wohnraum erarbeiteten Vorschläge gehen bereits in die richtige Richtung, drohen aber, sich in der Kleinteiligkeit zu verlieren, nicht die Kernthemen der Boden- und Immobilienmarktregulierung zu adressieren und auch nicht die gewünschten Skaleneffekte zu erzielen.

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass jeder Mensch die Chance auf ein gutes und bezahlbares Zuhause hat, und dass wir in einem Land leben, das durch sozialen Frieden und eine lebendige Demokratie geprägt ist.
Als aktiv an der praktischen Schaffung von Wohnraum beteiligte Berufsstände stellen wir hierfür weiterhin unsere umfassende Expertise zur Verfügung.

Nutzen Sie diese!



Die Verfasser des Appells sind:

Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V.
Bund Deutscher Innenarchitektinnen und Innenarchitekten e.V.
Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen e.V.
Bund der Öffentlichen bestellten Vermessungsingenieure e.V.
Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik e.V.
Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung e.V.
Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.
Verband Deutscher Vermessungsingenieure e.V.
Vereinigung freischaffender ArchitektInnen Deutschlands e.V.
Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung e.V.
Zentralverband der Ingenieurvereine e.V.

kommunale Herausforderungen brauchen Augenhöhe – Bernhard Köppler für die AKH

Geschrieben am 23. Januar 2024



Kommunale Herausforderungen brauchen Augenhöhe

Als hauptamtlicher Stadtrat und verantwortlicher Baudezernent in der Kreisstadt Hofheim am Taunus sind mir viele Schnittstellen der beruflichen Aufgaben der Kolleginnen und Kollegen bewusst. Ob Kindergärten, Rathäuser, Feuerwehren, Bibliotheken oder sogar Musikschulen – die Kommunen sind wichtige öffentliche Auftraggeber für die Revitalisierung, Umnutzung oder Neubau von kommunaler, bzw. sozialer Infrastruktur. Diese Aufgabe betrifft viele Städte und Gemeinden in Hessen und gerade die kleinen und mittleren Kommunen stehen vor einer Herkulesaufgabe. Dazu brauchen wir das Verständnis das die vielen Aufgaben im Tranformationsprozess von Kommunen der wesentliche Teil einer Integrierten Stadtentwicklung ist.

In Zeiten knapper Kassen müssen die richtigen Prioritäten gesetzt werden zwischen Erhalt oder Neubau, der Identifizierung der richtigen Projektpartner und dies alles mit dem vorhandenen Personal in den Kommunalverwaltungen. Gleichzeitig müssen die Bürgerinnen und Bürger abgeholt werden und Nachhaltigkeit, Ressorcenschonung sowie die steigenden Anforderungen des Klimaschutzes berücksichtigt werden.

Die baulichen Aufgaben sind dazu nur im Gleichklang mit Bürgerbeteiligung, Mobilitätsfragen, Wirtschaftsförderung und der behutsamen Gestaltung unserer Ortskerne und Innenstadtzentren zu leisten.

Die Kommunalen Gremien der Gemeinde- und Stadtverordnetenversammlungen sind ebenfalls ein wichtiges Bindeglied da Sie die finanziellen Rahmenbedingungen vorgeben. Leider sind auch hier immer weniger Bauschaffende in den Fraktionen zu finden was für die Beratungen nicht förderlich ist.



Was können wir als Architektinnen und Architekten im öffentlichen Dienst dazu leisten?

Ich denke, dass die Stärkung von Architekturqualität und unseres Berufsstands durch kommunale Wettbewerbe die geraden auch kleineren Städte und Gemeinden unterstützen sollen. Hierzu setze ich mich gerne ein handhabbare Formate – neben der Auslobung von großen Planungswettbewerben – zur besten Lösung zu entwickeln.

Auch sollten in der kommunalen Familie die die Landkreise Unterstützung bei Vergabe- und Wettbewerbsfragen bieten.
Der persönliche Kontakt zwischen Planer und Behörde muss wieder auf ein sinnvolles Maß ausgebaut werden.

Nach meiner Meinung liegt im gegenseitigen Verständnis ein Schlüssel zur Lösung – von den Zeitabläufen bis zur Baugenehmigung, dem Umgang mit Nachforderungen und den damit verbundenen Kostensteigerungen.



Meine Motivation

Ich bin Mitglied im Bund Deutscher Baumeister, weil dieser Berufsverband allein interdisziplinär aufgestellt ist und den baumeisterlichen Gedanken lebt.

Das heißt das die heutigen Aufgaben bei Errichtung und Unterhalt von Gebäuden die Fachkompetenz von Architekten und Ingenieuren erfordert.

Um die zu bewältigenden Bauaufgaben partnerschaftlich und auf Augenhöhe anzugehen gehören nach meinem Verständnis zu dieser Partnerschaft auch die Männer und Frauen die als Fachkräfte in den Handwerksbetrieben unsere Planvorlagen umsetzen.
Ich durfte in meinem Berufsleben viele Erfahrungen von der Bauleitung von Reihenhäusern, Modernisierungen in der Wohnungswirtschaft bis zur Projektleitung von Städtebauprogrammen sammeln.

Seit 2019 bringe ich diese Erfahrungen als hauptamtlicher Stadtrat in meiner Heimatstadt ein.

Mit meiner Kandidatur zur anstehenden Kammerwahl als beschäftigtes AKH-Mitglied im öffentlichen Dienst möchte ich gerne einen Beitrag leisten und die Sichtweise der Architektinnen und Architekten in die kommunalen Netzwerke und Gremien wie zum Beispiel den Hessischen Städtetag tragen und unterstützen.


Bernhard Köppler

AKH-Wahl 2024: Die Zukunft in die Hand nehmen – BDB-HESSENFRANKFURT!

Geschrieben am 21. Januar 2024


WIR VERTRETEN DIE INTERESSEN ALLER ARCHITEKTEN UND STADTPLANER IN HESSEN

Das zentrale berufspolitische Anliegen des BDB-HESSENFRANKFURT ist ein ganzheitliches und kooperatives Denken und Handeln aller am Bau Beteiligten. Dieser umfassende baumeisterliche Gedanke spiegelt sich auch im Namenskürzel „BDB“, der für den „Bund Deutscher Baumeister“ steht.


Der BDB-HESSENFRANKFURT vertritt in der AKH diese fachübergreifende und ganzheitliche Sichtweise. Dies gilt insbesondere auch für den Dialog zwischen Architekten-, Ingenieurkammer und Verbänden, zwischen freischaffenden, angestellten, verbeamteten und baugewerblich tätigen Kolleginnen und Kollegen sowie für eine transparente und offene Diskussion zwischen allen Beteiligten.



Für die zukünftige Kammerarbeit der ab 2024 anstehenden Wahlperiode sieht der BDB-HESSENFRANKFURT folgende Themenschwerpunkte:



STÄRKUNG DES ARCHITEKTENBERUFS

durch auskömmliche Honorare, weniger Haftungsrisiken, gesellschaftliche Anerkennung und einem ganzheitlichen Berufsbild

Die gesellschaftliche Anerkennung des Berufsstands ist für den BDB-HESSENFRANKFURT von zentraler Bedeutung. Das Anliegen des BDB-HESSENFRANKFURT ist, das Bewusstsein für die vielfältigen und entscheidenden Beiträge von Architekten und Stadtplanern zur Gestaltung unserer gemeinsamen Lebensräume zu stärken

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung setzt der BDB-HESSENFRANKFURT sich für eine positive Wahrnehmung des Berufsstands in der Gesellschaft ein.



REDUZIERUNG DER PLANUNGSKOMPLEXITÄT

durch den Abbau von unnötigen Vorschriften und widersprüchlichen Planungsvorgaben

Um die Planungskomplexität zu reduzieren, plädiert der BDB-HESSENFRANKFURT für den Abbau unnötiger Vorschriften und widersprüchlicher Planungsvorgaben. Dies schafft nicht nur effizientere Planungsprozesse und kalkulierbare Baukosten, sondern ermöglicht erst eine Umsetzung wirklich nachhaltiger und baukulturell anspruchsvoller Bauvorhaben.



TATSÄCHLICHE NACHHALTIGKEIT

nicht durch eine überbordende Regulierung, sondern durch eine ganzheitliche Planung und Stärkung der Baukultur.

Der BDB-HESSENFRANKFURT bekennt sich zu den Zielen von nachhaltigem Planen und Bauen. Der BDB-HESSENFRANKFURT sieht jedoch durch die derzeitige herrschende politische Ausrichtung, diese Ziele durch unverhältnismäßige Regulierung und planwirtschaftliche Ausrichtung gefährdet.

Vielmehr setzt der BDB-HESSENFRANKFURT auf die originären Werkzeuge des Architektenstandes, wie ganzheitliche Planung, Baukultur und interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise sowie auf Wettbewerbs- und Marktanreize zur Erreichung tatsächlicher Nachhaltigkeit.



SCHAFFUNG VON MEHR WOHNRAUM

durch eine Reduzierung von Steuern, Abgaben und Regulierung sowie einer angemessenen Förderung

Der BDB-HESSENFRANKFURT sieht durch den derzeitigen Mangel an Wohnraum den sozialen Frieden in unserem Land gefährdet. Durch die massive Erhöhung von Steuern und Abgaben, eine unverhältnismäßige Regulierung und eine unzuverlässige Förderkulisse hat die öffentliche Hand einen wesentlichen Anteil an der derzeitigen Misere.

Der BDB-HESSENFRANKFURT fordert deshalb ein Umsteuern der Wohnungspolitik sowie die Schaffung neuer Anreize zum Wohnungsbau, sei es im Bestand oder als Neubau.



PARTNERSCHAFTLICHER UMGANG

auf Augenhöhe zwischen Architekten und Behörden durch Austausch und gemeinsame Veranstaltungen

Um die Herausforderungen unserer Zeit – den Klimawandel, die Rezession im Allgemeinen und den massiven Rückgang in der Bauwirtschaft im Speziellen – zu meistern, sind wir Bauschaffenden auf eine funktionierende Zusammenarbeit mit Behörden angewiesen. Nicht zuletzt durch die Corona-Maßnahmen haben die Möglichkeiten zum Austausch durch Präsenztermine oder gemeinsame Veranstaltungen zwischen Architekten und Behörden deutlich gelitten.

Der BDB-HESSENFRANKFURT möchte hier aktiv wieder den verstärkten gegenseitigen Austausch unter Mithilfe der Kammer fördern.


BDB-HESSENFRANKFURT

Unser Kandidat zur Stärkung der Bau- und Immobilienwirtschaft

Geschrieben am 1. Januar 2024


Vom 18. Januar bis zum 20. Februar (12 Uhr) 2024 findet die Wahl zur IHK-Vollversammlung für Frankfurt, den Main-Taunus- und den Hochtaunuskreis statt.

Die Bau- und Immobilienwirtschaft errichtet und betreibt Infrastruktur und Gebäude. In den Jahrzehnten, in denen in Deutschland die Infrastruktur massiv ausgebaut wurde, hatte unser Land die höchsten Wirtschaftswachstumsraten. In Staaten, in denen verstärkt der Fokus auf den Ausbau der Infrastruktur gelegt wird, gibt es auch heute beachtliche Wirtschaftswachstumsraten.
Die Bruttowertschöpfung unserer Immobilienbranche entspricht über 17 % der Gesamtwirtschaft. Die Branche ist damit stärker als der Fahrzeugbau, die Gesundheitswirtschaft oder der Handel.

Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist die Schlüsselbranche, die unser Land besonders voranbringt.

Ansicht Kandidatenflyer hier

Leider ist in weiten Teilen der Politik und der Öffentlichkeit diese Bedeutung zu wenig bewusst. Sonst wäre mehr Überzeugung dafür da, wie volkswirtschaftlich schädlich Bürokratie, Baulandverknappung durch die Kommunen, Einschränkungen und Regulierungen gerade für unsere Branche und damit für die gesamte Volkswirtschaft sind. Als Präsident der IHK Frankfurt engagiere ich mich – auch im wirtschaftlichen Gesamtinteresse – für unsere Branche. Auch konnte ich bei der DIHK (Bundeskammer aller 79 IHKn) bewirken, dass es dort ebenfalls einen Bau- u. Immobilienausschuss gibt, der mich zum Vorsitzenden wählte, um unsere Anliegen auch gegenüber der Bundespolitik deutlicher zu vertreten.

Seit über 42 Jahren bin ich Unternehmer in der Immobilienwirtschaft und engagiere mich auch im gesellschaftlichen Bereich, um die volkswirtschaftliche Bedeutung unserer Branche zu verdeutlichen. So war ich früher Verkehrs- und auch Wohnungspolitischer Sprecher im Hessischen Landtag. Aber auch im Immobilienausschuss der Vereinigung der hessischen Unternehmer (VhU), im Vorstand von Haus & Grund Frankfurt und bei der Bundesfachkommission Immobilien des Wirtschaftsrates engagiere ich mich.

Ich halte die Stärkung unserer Bau- und Immobilienbranche für wichtig. Deshalb kandidiere ich erneut für die IHK-Vollversammlung und würde mich freuen, wenn Sie an der Wahl teilnehmen und mir Ihre Stimme geben würden.




Ulrich Caspar
Mitglied BDB-HESSENFRANKFURT

die ‚bubble‘ verlassen – Kammer muss öffentlichkeitswirksamer werden

Geschrieben am 19. November 2023



Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Sommer habe ich mich spontan dazu entschlossen, ebenfalls für den BDB-HESSENFRANKFURT zur Wahl der Vertreterversammlung anzutreten.
Ich bin schon langjähriges Mitglied im BDB. Bereits zu Studienzeiten bin ich auf Anraten meines Vaters beigetreten. Er selbst ist auch Architekt und ebenfalls seit dem Studium Mitglied. Bisher war ich aber eher passiv, habe die Zeitschriften gelesen und an ein paar Exkursionen in Frankfurt teilgenommen. Als dann bei der Mitgliederversammlung gefragt wurde, wer sich an der Kammerwahl beteiligen will, dachte ich: warum eigentlich nicht?


Ich bin seit 2016 berufstätig und seit 2019 Mitglied der Architektenkammer Hessen. Für mich stand schon immer fest, dass ich mich eines Tages als „Architektin“ bezeichnen möchte. Bei den Kollegen aus meiner Generation sind da die Meinungen geteilt. Nicht alle werden Kammermitglied. Und diejenigen, die beitreten, mach dies vor allem wegen des Versorgungswerks. Es heißt dann meistens: „Wenn ich mich nicht selbstständig mache, dann muss ich ja nicht in die Kammer.“


Aber es geht um so viel mehr. Seit mehr als zwei Jahren bin ich Projektleiterin und vorwiegend in den Leistungsphasen 3 und 4 tätig. Hier bin ich im Arbeitsalltag ständig mit neuen Satzungen, Formblättern etc. konfrontiert. Selbst im vereinfachten Baugenehmigungsverfahren ist die Liste an einzureichenden Unterlagen lang. Wenn ich da an die Generation meines Vaters denke, als der Architekt den Bauantrag alleine bewerkstelligen konnte, sind wir davon meilenweit entfernt. Aktuelles Beispiel: Die Gestaltungssatzung Freiraum und Klima der Stadt Frankfurt am Main, am 10.05.2023 in Kraft getreten. Bei der Liste an Vorgaben bräuchte es eigentlich die Zuarbeit von einem Landschaftsarchitekten. Bei kleineren Projekten lohnt sich die Zusammenarbeit leider nicht und am Ende macht man es doch selbst. Hier fühle ich mich von der Kammer alleine gelassen und wünsche ich mir mehr Unterstützung. Zum einen braucht es einen Rahmen, in dem die Inhalte besprochen werden. Die Sinnhaftigkeit der einzelnen Forderungen ist nämlich diskussionswürdig. Zum anderen bräuchten wir Hilfestellung durch Seminare oder dergleichen. Woher soll ich als Architekt wissen, welcher mittelkroniger Baum nun standortgerecht ist?


Mir liegt Klima- und Umweltschutz sehr am Herzen. Ich hoffe, ich spreche hier auch für die Mehrheit meiner Berufskollegen. Als Architekt hat man immer das Ziel, die Welt ein klein wenig besser zu gestalten. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, und dass wir mit jeder Baumaßnahme direkten Einfluss auf die Umwelt nehmen. Deshalb müssen wir nachhaltig denken und handeln. Zu diesem Thema kommt von Bauherrenseite immer öfter die Frage nach einer Gebäudezertifizierung. Ein Label von DGNB, LEED, BREEAM etc. ist für einige sogar mittlerweile Standard. Hier stellt sich mir die Frage, ob die Kriterien, welche entscheidend für den Grad an „Nachhaltigkeit“ sind, immer sinnvoll sind. Maßnahmen werden umgesetzt, damit sie Punkte generieren, aber ob sie hierzulande einen positiven Einfluss bewirken, muss ebenfalls untersucht werden. Auch hier wünsche ich mir mehr als ein Signal von der Architektenkammer.


Generell möchte ich, dass die Kammer die „bubble“ verlässt und wir als Architekten mehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Andere Kammerberufe wie Ärzte, Anwälte etc. erfahren mehr Wertschätzung in der Gesellschaft. Dass man in gewissen Situationen einen Anwalt zu Rate zieht oder einen Arzt konsultiert steht außer Frage. Doch wann braucht man einen Architekten? Hier muss unser Bild mehr gestärkt werden. Die Kammer muss in die Pflicht genommen werden, deutlich mehr dafür zu tun. Aufzuzeigen, welche Vorteile es für private Bauherrn bedeutet, einen Architekten zu beauftragen. Schließlich leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft erwirtschaften einen bedeutenden Anteil an der Wertschöpfung.


Melissa von der Sitt


Wohnungen bauen! Haben wir noch die gleichen Ziele? – Für ein neues Miteinander: Wünsche an die Bauaufsicht

Geschrieben am 8. November 2023


Im Titelbeitrag der Ausgabe 08.2023 des BAUMEISTER DIALOG haben wir angesprochen, daß seit Corona eine Dysfunktion bei vielen Behörden festzustellen ist. Trotzdem seit langem alle Coronamaßnahmen aufgehoben wurden, ist die alte Normalität nicht zurückgekehrt in den Bearbeitungsablauf bei vielen Behörden.
Architekten berichten, daß Mitarbeiter der Bauaufsichten schwerer zu erreichen sind als früher. Teilweise befinden sich Mitarbeiter im Homeoffice und haben dort aber keinen Zugriff auf die Akten im jeweils angesprochenen Verfahren. Die Erteilung von Auskünften ist dann nicht möglich und Bearbeitungsabläufe werden massiv verzögert.

Homeoffice ohne eine entsprechende Digitalisierung des Workflows und ohne den Zugriff auf alle Unterlagen vom Heimarbeitsplatz aus ist nicht sinnvoll. Dort wo im Homeoffice nicht die gleichen Arbeitsergebnisse erzielt werden können wie bei Präsenz im Amt, muß Homeoffice wieder reduziert werden und die Bauantragsbearbeitung wieder in das Amt verlagert werden.



Auch die zu langen Bearbeitungszeiten erklären sich nicht mehr. Aufgrund der Zurückhaltung der Projektentwickler, Bauträger und institutionellen Immobiliengesellschaften werden immer weniger Baugenehmigungen beantragt. Man könnte erwarten, daß in gleichem Maße sich die vorhandenen Kapazitäten auf die wenigen Bauantragsverfahren verlagern und damit diese viel schneller und unkomplizierter abgewickelt werden können. Doch das scheint nicht der Fall. Viele Architekten berichten, daß die Bearbeitungszeiten sich nicht spürbar verkürzen und auch keine größere Hinwendung zu den weniger werdenden Bauantragsverfahren zu erkennen ist.

In Zeiten rückläufiger Baukonjunktur sind schnelle und unkomplizierte Bauantragsverfahren notwendig, um die weniger werdenden Bauprojekte schnell an den Markt zu bringen und so bauwirtschaftliche Kapazitäten zu erhalten.



Die Wahrnehmung vieler Architekten ist, daß der konstruktive Dialog zwischen Architekt und Behörde immer mehr zurückgedrängt wird. Zusehens öfter wird der Behördenvertreter als Hürde, die es zu nehmen gilt, wahrgenommen. Immer weniger scheint er Dialogpartner auf dem Weg zur Baugenehmigung sein zu wollen.
So wurde uns über die Bauaufsicht des Main-Taunus-Kreises berichtet, daß dort Bauberatungen mit Verweis auf Personalengpässen gänzlich abgelehnt wurden. Unklar ist, ob diese Positionierung gegenüber den Kunden – den Bauherrn und den Architekten – neue Vorgabe der Amtsleitung ist oder ungewünscht auf Sachbearbeiterebene so gelebt wird.

Wir hoffen auf den Konsens, daß der Dialog auf Augenhöhe Grundlage für das Miteinander von Architekt und Bauaufsicht sein sollte. Dazu gehört auch, behördenseitige Forderungen mit gesetzlichen oder satzungsbezogenen Vorgaben zu erklären und nicht unbegründet Forderungen zu formulieren.



Notwendige Voraussetzung für die schnelle und sichere Bearbeitung von Behördenvorgängen ist auch das fachliche Beurteilungsvermögen und die Erfahrung in bauaufsichtlichen Verwaltungsvorgängen. Vermehrt wird von Architekten berichtet, daß im direkten Gespräch mit Sachbearbeitern in Bauaufsichtsbehörden zunehmend öfter auf höhere Verwaltungsebenen verwiesen wird und weniger in eigener Verantwortung bearbeitet wird. Wahrnehmbar öfter werden bei einfachen Sachverhalten andere Behörden zu Stellungnahmen angefragt und deren Positionierung zur notwendigen Voraussetzung für eine weitere Bearbeitung gemacht.

Wir brauchen wieder mehr Bearbeitungsbefugnisse beim Sachbearbeiter, der direkter Dialogpartner des Architekten ist.



Und ein letzter, immer wieder vorgetragener Punkt, der sich letztendlich nur aus der Wahrnehmung einer Machtposition heraus erklären läßt, ist die Platzierung von Gestaltungswünschen mit dem Ausblick auf beschleunigte Bearbeitung. Bisweilen werden Forderungen formuliert, die sich nicht mit gesetzlichen Vorgaben, mit Erlassen oder Satzungen begründen lassen. Eine schnellere Bearbeitung wird in Aussicht gestellt, wenn eine Überarbeitung der Bauantragspläne erfolgt und diese im von der Bauaufsicht formulierten Sinne neu eingereicht werden. Vielen Bauherren, für die Zeit ohne Baugenehmigung Geldverlust bedeutet, fügen sich widerwillig dem aufgezeigten Weg.

Die Bearbeitung von Bauanträgen darf sich ausschließlich an Vorgaben des Gesetzgebers und der Gemeinde orientieren. Forderungen, die nicht daraufhin begründet werden können, dürfen nicht über sanften Druck Eingang in Bearbeitungsabläufe bei der Bauaufsicht finden.



Die aktuelle Krise der Bauwirtschaft erfordert es, daß die Akteure der Branche wieder enger zusammenrücken und das Ziel, zu bauen, wieder stärker in den Blick Ihrer Handlungen nehmen. Die Politik muß dort, wo Sie Leitlinien für Behördenhandeln vorgeben kann, Zielsetzungen klar formulieren und ihre Bauaufsichten zu Mitwirkenden des gemeinsamen Ziels machen.

Unser Ziel ist: Bauen.


BDB-HESSENFRANKFURT

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